Kneipenterroristen - Lübeck

30.03.2009 | 18:55

27.03.2009, Riders Cafe

BÖHSE ONKELZ-Revival-Nacht an der Trave!

Das Riders Cafe in Lübeck-Moisling ist immer eine sichere Bank, was harte Klänge angeht. Und die KNEIPENTERRORISTEN sind immer eine, wenn es um Live-Exzesse und die Vernichtung sämtlicher Biervorräte geht. Heute Abend ist der Club gut gefüllt. Die schwarze Wand von Shirts und Kapus zeigt sofort, was Sache ist: BÖHSE ONKELZ-Fans und KNEIPENTERRORISTEN-Supporter haben sich versammelt, um der Kultband, die sich zu unser aller Bedauern 2005 am Lausitzring in die ewigen (?) Jagdgründe verabschiedet hat, gnadenlos zu huldigen.

Bevor es richtig zur Sache geht, zeigen sich die Hanseaten fanfreundlich und offen wie immer. Bass-Terrorist Goofy lässt sich gut gelaunt und geduldig von und mit Fans fotografieren. Es werden Hände geschüttelt, und Umarmungen finden kein Ende. Frontmann Jörn begrüßt einige alte Bekannte und findet noch Zeit für ein paar kurze Gespräche am Tresen, lädt den Schreiber dieser Zeilen schon mal vorsorglich zum "Böhse Ostern"-Doppelkonzert im Hamburger (Headbangers) Ballroom am 09. und 10. April ein und freut sich schon höllisch auf das von ihm veranstaltete und von POWERMETAL.de präsentierte Metal-Bash-Festival am 2. Mai in Neu Wulmstorf bei Hamburg.

KNEIPENTERRORISTEN-Konzerte sind mittlerweile fast schon rituelle Handlungen. Vor allem das Intro "Sie kommen nur bei Nacht ..." und das nahtlos anschließende Instrumental '28' verbreiten Arenastimmung, bevor es sofort in die Vollen geht. Mit 'Gehasst, verdammt, vergöttert' loszulegen, ist ja auch die sicherste Karte, die man ausspielen kann. Sofort ist kein Halten mehr in die Menge zu kriegen. Ein tobender Moshpit, heftiger "Rempel-Pogo" und das Skandierenden jeder Textzeile sind die sofortigen Nebenwirkungen, vor denen offensichtlich weder der Hausarzt noch der Apotheker gewarnt haben! Die Marschrichtung ist klar: 'Heute trinken wir richtig', 'Freibier', 'Dick und durstig' oder Eigengewächse wie 'Hopfen und Malz' vom eigenen Zweitwerk "Die Ersten werden die Letzten sein" sprechen für sich.

Egal, wie und wo sie spielt, diese Band gibt immer alles, so auch heute Abend. Basser Goofy und Karsten an den Drums treten gewohnt kräftig in den Hintern, PARAGON-Martin hat sichtlich Spaß beim Riffen und Solieren, und Frontmann Jörn versucht erst gar nicht, eine Kevin-Kopie abzugeben, sondern macht, was er am besten kann: er selbst bleiben. Und so rödeln die vier Hanseaten die altbekannten Heldentaten ihrer Frankfurter Vorbilder nicht nur einfach herunter, sondern packen viel eigenen Stil hinein, was auch den ältesten Klassiker frisch und originell klingen lässt. Dies und Jörns grandiose Animation ("Ihr sollt tanzäään!", "Bin ich hier etwa der Einzige, der trinkt!?") sorgen bei den Mädels und 'Wilden Jungs' im Saal für totale Partystimmung.

Als die Feier dann nach fast drei Stunden doch zu Ende geht, stellt sich eigentlich nur noch die Frage: 'Nichts ist so hart wie das Leben'? Doch! Solch einen Abend bei Cola und Selters überstehen zu müssen, weil man mal wieder die berühmte Arschkarte gezogen hat und der Fahrer ist.

Setlist:
(Intro)
28
Gehasst, verdammt, vergöttert
Kneipenterroristen
Lasst es uns tun
Stöckel und Strapse
Hier sind die Onkelz
Hopfen und Malz
Ach, Sie suchen Streit?
Danke für nichts
Nie wieder
Heilige Lieder
Religion
Nichts ist so hart wie das Leben
Das Signum des Verrats
Nur die Besten sterben jung
Nichts ist für die Ewigkeit
Pornostar
Heut trinken wir richtig
Freibier
So sind wir
Könige für einen Tag
Dick und durstig
Heute Nacht wird durchgemacht
Wilde Jungs
Finde die Wahrheit
Ketten und Leder
Bomberpilot
Sie kam zu mir am Morgen
Ich lieb' mich
Terpentin
----
Wir ham noch lange nicht genug
10 Jahre
Der fette Mann
Lieber stehend sterben
Mexico
----
Die Stunde des Siegers
Auf gute Freunde
Erinnerung
(Outro)

Redakteur:
Martin Rudolph

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