Metalfest West 2012 - St. Goarshausen
16.07.2012 | 22:4901.01.1970, Loreley
Das erste Mal macht das Metal Fest auch auf der Loreley halt.
Wie die Zeit doch schnell vergeht... Nur der Blick auf das Handy verrät, dass heute Samstag ist. Auch wenn dieses Festival im Zeichen des Metals steht, setzen viele das heutige Fußballspiel Deutschland gegen Portugal als höhere Priorität an. Schon beim morgenlichen Bummeln auf dem Campingplatz schreien sich einige Metalheads Stadionlieder entgegen und sind in voller schwarz-rot-gold-Montage anzutreffen. Der Tag beginnt als erstes mit der Ersatzband BURDEN, diese konnten glücklicherweise den Termin von KRYPTERIA übernehmen. Aufgrund einer Krankheit mussten die Musiker um Sängerin Ji-In Cho leider absagen.
Die Rheinland-Pfälzer spielen eine Melange aus Hardrock, Stoner und Doom Metal, die schon einen kleinen Vorgeschmack auf KYUSS LIVES! gibt, die später am Abend auftreten. Im Grunde sind sie aber nicht mehr als ein Leckerbissen, denn bei diesem etwas eintönigem Soundgewand ist der Unterhaltungswert eher gering. Man kann zwar zu dieser Musik weit hinten auf der Wiese liegen, sich die Mittagssonne auf den Bauch scheinen lassen und gemütlich eine rauchen, allerdings muss man dafür nicht in Richtung Hauptbühne gehen, sondern kann auch gepflegt auf dem Zeltplatz regenerieren. BURDEN sind mit ihrem unspektakulären Sound für die meisten kein Grund den Campingstuhl zu verlassen und so sieht man auch nur eine kleine Traube von Fans, die die Freilichtbühne bevölkern. Zu anstrengende Kost für den Otto-Normal-Besucher, für Stoner-Puristen wahrscheinlich das erste kleine Highlight des Tages.
Während auf der Bühne ordentlich gerockt wird, feiert man hinten auf dem Campground die Feuerwehr. Eine unbekannte Person hat heiße Kohle in den Müllsack hineingetan, die im Container einen Brand ausgelöst hat. Nach nur wenigen Minuten erscheinen schon die Männer in schwarz und das Feuer kann rasch gelöscht werden. Derweil heizt die Heavy Metal Band STEELWING vorne den Menschen ein.
Und die starten nach einem kurzen Intro gleich furios mit dem proklamatisch passenden 'Full Speed Ahead!'. Die fünf Schweden posen schon wie die ganz großen der Zunft, was ihnen nach zwei starken Alben auch gegönnt werden sollte. Die junge Truppe kommt bei den Fans gut an und so ist es nicht verwunderlich, dass sich vor der Bühne eine beachtliche Masse eingefunden hat und fröhlich am Bangen ist. Mit 'The Nightwatcher' von der ersten Scheibe, wird richtig Fahrt aufgenommen, die sich über die Songs 'Breathless', und 'Aliennation' bis zum Doublebassgewitter bei 'A Running Man' steigert. Dann flacht das Ganze leider etwas ab und man ergeht sich in etwas tröge Singspielchen, die genug Zeit für zwei oder drei Songs kosten. Zum Glück wird dann der Auftritt aber noch versöhnlich mit dem bislang größten Hit der Schweden 'Roadkill' abgerundet.
