JON OLIVA'S PAIN - Aschaffenburg

19.10.2010 | 18:02

06.10.2010, Colos-Saal

Ein bisschen "Pain" war Jon anzumerken, aber Zitrone und Minze im "Dirty Water" halfen doch ganz gut.

Den Anfang im Colos-Saal machen die Griechen NEED, die mir zugegebenermaßen nichts sagen. Sie spielen nicht schlecht, aber ich kann über ihre Musik nicht viel berichten. Mal melodisch, mal gebrüllt bis hin zu gekeift bringt die Band offensichtlich Songs aus ihren Alben "The Wisdom Machine" und "The Siamese God".

Die Umbaupause ist kurz, dann kommen auch schon NEVERLAND, eine griechisch-türkische Band mit der griechischen Sängerin Iris Mavraki, die aus der türkischen Prog-Power-Metal-Band DREAMTONE hervorgegangen ist. Nachdem Iris ihre Demo-CD gehört hatte, beschloss sie, eine griechisch-türkische Band zu gründen, hauptsächlich unter dem Aspekt, zu zeigen, dass eine Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern friedlich möglich sein kann. Aus dem ursprünglichen Projekt entstand 2006 die Band DREAMTONE & IRIS MAVRAKI'S NEVERLAND, die sich dann ab 2008 nur noch NEVERLAND nannte.

Die Band spielt u. a. schöne Balladen, die von Iris mit einer ausdrucksstarken Stimme vorgetragen werden. Zum Schluss zeigt die Band, dass sie auch richtig abrocken kann und spielt 'Master Of Puppets', wobei sie vom Publikum tatkräftig unterstützt wird.

Während der Umbaupause füllt sich das Colos-Saal zusehends, und die Plätze vor der Bühne sind schnell besetzt. Altersmäßig ist alles vertreten: von jungen Leuten, die SAVATAGE sicher nie live gehört haben, bis zu älteren Semestern. Alle verbindet jedoch eine ziemlich gute Textsicherheit. Mitsingen ist kein Problem, egal, ob es sich um Klassiker oder neuere Songs handelt.

Jon entschuldigt sich gleich am Anfang dafür, dass er etwas erkältet ist, und macht auch während der Show witzige Bemerkungen über den "Shit", den er trinken muss. Es sieht eigentlich ganz harmlos aus - wie Wasser mit Zitrone und Minze. Er meint jedoch: "It looks like dirty water!" Nun ja, seiner Spielfreude ist es jedenfalls nicht abträglich, und wir erleben ein wunderbares Konzert. Zwischendurch stellt er den Ersatzbassisten Jason Gaines vor, der seine Sache für meinen Geschmack mehr als gut macht.

Den Anfang macht 'Lies', sofort gefolgt von 'Chance'. Und trotz der nicht zu übersehenden Leibesfülle liefert Jon eine prima Show ab, spielt, singt, animiert das Publikum und hat immer wieder witzige Sprüche drauf. Songs vom aktuellen Album "Festival" wie 'Death Rides A Black Horse', 'The Evil Within' und natürlich auch 'Festival' stehen neben den heiß ersehnten SAVATAGE-Songs 'Agony And Ecstasy', 'Firefly', 'Sirens' oder auch 'Ghost In The Ruins'. Weitere Highlights sind 'Gutter Ballet' und als Zugabe 'Hall Of The Mountain King'.

Nicht zu verachten ist auch ein richtig fetziges Bass/Gitarre/Drum-Solo, wofür es riesigen Applaus gibt. Bei 'Believe' ist ein Animieren des Publikums völlig überflüssig, Jon hält nur das Mikro ins Publikum, das lauthals singt, während er strahlt.

Fazit: JON OLIVA'S PAIN ist auf jeden Fall immer einen Besuch wert.

Redakteur:
Hannelore Hämmer

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