Mystic Prophecy (Listening Session) - Memmingen

05.10.2007 | 11:56

15.09.2007, Mystic Prophecy Studio

Listening Session der neuen CD inkl. Gewinnerin der pm.de Verlosung

MYSTIC PROPHECY luden ein, um sich zu bedanken. Klingt komisch, macht aber nichts. Für die jahrelange Unterstützung wurden für ausgewählte Fans, Magazine und Gewinnspielgewinnern die Tore des Aufnahmestudios der Propheten geöffnet und sich mit einer Listeningsession des neuen Albums "Satanic Curses" das entsprechende Geschenk für die Treue ausgedacht. Bis auf Schlagzeuger Mathias Straub zeigte sich jeder der mitmischenden Musiker der aktuellen MYSTRIC PROPHECY-Besetzung. Und bevor ich den einzelnen Tracks meine Meinung aufdrücke, darf ich noch ganz kurz anmerken, dass mit der Scheibe vielleicht endlich auch ein richtig großer Durchbruch folgen dürfte.

Back From The Dark: Einen klassischeren Opener kann man sich nicht wünschen. Los geht's mit Schlachtengetümmel, das flott in typische Ami-Power-Metal-Gitarren übergeht. Im Vers wird schön zwischen einem Hauch Grunzgesang und Cleangesang gewechselt, bevor es in einen längeren Refrain übergeht, der trotzdem unheimlich gut zündet und im Ohr bleibt, was zum Teil auch an dem mehrstimmigen Teil in dessen Mitte liegt. Noch bevor der Song gegen Ende hin geschwindigkeitstechnisch noch mal ordentlich ansteigt, weiß man, was für ein gelungener, epischer Opener gerade an einem vorbeigerauscht ist.

Sacrifice Me: Eingestiegen wird mit einem hervorragenden Einstiegsriff, das sowohl hart als auch eingängig ist und dann schnell mit einem Riff im Midtempo abgewechselt wird. Aber keine Sorge, bis zum Refrain wird stetig Aufbauarbeit betrieben, und bis dahin wird es immer schneller. Der Refrain selber ist dann schön episch und lang gezogen, genau passend zum Anstieg des Vers. Besondere Aufmerksamkeit sollte man auch dem Solo widmen, das besonders flott ausgefallen ist. Gegen Ende kann man noch das gelungene Introriff bewundern, bevor es zum nächsten Song weitergeht.

Dark Forces: Und der hat es in sich, wie man vielleicht schon weiß. Denn der bereits als Single bekannte Song 'Dark Forces' steigt nicht nur klassisch-brachial ein, er steht auch noch wunderbar stellvertretend für das Album. Mit Mehrstimm- und Grunzgesang zeigt sich die Vielfalt des Albums recht gut, und der Ohrwurmrefrain knallt mit so viel Power wie das gesamte Album. Mit flottem Mittelteil und einem schönen Speed-Solo macht der Song als Kracher und berechtigte Singleauskopplung eine ganze Menge her.

Satanic Curses: Das Titelstück beginnt eher gemächlich mit einem atmosphärischen Intro, das sich dann in schön bratenden Gitarren entlädt. Für den Vers geht die Geschwindigkeit dann schön nach oben, um für den Refrain wieder etwas runtergelassen zu werden. Besonders interessant ist bei dem Song der mehrstimmige Gröl-Chor aus dem Hintergrund, der den Song sofort als künftigen Liveklassiker identifiziert.

Evil Of Destruction: Angekündigt als das härteste Stück, gibt sich 'Evil Of Destruction' sofort mit durchgetretenen Böllerpedalen die Ehre, und verziert mit einem schönen Livefaktor macht auch der Mehrstimm-Chor großen Spaß. Das Gaspedal wird bis zum Refrain schön durchgetreten, der selber dann mit Epik und Grunzgesang einiges hermacht. Vor allem der Mittelpart macht einiges für ein ordentliches Läusekarusell her.

Demons Blood: Bereits das Riff nach einem schön schnellen Knatterintro schreit "Schunkelsong" - und trotzdem will der Song nicht weich wirken. Das mag zum einem am dauerhaften Druck des Liedes liegen, zum anderen daran, dass die Geschwindigkeit auch beim Refrain schön gleichbleibend ist. Gegen Ende kommt das Intro wieder, das sich mit einem schön zündenden Riff am Ende zu einem schönen Moshteil mausert.

Rock The Night: Der Einstieg ähnlich wie bei 'Demons Blood', gibt es hier mehr Tempo allgemein und ein hohes Tempo auch beim Vers zu bewundern. Der Song ist definitiv livetauglich, und der Refrain erinnert sogar an DREAM EVIL (ehemalige Band des ehemaligen MYSTIC PROPHECY-Gitarristen Gus G.). Das Stück ist wunderbar schmissig und würde sich hervorragend für ein Gitarrenballet eignen.