Wenn DEATH ANGEL bei einem Festival anwesend sind, sind sie für mich auch der Höhepunkt. Punkt, Basta, Ende der Diskussion. Und wenn sie auch noch eine spezielle "Ultra Violence"-Show spielen, während der sie nur Songs von ihrer ersten Scheibe aus dem Jahre 1987 zocken, dann sowieso. Und so hab ich schon ein wenig Pipi in den Augen als Mark Osegueda, Ted Aguilar, Rob Cavestany, Damien Sisson und Will Carroll zu 'Thrashers' die Bühne stürmen. Nur schade, dass Andy Galeon seit 2009 nicht mehr dabei ist, der die Scheibe damals als 14-Jähriger eingeprügelt hat. Bei den Amis ist wie immer viel Action auf der Bühne: Mark Osegueda steht nie still und auch die Saitenfraktion mit Ted Aguilar, Rob Cavestany und Damien Sisson ist durchgehend unterwegs. Das Ganze versprüht einfach eine unglaubliche Bühnenpräsenz, gepaart mit diesem 80er Jahre-Bay Area-Charme. Die Songs sprechen für sich und der Thrash-Fan, dem bei 'Evil Priest', 'Voracious Souls' und 'Kill As One' nicht die Hose aufgeht, sollte sich die Ohren richten lassen! Zwischendurch darf Mark dann auch mal eine Pause einlegen, denn mit dem Titeltrack 'The Ultra Violence' wird ein zehnminütiges Instrumental gezockt - und die Menge tobt. Unglaublich, welche Live-Energie die Jungs mit einem Instrumentalsong erzeugen. Besser geht es einfach nicht. Da ist es auch zu verschmerzen, dass die darauf folgenden 'Mistress Of Pain' und 'Final Death' dagegen etwas abstinken. Geiler Auftritt!
[Martin Schneider]Da die Konzerte hauptsächlich von Männern dominiert werden, wird es Zeit, dass auch die Frauen wieder die Bühne betreten. Wie aufs Stichwort genau steigt vor der Bühne der Östrogenspiegel, als Mark Jansen (Gitarrist und Sänger von EPICA) über das Parkett eilt und selbstständig sein Instrument stimmt. Mit viel Rauch und dem Intro ihrer neuen Scheibe "Requiem For The Indifferent" beginnt endlich die Show. Wie immer erwartet man von Sängerin Simone Simons ein ausgefallenes Outfit und heute begrüßt sie das Publikum mit einem robenähnlichen Gewand. Auch wenn dieses Mal kein tiefer Ausschnitt zu sehen ist, blieben die Augen an dem vogelähnlichen Gestrüpp an ihrem Dekolletee hängen. Sonderlich praktisch ist es anscheinend auch nicht, denn beim Headbangen muss die Sängerin es immer festhalten. Sobald man seine Aufmerksamkeit von der Optik auf die Akustik lenkt, dürften sich sowohl die neuen, als auch die alten Fans freuen, denn für jeden ist etwas dabei. Mit 'Monopoly On The Truth' steigt die Band bei ihrer aktuellen Platte ein und arbeitet sich mit 'Cry For The Moon' und 'Sancta Terra' immer weiter in die Vergangenheit zurück. Da die Spielzeit sehr begrenzt ist, muss leider das Album "Design Your Universe" außen vor bleiben. Zwischendurch fehlt die Instrumentalbegleitung des Bandes oder auch später das Keyboard. Die Mängel können zum Glück schnell behoben werden, aber schon verabschiedet sich EPICA mit ihrem Song 'Consign To Oblivion'. In diesem Punkt zeigt sich mal wieder, dass Bands mit längeren Songs auf einem Festival den Kürzeren ziehen, aber ich habe sie dieses Jahr schon auf ihrer Clubtour gesehen und find es nicht weiter tragisch.
Nach dem aus meiner Sicht nur wenig zündenden Beitrag von EPICA freue ich mich am Samstagabend auf DARK TRANQUILLITIY. Den stets strahlenden Mikael Stanne habe ich bereits am Nachmittag über das Festivalgelände schlendern sehen. Nun springt er auf die Bühne, freut sich unendlich, dass er nach all den großen Namen, die hier schon aufgetreten sind, nunmehr selbst auf der Loreley spielen darf und beglückt uns zu Beginn des Gigs mit dem stimmungsvollen 'Terminus' sowie kurz darauf mit dem nicht weniger ansprechenden 'Misery Crown'. Stanne erweist sich wie immer als sehr bewegungsfreudig. Von links nach rechts wirbelt er über die Bühne und sucht passend zum Titel bei 'Zero Distance' den direkten Kontakt mit dem Publikum unterhalb der Bühne.
