MYSTIC PROPHECY und GENERATION STEEL - Mannheim

27.11.2024 | 23:26

14.11.2024, 7er Club

Höllenfeuer oder doch nur kalte Küche in Mannheim?

MYSTIC PROPHECY ist aktuell mit IRON SAVIOR auf "Hellfire"-Tour durch die deutschen Clubs. Der Gig in Mannheim war von vornerein ohne die Hamburger geplant, da Frontmann Piet Sielck am heutigen Tag seinen 60. Geburtstag feiert. Der Ersatz MAD MAX musste leider vor ein paar Wochen schon krankheitsbedingt die Segel streichen.

Generation Steel MannheimMit GENERATION STEEL ist ein adäquater Ersatz gefunden. Schade nur, dass heute gerade einmal siebzig Besucher den Weg in den Mannheimer 7er Club gefunden haben. Nach Bekanntwerden, dass GENERATION STEEL für MAD MAX einspringen wird, habe ich mich im Vorfeld mit den bisherigen Veröffentlichungen der Wetzlarer auseinandergesetzt und die Band etwas genauer unter die Lupe genommen. Die Hessen frönen dem traditionellen Power Metal und bringen es bislang auf zwei Alben. Das Material auf Tonkonserve hat mich nicht gerade vom Hocker gehauen, Schwachstelle war für mich bislang der Gesang. Aber jeder bekommt bei mir eine zweite Chance und diese nutzt GENERATION STEEL heute Abend, zumindest teilweise.

Generation Steel Mannheim

Das Bandkarussell hat sich bei GENERATION STEEL ja zuletzt gewaltig gedreht und bis auf die beiden Gitarristen Jack Riffer und Pascal Lorenz, ist niemand mehr von der alten Besetzung auf dem Fahrgeschäft draufgeblieben. Die vakanten Positionen an den Drums und am Bass werden mittlerweile von Marc Laukel und Andreas Drommershausen besetzt. Zu guter Letzt ist noch im Mai diesen Jahres Sänger Dirk Meyer dazugestoßen. Bei so vielen Wechseln würde sich fast der Einbau einer Pendeltür im Proberaum lohnen.

GENERATION STEEL eröffnet den Abend mit dem flotten 'Lionheart', dem Titelstück des letzten Longplayers, der im letzten Jahr erschienen ist. Obwohl man noch nicht allzu lang miteinander musiziert, agiert das Quintett routiniert und der neue Mann am Mikrofon darf mit Recht als Bereicherung bezeichnet werden. Die kraftvolle Stimme des Barden verleiht den alten Stücken neuen Glanz und gerade die beiden neuen Stücke 'Limitless' und 'Steelers' gehören für mich zu den Höhepunkten des Sets und steigern die Vorfreude auf ein neues Album, an dem bereits gearbeitet wird.

Bleibt zu hoffen, dass sich die aktuelle Besetzung verfestigt und den guten Eindruck mit einem ordentlichen Album untermauern kann. Alles in allem ein solider Auftritt, der vom Publikum mit respektablem Applaus belohnt wird.

Setliste: Lionheart; Forevermore; The Eagle Will Rise; Executor; United; Soulmates; Bloodrage; Limitless; Invoke The Machine; Steelers; Generation Steel

Mystic ProphecyEinen Abgang hat auch MYSTIC PROPHECY zu verzeichnen. Im Mai verkündet Bassistin Joey Roxx nach neun Jahren den Abschied von den Allgäuern. Eine Lücke die scheinbar doch schwerer zu schließen ist, als zunächst vermutet. Da man bislang noch keinen geeigneten Tieftöner gefunden hat, geht man einfach ohne auf Tour. Für mich eine fragwürdige Entscheidung, den Bass live aus der Konserve einzuspielen.

Den Abend eröffnet der Banger 'Metal Division', gefolgt vom speedigen 'Burning Out'. Der perfekte Einstieg, der das Publikum gleich auf Betriebstemperatur bringt. Sänger Roberto Dimitri Liapakis strahlt über beide Backen und legt mit der Dampfwalze 'Killhammer' gleich nochmal nach. Die beiden Gitarristen Markus Pohl und Evan Koukoularis teilen sich nicht nur die Soloparts, sondern wechseln auch ständig die Bühnenseiten.

Mystic ProphecyMYSTIC PROPHECY bringt es mittlerweile auf zwölf Veröffentlichungen und kann songtechnisch aus dem Vollen schöpfen. Das Hauptaugenmerk bei der Songauswahl liegt hauptsächlich bei den Alben "Hellriot" und "Metal Division", die gut die Hälfte der Songs am heutigen Abend ausmachen.

Erfreulicherweise merkt man den Jungs nicht an, dass der Laden nur zu einem Drittel gefüllt ist. Insgesamt umfasst das Programm sechzehn Stücke und kommt auf gut neunzig Minuten Spielzeit. Zu meinen Highlights zählen neben dem Opener 'Metal Division', noch die Stücke 'Dracula', 'To Hell And Back' und die Hymne 'Ravenlord'. Live integriert sich das neue Material von "Hellriot" problemlos. Einzig auf die Coverversion 'Shadow On The Wall' hätte ich getrost verzichten können. Das Finale wird von 'Eye To Eye' eingeläutet und mündet in 'Metal Brigade'.

MYSTIC PROPHECY steht nach wie vor für melodischen Power Metal und hat selbst nach fast fünfundzwanzig Jahren nicht an Biss verloren. In schöner Regelmäßigkeit haut man ein Meisterwerk nach dem anderen raus. Glücklicherweise war der Zuspruch bei den übrigen Auftritten besser als in Mannheim. Im Anschluss kommt die Band noch an den Merchandise-Stand und erfüllt alle Autogrammwünsche.

Für mich ein gelungener Abend und das nächste Mal bitte wieder mit Bassistin oder Bassist.

Setliste: Metal Division; Burning Out; Killhammer; War Panzer; Unholy Hell; Hellriot; Dracula; Metal Attack; To Hell And Back; Hail To The King; Demons Of The Night; Shadow On The Wall; We Kill You Die; Ravenlord; Eye To Eye; Metal Brigade

Bericht und Fotocredit: Frank Hameister

Redakteur:
Frank Hameister

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