MACHINE HEAD - Hamburg

19.11.2011 | 14:57

09.11.2011, Große Freiheit 36

MACHINE "fucking" HEAD kommen mit neuem Album und starkem Support-Package auf die "The Eight-Plague"-Tour und machen Halt in Hamburg.

Die MACHINE HEAD-Konzerte in Hamburg stehen seit dem 20-jährigem Bestehen der Band unter einem besonderen Stern, so waren die Konzerte stets von einer unglaublichen Energie bestimmt - von MACHINE HEAD, wie von Seiten den Fans - und auch heute sollen die Oaklander die Hansestadt erschüttern. Dabei bekommen sie auf ihrer "The Eight Plague"-Tour tatkräftige Unterstützung von DARKEST HOUR, DEVIL DRIVER und BRING ME THE HORIZON. Was für ein Package! Die Party kann in der Großen Freiheit 36, mitten auf dem Kiez, Beginnen!

Den Opener übernehmen die Landsleute von DARKEST HOUR, die vor bereits gut gefüllter Halle ihren Melodic Death/Thrash Metal mit Core-Einflüssen zum Besten geben und die Ersten zum Haarschütteln animieren können. Der Sound kommt sehr druckvoll aus den Boxen, sodass nicht nur die Haare, sondern auch die Eingeweide ordentlich durchgeschüttelt werden. Leider bleiben die Bassfrequenzen über den gesamten Konzertabend relativ unausgeglichen, richtig genießen kann man die Shows somit nur in der Hallenmitte.
Sänger John Blakemore Henry wählt sich bei einigen Songs einen Circle-Pit-Beauftragten aus, der die Menge ins Schwitzen bringen soll, ansonsten zeigen DARKEST HOUR große Spielfreude und haben mit 'Your Everyday Disaster' auch einen neuen Song im Gepäck, der gut abräumt. Da dynamisch und rhythmisch aber nicht viel geboten wird, finden sich immer mehr Leute an den Bars ein.

Zeit also, die Bühne für DEVIL DRIVER zu räumen. Die letzten Lücken der Großen Freiheit 36 sind nun geschlossen, da lassen sich die Amerikaner um Ex-COAL CHAMBER-Sänger Dez Fafara nicht lange bitten und entfesseln die Neothrash-Dampfwalze. "This is a fucking love song": Dez fragt nach dem Beziehungsstatus der Anwesenden, um ihnen mit 'You Make Me Sick' seine Antwort auf Beziehungen zu geben. Drummer John Boecklin überzeugt mit ultra tightem und sehr variierendem Schlagzeugspiel, doch leider übertönen seine Bassdrum-Trigger einige Gitarrenläufe. Dass die Mehrzahl des Publikums DEVIL DRIVER das erste Mal sieht, hemmt keineswegs die Stimmung: 'Before The Hangman's Noose' wird ordentlich abgefeiert, bis das obligatorische 'I Could Care Less' einen gelungenen Abschluss macht.

Als die Jungspunde von BRING ME THE HORIZON die Bühne betreten, werden skeptische Blicke gewechselt. Auch ihr Postcore/Metalcore wird anfangs sehr zögerlich aufgenommen, doch der Groove stimmt und mit Oliver Sykes' Stunteinlage bleibt die Show wohl lange in Erinnerung: Er klettert auf die Balustrade, singt ein paar Zeilen über den Köpfen Aller und springt unvorhergesehen einfach los - und wird von niemandem außer dem Beton aufgefangen. Doch er lässt sich nichts anmerken und schreit/singt sich durch das weitere Set. Respekt, der Junge muss echt kein Schmerzempfinden haben oder Hobbystuntman sein. Drummer Matt Nichols punktet nicht nur mit seinem Spiel, sondern auch mit seinem St.Pauli-Shirt. 'Sleep With One Eye Open' kommt live noch mal viel überzeugender als auf Platte rüber, später bekommen sie bei 'Blessed With A Curse' sogar Szenenapplaus. Erste Crowdsurfer bahnen sich ihren Weg über die Menge, der Sound ist zudem erstmals relativ ausgewogen. Insgesamt ein starker Auftritt!

Die Spannung vor dem bevorstehendem MACHINE HEAD-Gig ist omnipräsent, die "Machine Fucking Head"-Rufe werden immer lauter, auf den beiden Leinwände links und rechts auf der Bühne zerfließt das Bandlogo in blutigen Bahnen.  Als die Band endlich die Bühne betritt, gibt es kein Halten mehr, mit dem neuen 'I Am Hell' stürmt die Menge nach vorne und soll so schnell nicht zum Stehen kommen. Das ebenfalls neue 'Be Still And Know' folgt ohne große Zwischenworte, mit 'Imperium' wird dann der erste "ältere" und zugleich heißersehnte Song des Abends losgelassen und macht keine Kompromisse: Mosh or be moshed! Der vollbärtige Rob Flynn ist sehr gut aufgelegt und widmet 'The Blood, The Sweat, The Tears' natürlich allen Biertrinkern. Egal ob alt, neuer oder ganz neu: MACHINE HEAD werden abgefeiert und liefern einen astreinen Gig dazu, der vor Spielfreude und Fannähe nur so sprüht. Dave McClain zermöbelt sein Drumset in feinster Manier und höchster Präzision, Gitarrist Phil Demmel ist am Dauergrinsen. "Wir sind nicht Japan, seid also verdammt noch mal laut" verkündet Rob vor 'Asthetics Of Hate'. Das lässt sich ein MACHINE HEAD-Fan natürlich nicht zweimal sagen und somit springt die ganze Halle (!) um ihr Leben.

Rob erinnert an das 20-jährige Bandjubiläum, das es ohne die Fans nicht geben würde, da sie auf Radio- und Fernseh-Support stets verzichten mussten und ist sichtlich gerührt vom großen Support der Metalfans. 'Darkness Within' widmet er anschließend allen, die wie sie Musik leben und atmen. Der Song ist mit seinem besinnlichen Anfang und dem tonnenschwerem Ende definitiv ein emotionaler Höhepunkt des Abends. Groß! 'Bulldozer' wird seinem Titel gerecht und durchbricht einige Schallmauern, bevor der 'Ten Ton Hammer' rausgeholt wird und noch mal alles von den Fans fordert. Die "Zugaben"-Rufe erklingen kaum, dass MACHINE HEAD die Bühen verlassen haben, doch solange 'Davidian' nicht gespielt ist, wird eigentlich keiner nach Hause geschickt. So ist es auch heute, doch zuvor spielen sie mit 'Halo' noch eine wunderbare Zugabe, um mit 'Davidian' dann den Saal dem Erdboden endgültig gleich zu machen.


MACHINE HEAD sind eine Band, in der alle einen eigenen Stil haben, der durch die gemeinsame Musik zu einem großem eigenen Stil geschmolzen wird, das funktioniert noch mindestens weitere 20 Jahre!


Setlist MACHINE HEAD:

1. I Am Hell (Sonata In C#)
2. Be Still And Know
3. Imperium
4. Beautiful Mourning
5. The Blood, The Sweat, The Tears
6. Locust
7. This Is The End
8. Asthetics Of Hate
9. Old
10. Darkness Within
11. Bulldozer
12. Ten Ton Hammer

Zugaben:

13. Halo
14. Davidian

 

Vielen Dank an Wolfgang Kühnle für die gelungenen Bilder! Hier geht's zu weiteren Bildern des Abends!

Redakteur:
Jakob Ehmke

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