Mit 'The Mundane And The Magic' beschreibt der Sänger sein Gefühlsbad, das sich auch jetzt auf der Loreley ausdrückt – vom tiefsten Punkt zu den absoluten Höheflügen. So geht es auch den Fans, die zwar nicht so zahlreich erschienen sind wie bei den Headlinern, die Schweden gleichwohl mit Beifall und Zurufen wertschätzen. DARK TRANQUILLITY zeichnen sich nicht nur durch ihre eingängigen, aber gleichwohl hitzigen Songs aus, sondern insbesondere durch ihre Spielfreude und die freundliche Zugewandtheit, mit der Mikael Stanne das Publikum würdigt. Auch an diesem Abend überzeugen die Melodic-Death-Metaller mit der richtigen Songauswahl in musikalisch guter Qualität.
Als noch nicht einmal die letzten Töne von DARK TRANQUILLITY verklingen, hört man schon aus den hinteren Reihen die ersten Rufhörner. Von überall tummeln sich die überwiegend jüngeren Metalheads vor der Bühne und warten sehnsüchtig auf ihre Helden. Der einfache ENSIFERUM-Fan ist von Weitem an seinen zwei oder mehreren Evil-Streifen im Gesicht erkennbar, die mit einem grimmigen Blick oder einer Alkoholfahne untermalt werden. Die Freude ist groß, als die männlichen Bandmitgliedern oberkörperfrei und nur mit Kilt bekleidet die Bühne betreten und ihre Show mit 'Twilight Tavern' eröffnen. Es folgen noch weitere Lieder der aktuellen "From Afar" Platte, aber auch ältere Lieder, wie 'Ahti', 'Token Of Time' oder den 'Battlesong'. Frontmann Petri Lindroos stellt nach kurzer Zeit auch fest, wie wenig sich die Menschen bewegen können und schlägt vor, sich einfach um sich selbst zu drehen. Da die Band seit Langem an ihrem neuen Album tätig ist, gibt es vorab den ersten Song 'Burning Leaves' aus der "Unsung Heroes"-Platte zu hören. Anonsten gibt es für die Band nicht viel Neues zu präsentieren. Wie immer verabschiedet sich ENSIFERUM mit 'Iron' und zieht ihn mit kleinen Musikspielereien in die Länge.
Es wird bayrisch auf der Zeltbühne. Mit AKREA aus Nordbayern tritt eine aufstrebende junge Band an, die scheinbar auch in Rheinland-Pfalz auf eine kleine aber feine Fanbase setzen kann. So scheinen zumindest große Teile des Publikums wenigstens einen Song zu kennen, den sie den ganzen Gig über lautstark fordern. Vorher erfreut man die Leute jedoch erst mal mit Ansagen in süddeutscher Mundart und starken Titeln wie 'Ahnenrausch', das noch aus den Zeiten stammt als die Kapelle unter dem Banner INNER AGGRESION bekannt war. Die neueren Stücke sind zumindest musikalisch stark, aber sind textlich leicht grenzwertig. So heißt es beispielsweise in 'Guten Tagen': "Damals hieß es 'Guten Tag' - Heutzutage 'fuck you hard!' – 'respect' und 'you're my bro!' ... was für ne schlechte Show!"Ob solche Lyrics nun kreativ oder einfach nur dämlich sind, ist wohl Geschmackssache. Eine ähnliche Frage ergibt sich auch bei der Nummer 'Auf Los Geht’s Los', die ebenfalls von "Lügenkabinett" stammt. Weniger umstritten und deswegen auch partytauglicher sind die älteren Tracks und allen voran das lange geforderte 'Tribock', das wie auch die beiden Songs davor als "letzter Song" angekündigt wird, sorgt dafür dass die Zuschauer vor der Stage ausrasten. Alles in allem hinterlassen die Oberpfälzer einen sehr guten Eindruck in der rheinländischen Pfalz.
