MERCENARY/EVERGREY - München

04.12.2004 | 03:05

29.11.2004, Garage

Am Montag fand ich mich in der Rock Garage in der Nähe des Ostbahnhofs München wieder und sollte Zeuge eines denkwürdigen Konzerts werden.
Der gemütliche, kleine Rock Club war gut gefüllt und ich kam pünktlich an, um mir eine tödliche, skandinavische Mischung anzuhören. Die Dänen MERCENARY und die Schweden EVERGREY spielen dieses Jahr leider nur zwei Gigs in Deutschland, und ich bin froh, dass mit München ein erreichbares Ziel dabei war.

Die Dänen MERCENARY legten los wie die Feuerwehr, und obwohl ich ihr neues Album “11 Dreams“ durchaus kenne und schätze, hätte ich nicht erwartet, dass die Songs live derart zünden. Die Mischung aus Melodic Death, Thrash und Prog Metal kam nicht nur bei mir gut an und die Band hatte auch genügend Zeit bekommen, ihr Können zu demonstrieren und spielte knapp eine Dreiviertelstunde. Ich denke mit diesem Auftritt, dessen Setlist bis auf einen älteren Song nur aktuelle Stücke aufwies, haben die Dänen einige neue Freunde dazu gewonnen und das Publikum dankte der Band auch mit Mosheinlagen bis in die letzte Reihe und viel Applaus. Außerdem scheint wohl einiges an Merchandise und CDs weggegangen zu sein. MERCENARY haben es sicherlich verdient!

Nach einer kurzen Umbaupause begannen EVERGREY ihr nicht nur für mich überraschendes Set mit ’More Than Ever’. Von Sekunde eins an sprang der Funke der Band sofort auf das Publikum über und Frontmann Tom Englund war sichtlich überrascht von den Sangesqualitäten des Publikums und kommentierte dies mit “why am I standing on this fucking stage?“. Die Power-Prog-Götter ließen sich auch zu kleinen Späßen hinreißen; so legte Drummer Jonas, nachdem ein Zuschauer dies forderte, ein Drumsolo hin und bewies, dass er in der Lage ist, seinen Vorgänger Patrick zu ersetzen. Noch sympathischer wurde die Band, als Jonas ein Problem mit der linken Bassdrum hatte und die Band kurzfristig das Klavierstück ’Trilogy Of The Damned’ ungeprobt einschieben musste, woraufhin Tom einige Textprobleme hatte und dies auch dementsprechend kommentierte. Als die Band nicht mit dem Beifall aufhören wollte, legte auch Keyboarder Rikard ein Solo hin.
Wenn man sich die Setlist der letzten Konzerte ansieht, konnte man mit alten Perlen wie ’Blackened Dawn’ vom Debütalbum oder ’Solitude Within’ nicht wirklich rechnen, was den Auftritt noch unvergesslicher machte. Highlights herauszupicken ist schwer, aber die Hits ’The Masterplan’ als letzte Zugabe (mit witzigem Publikums-Gesangsspiel), ’Mark Of The Triangle’, das vorher bereits erwähnte ’Solitude Within’, der Oberhammer ’Recreation Day’ oder die neueren Songs wie ’A Touch Of Blessing’ und die instrumentale Bombe ’When The Walls Go Down’ machten diesen Auftritt ganz groß. So, und jetzt würdigt diese geniale Band endlich und kauft ihre Platten, außerdem hoffe ich für Deutschlands Norden, dass die nächste Tour etwas ausgedehnter stattfinden wird.

Setlist EVERGREY:
(Anmerkung: Die Setlist ist zwar komplett, die Reihenfolge ist aber besonders in der Mitte des Konzerts ohne Gewähr)

More Than Ever
She Speaks To The Dead
As I Lie Here Bleeding
Nosferatu
Blackened Dawn
Solitude Within
Waking Up Blind
Misled
Trilogy Of The Damned
Recreation Day
A Touch Of Blessing
Mark Of The Triangle
Rulers Of The Mind
When The Walls Go Down

Blinded
The Masterplan





Redakteur:
Christian Hubert

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