Majesty Release Party - Kuprichhausen

20.07.2002 | 07:54

12.07.2002, Sportplatz

Am Freitag den 12.7. 2002 machte ich mit Georg die nicht wirklich weite Reise in das badische Örtchen Kupprichhausen, das von den Einheimischen oft als "Kuba" bezeichnet wird. Jedoch taten wir das nicht, um kubanische Zigarren zu rauchen, sondern um der MAJESTY CD-Release-Party beizuwohnen, bei der die 5 Recken unter anderem Songs von ihrer neuen CD "Sword and Sorcery" präsentierten. Doch nicht nur wegen den beliebten Metalmonarchen, sondern auch wegen ihren Vorbands "IRONY", "DESTINATION'S CALLING" und "VORTEX" zog es uns und zahlreiche Metalfans auf den Sportplatz in Kupprichhausen. Bereits um 19 Uhr waren einige Hartgesottene schon eingetroffen, die aber noch eine ganze Weile ausharren mussten, bis sie endlich vor die Bühne treten konnten, um ihr Haupt kreisen zu lassen.

IRONY

Um circa 21.30 Uhr war es dann so weit: 5 Jungs aus Heidelberg erlösten die Wartenden, indem sie die Bühne betraten und ihren Instrumenten metallische Klänge entlockten. Dass es sich dabei eigentlich noch um einen kurzen Soundcheck handelte, störte die Fans vor der Bühne wenig, die sofort fleißig bangten. Ihren Stil bezeichnen IRONY am liebsten als Heavy Metal, da ihre Musik sehr vielseitig ist und mit anderen Begriffen nur schwer umschreiben lässt. Das fällt vor allem an Mehmets variablem Gesang auf: Hohe Scremes wechseln sich ab mit tiefem Geröchel und neben einer etwas rauheren Stimmlage findet man auch klaren Powermetalgesang. Im Großen und Ganzen erinnern IRONY vor allem an den klassischen 80er-Jahre-Metal, was mit den Vorbildern JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN und METAL CHURCH auch nicht verwunderlich ist. Bei dem Soundcheck blieb es natürlich nicht und so wurden den leider noch nicht sehr zahlreich erschienenen Metalheads Songs von der CD "Release The Beast" wie zum Beipiel "Revenge" oder "Desert Land" präsentiert. Auch "Rise Again", "War" und "Raise Your Head" waren mit von der Partie. Alles in Allem ein gelungener Auftritt, nur für die hiesige Gegend wohl zu früh, da die meisten Leute erst so gegen 23 Uhr eintrafen.
[Ulrike]

DESTINATION'S CALLING

Als DESTINATION'S CALLING dann anschließend die Bühne eroberten, sah es publikumstechnisch schon wesentlich besser aus und die 5 Musiker ließen es sich nicht nehmen wieder einmal voll loszulegen. Ihre Melodic-Speed-Kracher lösten wie immer reflexartiges Kopfschütteln aus, vor allem verursacht, durch Oliver Noe, der mit Inbrunst seine Drums bearbeitete. Auch seine Mitstreiter ließen sich davon anstecken, so sah man von Alexander Schreiner (Bass) und Markus Göller (Gitarre) zeitweise nur noch ihre fliegenden Haare. Leadsänger Christian Gräter leistet ebenfalls hervorragende Arbeit, doch leider hatten ihn die Leute am Mischpult etwas zu leise gedreht, worauf ihn nach etwa 3 Liedern auch einige hilfsbereite Fans aus der ersten Reihe aufmerksam machten. Nachdem das Problem dann behoben war, konnten wir die restlichen Songs "Bleeding Again", "Candle In The Night" und "Destination's Calling" mit der gewohnten Gesangslautstärke genießen. Bei "Bleeding Again" handelt es sich übrigens um eine neue Ballade von DESTINATION'S CALLING, bei der auch sogleich die Feuerzeuge gezückt wurden. Eingentlich sollte man meinen, der Ohrwurm "Destination's Calling" sei ein gelungener Abschluss, doch die schreiende Meute vor der Bühne gab erst Ruhe, nachdem die Jungs noch die Zugabe "Mastery Of The Light" gespielt hatten und Oliver Noe sich schweren Herzens von seinen Drumsticks trennte.
[Ulrike]