"KYUSS LIVES! Schön, aber warum tun sie das auf dem Metalfest?", fragen sich bestimmt viele Metalfans, die Stoner-Urgestein John Garcia bis dato noch gar nicht kannten. Der Sound der Amerikaner ist zwar eigentlich eine sehr coole Mischung aus Funk, Crossover, Hardrock und einer Prise Sludge, aber ist auch gleichzeitig etwas zu grenzübergreifend für die meisten Zuschauer. Es ist zwar in den ersten Reihen einiges vor der Bühne los, aber bereits etwas weiter oben auf der Tribüne lichten sich die Reihen. Da konnten BEHEMOTH oder HYPOCRISY im direkten Vergleich mehr Menschen vor die Bühne zerren. Selbst LEGION OF THE DAMNED hatten im strömenden Regen mehr Unterstützer ziehen können als die Kalifornier. Das liegt wohl einerseits daran, dass von den legendären KYUSS, auf die sich diese Band beruft, nur noch der Sänger John Garcia als Originalmitglied übrig ist, und zum anderen passt staubtrockener Desertrock eher auf Indie-orientierte Festivals wie das Hurricane oder Southside. Außerdem kann man kaum von KYUSS sprechen, wenn Ex-Gitarrist Josh Homme nicht dabei ist, der inzwischen mit QUEENS OF THE STONEAGE wesentlich erfolgreicher unterwegs ist.
Nichtsdestotrotz feiern genug Menschen die psychedelischen, doomigen Sounds ab und geben sich dem abgedrehten Stoner-Riffs einfach hin. Auch wenn es keine typische Kost für Metalheads ist, kann man sich phasenweise dem Treiben ganz gut hingeben und zu Songs wie 'Hurricane' oder auch 'Thumb' ein wenig entspannen. Dennoch wird es dann auf Dauer doch etwas langweilig. Vor allem, da Garcia kaum Ansagen macht und auch keinen Schritt mehr auf der Bühne tut als unbedingt sein muss. Insgesamt ist das Ganze leider etwas einschläfernd. Legendenstatus hin oder her.
Während die einen wieder Richtung Bühne wandern, um FEAR FACTORY zu sehen, bildet sich um die Absperrung Richtung Biergarten eien kleine Traube von Menschen, die alle nur eins sehen wollten: Deutschland gegen Portugal! Verwirrte Fußballfans wollen durch, und noch mehr verwirrtere Sicherheitsmänner wissen nicht was Sache ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit lässt man endlich die ersten Personen durch, aber dies geschieht nur tröpfchenweise und die Angst, es vielleicht nicht rechtzeitig vor die Leinwand zu schaffen wächst. Viele gehen schon frustiert Richtung Campground zurück oder suchen eine schnelle Mitfahrgelegenheit Richtung St. Goarshausen, um dort vielleicht das Spiel zu sehen. Wer es schafft, an den Wächtern in schwarz vorbei zu kommen, wird mit einer einer großen Leinwand und einem atemberaubenden Ausblick auf den Rhein belohnt. Obwohl so ziemlich jede Sitzgelegenheit belegt ist, stehen die Leute gerne mit einem Lächeln im Gesicht und einem Bier in der Hand und warten auf den Anpfiff. Inbrüstig wird dabei die deutsche Nationalhymne mitgesungen, dass auch die Musik von der großen Bühne übertönt ist. Gebannt hängen die Augen an dem beleuchteten Stück Stoff und umso lauter fielen die Reaktionen bei Schiedrichterentscheidungen oder Fouls aus. Die aufgestauten Emotionen entladen sich dann in der 72. Minute, als Mario Gomez das 1:0 lieferte. Die Freude wächst, als der Abpfiff ertönt und die Nationalelf den Sieg mit nach Hause nimmt. Einer Live-Übertragung auf einem Festival beizuwohnen ist für viele (mich eingeschlossen) eine Erfahrung, die man noch nicht gemacht hat. Obwohl es fürs nächste Mal definitiv Verbesserungsvorschläge gibt, für diese Aktionen einen dicken Daumen nach oben!
Ein weiter Grund für den Zuschauerschwund bei KYUSS LIVES! kann damit zutun haben, dass sie kurzfristig mit FEAR FACTORY, die Slots tauschen mussten. Allerdings haben die Angst-Fabrikanten nicht viel durch diesen Tausch gewonnen, denn paralell zu ihrem Auftritt spielt die deutsche Elf gegen Portugal. Aber trotz dieser undankbaren Position finden sich immer noch genug interessierte Besucher, um die Cyber-Metaller gebührend abzufeiern. Es sind zwar weniger Leute anwesend als bei den anderen Headlinern des Festivals. Dennoch passt die Stimmung bei den Kaliforniern und in einigen Ansagen drückt Fronter Burton Bell seine Liebe zu Deutschland aus, was durch das Anstimmen von zünftigen "Deutschland, Deutschland"-Sprechchören untermauert wird. In Sachen Songauswahl ist man geschmackssicher und haut eine Groove-Granate nach der anderen heraus. Dabei zünden neuere Songs genauso gut wie alte Klassiker. Insbesondere das Dreigestirn 'Powershifter', 'Recharger' und 'Demanufacture' brennen ein Feuerwerk ab, was vor allem Fans von MINISTRY und PRONG Freude bereitet.
