Into The Abyss - Aalen

29.10.2000 | 04:59

07.10.2000, Haus der Jugend

Bevor ich mich auf den Weg nach Aalen machte grübelte ich lange herum ob ich überhaupt hingehen sollte, da Death Metal eigentlich nicht so mein Ding ist, aber dann dachte ich mir: Man kann sich’s ja mal genauer anschauen und machte mich auf nach Aalen was ich später nicht bereute!

Pünktlich Anfang Herbst finden wieder mehrere deftige Abende für Anhänger von “hartem” Metal statt, so auch dieser Abend der unter dem Namen Into The Abyss 2000 fungierte und an dem sich 4 Bands : BEHIND THE SCENERY, IMMORTAL RITES, SACRIFICED und BURDEN OF EVE die Ehre gaben.
Als ich so gegen 21.00 Uhr eintraf war die ziemlich kleine Bude schon derart ausgefüllt das man sich durchkämpfen mußte und SACRIFICED, die in die Sparte Death Metal al á IN FLAMES (bzw. neue HYPOCRISY (sagen mir diverse Infos) was ich aber nicht erlauschen konnte) rutschten waren schon kräftig am einheizen. Die Band aus Ellwangen weckte mit ihrem melodischen Death Metal mit Trash- und Powereinflüssen die ersten Headbanger und sorgte mit klaren Riffs schon mal für gute Stimmung. Leider bekam ich nur die letzten 3 Songs mit da ich eine Stunde zu spät dran war!

Gegen 21.30 Uhr wurden sie von IMMORTAL RITES abgelöst, die mit ihrem melodisch-intensiven Death Metal ein düsteres Flair versprühten, aber auch kräftig knüppelten! Bei Songs wie “Cursed” oder “Deserved To Desecrate” ging es dann doch ziemlich ab, wobei sie mir etwas lustlos und demotiviert vorkamen, besonders deren Sänger der eigentlich den ganzen Abend depressiv (was bei dieser Musik auf Dauer auch kein Wunder ist) und gelangweilt drein blickte, was mir aber im Endeffekt ziemlich egal war, denn das was folgte war war der absolute Hammer...

Die Co-Headliner BEHIND THE SCENERY kreuzten wie üblich mit 6 Mann (die auf der kleinen Bühne fast schon Platzprobleme hatten) und 3 Gitarren auf. Als sie mit “Another Sranger” begannen klappte mir schon beim ersten Takt die Kinnlade herunter und ich konnte nur noch staunen! So derartig progressiver und powervoller Melodic-Death Metal ist mir noch selten über den Weg gelaufen. Der Sound der 3 Gitarren kam derartig klar und sauber trotz des eigentlich kleinen Raums, er führte zum absoluten Höhepunkt des Abends und es blieb nicht mal mir erspart eine Rund zu bangen .Aber auch am Gefühl happerte es nicht, jeder Song war mit einer kleinen Portion Gefühl besetzt, bei “Innermost Emotions” war sie sogar etwas größer! Der Song enthielt so hammergeile Gitarrensolis das man direkt hätte hineintauchen können... Bei BEHIND THE SCENERY war auch ein gutes Zusammenspiel zu erkennen, keiner duddelte für sich, alle spielten in einer Einheit. Sie spielten sowohl Songs von ihrem aktuellen Album “...Of Honesty Forbidden” als auch vom Älteren. Es war ein relativ relaxter Gig bei dem die Musiker immer wieder mal Zeit fanden ein Scherzchen in den Raum zu werfen und sich etwas mit den “Fans“ zu beschäftigen. Leider spielten sie angeblich aus Zeitgründen nur eine Zugabe, was mich nicht gerade heiter stimmte.

Nach einem solchen Auftritt von BEHIND THE SCENERY hatten es BURDEN OF GRIEF sehr schwer noch was rauszuholen, was ihnen auch nicht gelang. BURDEN OF GRIEF aus Kassel sprangen für VIOLATIONS die eigentlich spielen sollten, aber absagten, ein. Mit ihrem Brutalo-Death Metalgeknüpple, bei dem mir die Melodie fehlte und ich keine Struktur erkennen konnte, kamen sie insgesamt nicht so gut an und waren mir dann doch auch eine Nummer zu hart. Durchaus enthielten aber Songs (wenn auch wenige) cleane Gesangspassagen und nicht nur Gegröhle, was ich anfänglich nicht erwartet hätte. Ich lauschte noch ein-zwei Songs und zog dann auch von dannen.

Redakteur:
Dani Schmötzer

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