VORTEX

Die kurzfristig auf das Billing gerutschten VORTEX (Bandgründung 1979) aus Holland, lernte MAJESTY Bandleader Tarek auf dem diesjährigen Headbangers Open Air kennen und lud sie sofort ein, auf der Release Party mitzuspielen. Wirklichen Ruhm eroberten ihre zwei Werke "Metal Bats" und "Open the Gate" mit ihrem soliden, straighten 80er Metal europäischer Prägung zwar noch nicht, im Underground konnten sie jedoch schon einen gewissen Kult Status einheimsen. Nach über 10jähriger Pause entschloss man sich zu einer Reunion und spielte bereits einige Auftritte. Musikalisch gesehen war das dargebotene Material zwar auf die Dauer etwas eintönig, aber das glichen die Tulpenmeuchler mit ihrer Show und Spielfreude locker wieder aus. Gerade der über 50jährige Fronter mit seinem schwarz weiß geschminkten Gesicht konnte durch etliche Showeinlagen glänzen. Sehr true kam auch das schwingen seiner Papp-Streitaxt rüber. Auch Gitarrist und Basser ließen sich nicht lumpen und waren auf und vor der Bühne sehr agil. Ihren Ausflug ins Publikum nahmen die Fans dankend auf. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass das dargebotene Material, also Songs wie "Gotta Get Away", "Metal Bats", "With Witches Help" oder "Open The Gate" abgefeiert wurden.
[Georg Weihrauch]

MAJESTY

And now on Stage: MAJESTY. Endlich haben die True-Metal-Heroen ihren verdienten Plattenvertrag eingefahren und über 600 Fans kamen angereist um diesen mit ihnen zu feiern. Und MAJESTY ließen sich nicht lumpen. Die Show strotzte nur vor Einlagen und Spielfreude. Jeder gab sein Bestes und so wurde die Release Party zu einem richtigen Highlight in der Bandgeschichte. Tarek, Udo und Martin unternahmen eine Zeitreise ins späte Mittelalter, erlernten die Kunst des Schwertschwingens und brachten selbige Schwerter zu "Aria Of Bravery" auf die Bühne. Logischerweise folgte daraufhin eine kleine Performance. Andy muss wohl mitgereist sein, aber ob seiner kurzen Haare brachte man ihm lieber das Feuerspucken bei. Dieses durfte er sogar mehrmals als Showelement einsetzen. Darüber hinaus gab es noch ein Drum-Solo von Michael und ein längeres Gitarren-Solo von Tarek zu hören. Im Vergleich zu den MAJESTY-üblichen melodieorientierten Solis, hat sich Tarek für dieses ganz schön ins Zeug gelegt, auch wenn er noch nicht die Qualitäten von Fidelkünstlern wie Yngwie Malmsteen oder Frickelmeistern wie Jon Petruchi erreichte. Neben den vielen Showelementen, Pyros und Fontänen, gab es einen guten Querschnitt durch die beiden bisher veröffentlichten Alben zu hören. Und die Fans schienen jeden Text, auch von der neuen CD, auswendig zu kennen. So war es kein Wunder, dass sich die begeisterte Atmosphäre immer weiter hochschaukelte und auch keiner bemerkte, dass es schon lange nach 02.00 Uhr war als die Band ihre Zugabe "Metal To The Metalheads" zum besten gab.
[Georg Weihrauch]

Intro
Hail To Majesty
Epic War
Ride Silent
Metal Force
Heavy Metal
Keep It True
Drum Solo
Strong As Steel
Sword And Sorcery
Aria Of Bravery
Fields Of War
Guitar Solo
Star Wars Theme
Into The Night
Fist Of Steel
Son Of Metal
-------------------
Metal To The Metalheads

Redakteur:
Ulrike Weihrauch

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