Negative Worte kann man über die 90er-Jahre-Legende kaum verlieren, es sei denn man ist ein Purist, der nur auf vertrackte, komplizierte und progressive Songstrukturen steht. FEAR FACTORY sind immer eine rhythmusbetonte Truppe gewesen und sind es auch anno 2012. Das heißt zwar im Umkehrschluss auch, dass die Lieder dafür nicht vor Abwechselungsreichtum strotzen. Zumindest live funktioniert dieses Konzept aber wunderbar. So kann dann auch jeder Fan nach dem Rausschmeißer 'Replica' zufrieden in Richtung Public-Viewing stolpern, wo man beruhigt feststellt, dass sich die Deutschen mit dem Tore schießen bis zum Ende des FEAR-FACTOR-Gigs Zeit gelassen haben. Ein echt netter Service von Jogis Jungs.
So viel Glück haben Fans von IN EXTREMO leider nicht. Während die letzten Minuten der Nachspielzeit laufen, hört man bereits die ersten Töne von der Hauptbühne. Für das Fußballfieber verzichtet man gerne auf das erste Lied und im Freundentaumel über den Sieg guckt man sich die letzte Band doch gleich noch lieber an. Wer zum ersten Mal IN EXTREMO sieht, wird erst mal über die Menge an Instrumenten erstaunt sein. Natürlich ist es Gang und Gäbe bei Mittelaltergruppen, aber das Kontingent, was hier aufgefahren wird, reicht locker für einen Umzug. Man könnte das Konzert auch als eine schillernde Parade bezeichnen. Die Musiker sind mit bunt zusammen gewürfelten Kleidern unterwegs und untersteichen damit eine gewisse Authenzität, die sie mit ihrer Musik bereits auslösen. Das vorgegaukelte Bild von "Spielmännern" wird real.
Wer als letzter großer Act auf der Hauptbühne spielt, muss auch besondere Geschütze auffahren. So werden die Leute in den ersten Reihen regelmäßig von Flammenwerfern und Funkensprühern bearbeitet. Die dabei entstehende Hitze fühlt man selbst fünfzig Meter entfernt. Die Fans feiern trotzdem ihre Helden. Bei der Songauswahl hangelt man sich von Album zu Album und gerade Klassiker wie 'Vollmond' und 'Sängerkrieg' werden lauthals mitgesungen. Bei 'Viva La Vida' kommt das Publikum ein bisschen mehr in Bewegung und die Stimmung ist einfach phänomenal. Nachdem die Journalisten den Fotograben räumen, kommt Sänger Michael öfters hinunter und überlässt hier und da auch mal für kurze Zeit einem Fan das Mikro. Dass er selbst auch gerne Hand an die Pyrotechnik anlegt, beweist er, als er selbst eine Fernzündung aktiviert. Der Sound auf der Bühne ist spitze und die Band liefert einfach eine grandiose Show ab.
IN EXTREMO mögen vielleicht international nicht so bekannt sein, aber sie beweisen mit ihrer Darbietung, dass sie zurecht auf die Hauptbühne gehören! Auch wenn nach ihrem Konzert noch die eine oder andere Band auf der zweiten Bühne ihren Auftritt absolvieren muss, ist mit IN EXTREMO für mich persönlich das diesjährige METALFEST beendet.
Kurz zusammengefasst war das Festival ein voller Erfolg: Die Location genial, das Essen lecker, das Merchandise umfangreich und die Bands super. Ich hoffe, dass das METALFEST sich hier nach dem tragischen Ende vom ROCKAREA und dem MAGIC CIRCLE Festival zuvor als fester Termin in der Region etabliert.
- Redakteur:
- Martin Schneider