Morgana Lefay - München
03.05.2007 | 15:3628.03.2007, Metropolis
Das Metropolis in München ist eine sehr schöne Location inmitten der Münchner Discomeile "Kultfabrik", wo sich massenweise Leute unterschiedlichster (Musik-)Geschmäcker treffen, um sich die Nächte um die Ohren zu hauen. Leider komme ich trotz Auto mit Navigationssystem zu spät zum Gig von SERENITY, was schade ist, denn der melodische Metal der jungen österreichischen Band geht gut ins Ohr und nicht jede Band ist in der Lage, eine vernünftige SAVATAGE-Coverversion runterzuzocken. Die Version von 'Edge Of Thorns' war jedenfalls gut genug, um die wenigen Fans im Metropolis in Stimmung zu bringen. Bin gespannt, wie diese sympathische Band sich weiterentwickeln wird.
Dann kommen SACRED STEEL. Tut mir leid, liebe Fans der Band, ich finde den Gig grauenhaft. Ich gebe zu, die Truppe zeigt viel Spielfreude und wirkt so, als wären sie die allergrößten Fans ihrer eigenen Musik. Und diese strotzt nur so von Klischees. Langhaarige Moshlocken mit obertruen T-Shirts bangen sich die Rübe ab, was irgendwie doof aussieht bei denen. Dann ein Sänger (Gerrit Mutz), der wie ne Mischung aus Rob Halford und Ripper Owens aussieht, aber leider echt bemitleidenswert schlecht singt. Klingt, als hätte er ein Frosch im Hals. Gut, dass die Fans da oft mithelfen. Ich teilweise auch, denn die Songs sind echt as easy as can be, mit dummen Mitgrölrefrains (irgenwas mit Battle, Metal, Sword, und anderem MANOWAR-Kram...) die jeder auch noch mit 6,66 Promille mitgrölen kann. Leider fehlt dem Metal von SACRED STEEL aber jeglicher Groove und Power, Elemente, die ich eigentlich von guten Bands erwarte. Die Chose wird folgerichtig nach ungefähr zwei Songs gähnend langweilig und zudem auch noch laut und mit schlechtem Sound, also begebe ich mich zum Fernseher, der das 0:1 gegen Dänemark zeigt, was auch nicht übermäßig prickelnd ist ...
Auch MORGANA LEFAY sind auf ihre Weise eine traditionelle Metal-Band, aber der Unterschied zu SACRED STEEL ist wirklich wie Tag und Nacht. Vom ersten Ton an kommt eine solche Energie von der Bühne, der Sound ist Killer, der Bass geht in die Magengegend, die Gitarren kommen klar und fett aus der P.A. und der Gesang ist so, wie man ihn von einer Metal-Band hören will: kraftvoll, hart, ausdrucksstark und zu manchen Momenten sogar mit Gefühl. Obwohl ich mich mit der MORGANA-Diskographie nicht gut auskenne, kenne ich die meisten Songs, weil es ganz einfach Metalklassiker mit ner eigenen Marke sind. Als Beispiel seien hier das göttliche 'Hollow' genannt, oder die beiden Riffmonster 'Maleficium', das von der ganzen Halle begeistert mitgesungen wird und ("Imagine you were trees walking") 'To Isengard' als Zugabe. Ganz große Helden!
- Redakteur:
- Thomas Becker