KATAKLYSM, HYPOCRISY und THE SPIRIT - Hamburg
12.11.2018 | 10:0912.11.2018, Docks
"Death Is Just The Beginning"... So ist das Motto, unter dem KATAKLYSM, HYPOCRISY und THE SPIRIT durch Europa touren. Am heutigen Abend macht das Package im Hamburger Docks Halt, um der Welt zu zeigen, wie Death Metal wirklich geht.
Den Anfang im Docks macht heute Abend THE SPIRIT. Die Jungs haben gerade erst ihr Debütalbum "Sounds From The Vortex" über Nuclear Blast re-released und haben es dadurch auf diese Tour geschafft. Ich bin gespannt, ob die Jungs ihren Black/Death im DISSECTION-Stil auf der Bühne in mindestens der gleichen Qualität abliefern können, wie sie es auf ihrem Album schaffen. Die Antwort ist aber tatsächlich eindeutig. Nein, THE SPIRIT schafft es nicht. Es mag zum einen am stellenweise miserablen Sound liegen, zum anderen aber auch an der mauen Lichtshow (das ist wohl das Los eines Openers...). Dadurch fehlt ein wesentlicher Aspekt für eine vernünftige Atmosphäre. Außerdem kann man die Gesichter der Bandmitglieder in dem lediglich von hinten kommenden Licht nicht erkennen. Dadurch schafft es die Truppe nicht, den Funken auf das Publikum überspringen zu lassen. Da habe ich mir für den heutigen Abend einiges mehr erhofft.
Ich hoffe mal, dass eine ähnliche Enttäuschung bei der folgenden Band ausbleibt: HYPOCRISY! Es ist weit über zehn Jahre her, dass ich Peter Tägtgren und seine Mannen das letzte Mal live gesehen habe. Und ich war schon bei der Tourankündigung überrascht, noch einmal das Vergnügen zu bekommen, denn Peter hat im letzten Jahr in den Social Media-Kanälen anklingen lassen, dass ihm die Motivation für HYPOCRISY fehle. Nun, von fehlender Motivation ist heute Abend nichts zu sehen. Viel eher wirkt Peter voller Tatendrang. Und mit 'Fractured Millennium' als Opener haben die Schweden das Publikum auch direkt auf ihrer Seite. Beim folgenden 'Valley Of The Damned' gibt es leider wie schon zuvor bei THE SPIRIT einen ordentlichen Soundbrei, dass es einige Zeit braucht, bis ich den Song erkenne. Aber diese Probleme werden vom Publikum verziehen. Denn die Setliste lässt eigentlich gar keine Wünsche offen. Abgesehen vom "Fourth Dimension"- und "Cath 22"-Album werden Songs von allen Alben der Bandgeschichte gespielt. Und dabei werden die letzten sechs Alben jeweils mit nur einem Song bedacht, während "Abducted" mit drei, "The Final Chapter" und "Obsculum Obscenum" mit jeweils zwei Tracks vertreten sind. Alleine diese Abwechslung der Alben zeigt, dass Peter und Co. hier ihr Best-Of zum Besten geben. Es schadet dem Auftritt in keinster Weise, dass HYPOCRISY ohne neues Album ("End Of Disclosure" ist bereits fünf Jahre alt!) touren. Mit der Bandhymne 'Roswell 47' verabschiedet sich HYPOCRISY nach einer Stunde von der Bühne und lässt nur glückliche Gesichter vor der Bühne zurück.
Setliste: Fractured Millenium; Valley Of The Damned; End Of Disclosure; Adjusting The Sun; Eraser; Medley: Pleasure Of Molestation/Obsculum Obscenum/Penetralia; Fire In The Sky, Killing Art; Buried; Warpath; The Final Chapter; Roswell 47
Die Messlatte liegt für KATAKLYSM jetzt natürlich extrem hoch. Ich hege vorab gewisse Zweifel, dass die Kanadier den Auftritt HYPOCRISYs toppen können, was vor allem auch daran liegt, dass mich die letzten Alben nicht wirklich überzeugen konnten. Das gilt auch für das aktuelle Album "Meditations". Nichtsdestotrotz frisst das Publiku Maurizio aus der Hand. Egal ob neue Songs wie z.B. 'Guillotine' oder ältere Kaliber wie 'Crippled And Broken', '10 Seconds From The End' oder 'As I Slither': Die Meute feiert und dreht durch. Auch die vorherigen Soundprobleme sind verschwunden und die Lichtshow zeigt: Hier spielt der Headliner des Abends! Leider kann ich nicht bis zum Ende des Sets bleiben sondern muss nach dem Band-Hit 'Shadows And Dust' den Heimweg antreten.
Ich habe jedoch nicht den Eindruck etwas verpasst zu haben, denn sowohl HYPOCRISY als auch KATAKLYSM haben das Docks in Schutt und Asche gelegt. So muss ein Death Metal-Konzert sein. Danke für diesen Abend!
- Redakteur:
- Mario Dahl