We'll Survive: Gloria Gaynor hat zwar nichts mit Sänger Lias Lieblingssong zu tun, trotzdem wirkt die Parole, unterstützt mit druckvollem Einstieg und schick schnellen Gitarren im Vers, wie damals immer noch unheimlich ermutigend. Bereits beim Versgesang passiert eine Menge, und schon der Pre-Chorus ist unheimlich livetauglich. Der Refrain fällt im direkten Vergleich dazu zwar ab, da er nicht nur im Midtempo gehalten ist, sondern auch sehr bekannt klingt, aber der orientalische Aufbau im Song und der schöne Böllerabgang am Ende bringen dem Song einige Punkte.

Grave Of A Thousand Lies: Auch das schnelle 'Grave Of A Thousand Lies' macht trotz ernster Thematik einiges her. Denn hier hat man sich dem Thema des Irak-Krieges angenommen und das mit einem fast Black-Metal-artigen Riff unterstrichen. Auch der Vers ist mit hohem Growlanteil ein richtig fieser geworden, und der ohrwurmtaugliche Refrain zeigt wunderbar die Qualitäten von MYSTIC PROPHECY auf.

Paranoid: Das bereits von der Single bekannte BLACK SABBATH-Cover begeistert vor allem durch den sehr hohen Anteil MYSTIC PROPHECY, der ganz klar den eigenen Stil der Band zeigt und dem Song einen neuen Anstrich verpasst. Alles ist schneller als das Original, und auch der Gesang will in keiner Weise eine Anbiederung an Ozzy Osbournes Stimme sein.

Zur CD lässt sich vor allem noch was zum Bonuszeugs sagen, denn das darf man sich selber machen. Hierzu wird ein Rohling beiliegen, der mit allerhand Zeug von der Homepage zugekleistert werden darf. Ein stiller Protest seitens MYSTIC PROPHECYs zum derzeitigen Labelverhalten allgemein.

Und da wir von POWERMETAL.de auch gern den Leser zu Wort kommen lassen, gibt es nach meinen Eindrücken zu den Songs auch die Meinung unserer Gewinnerin Marion Weiglein:

"Mein Gewinn des Studiobesuches bei MYSTIC PROPHECY kann ich kaum in Worte fassen. Man muss ihn erlebt haben. Geladen hatte die Band die Gewinner diverser Metal-Online-Magazine und Menschen, die sich um die Band verdient machen. Nach und nach sind Gäste und Bandmitglieder im Tonstudio eingetroffen. Auf Matthias, den Drummer, mussten wir leider verzichten, da dieser in Urlaub war. Lia, der Sänger, hat uns anfangs das Studio erklärt. Danach wurde es spannend. Wir kamen in den Genuss, "Satanic Curses" komplett anhören zu dürfen. "Savage Souls" war schon super. Doch die neue CD setzt dem eindeutig noch eins drauf! Meinen Lieblingssong hatte ich auch gleich gefunden. Nach dem Anhören gab es anschließend eine Diskussion. Kurz darauf fuhren wir im Konvoi zum Essen nach Memmingen. Dies fand bei einem guten Freund der Band statt. Die Damen der MP-Herren, Klein-Lia und noch ein paar weitere Gönner der Band gesellten sich dazu. Der äußere Rahmen des Essens hätte nicht besser sein können. Wir gelangten durch einen Hof in eine gemauerte, alte Scheune, die gemütlich und liebevoll bis ins Detail von dem Freund und dessen Frau eingerichtet ist. Wir waren alle fasziniert. Was uns dort erwartete, war ein ausgezeichnetes, mediterranes Büffet das von der Frau selber gemacht wurde. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals für den wirklich mühevollen Aufwand bei ihr bedanken. Später gab's noch einen Umtrunk im Gewölbekeller. Die ganze Zeit über herrschte eine lockere und entspannte Atmosphäre. Somit ergaben sich zwischen den Gästen und den Bandmitgliedern Gespräche, die über die Musik hinausgingen. Nach einem Nachtkaffee um zwei Uhr verabschiedete man sich gegenseitig und von der Band. Ich fuhr wieder zurück ins Studio. Nach ein paar Stunden Schlaf habe ich schweren Herzens die Tür hinter mir geschlossen und mich auf den Heimweg gemacht. Ich möchte mich sehr herzlich bei POWERMETAL.de für dieses superschöne Wochenende bedanken. Bedanken möchte ich mich auch bei MYSTIC PROPHECY und wünsche ihnen viel Glück und Erfolg mit "Satanic Curses"!."

Redakteur:
Lars Strutz

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