Nachwuchswettbewerb - Ludwigsburg
28.05.2001 | 03:2027.05.2001, Rockfabrik
Nachdem es mir bei den letzten beiden Nachwuchsvorausscheidungen des HoW/RoFa Nachwuchswettbewerbes nicht vergönnt war, diese zu besuchen, schaffte ich es nun, wenigstens noch den letzten dieser Serie aufzusuchen. An der Spitze hatte sich ja nichts verändert und so führten nach wie vor MY DEEPEST INNER knapp vor MADEIRA CAKE und COURAGOUS.
Eröffnet wurde der Abend von den Aspergern WILD UNION. Die Jungs zeigten gute Fähigkeiten an ihren Instrumenten und insbesondere Sänger und Gitarrist Dome Capparelli frickelte derart munter auf seiner Klampfe herum, daß es eine wahre Freude war. Leider konnte er diese Fähigkeiten gesanglich nicht umsetzen. Seine Stimme war weder Fisch noch Fleisch, man möchte fast sagen, sie klang nach einer typischen Underground Combo. Die Einflüsse der Band fand man zwischen Hard Rock, 80er Metal und Punk, verarbeitet zu einer tollen Mischung. Wenn nun noch ein Sänger mit markanterer Stimme gefunden wird, könnte aus der Band noch etwas werden. So reichte es nur für 679 Punkte, was nicht zur Finalteilnahme berechtigt.
Als zweite Band betraten die True Metaller MAJESTY aus Lauda die Bretter, die die Welt bedeuten. Das RoFa Publikum (nicht mitgereiste Bekannte!) war sofort von den dargebotenen Klängen überzeugt und in den ersten Reihen flogen kräftig die Haare. Mit den Songs \"Hail To Majesty\", \"Metal Force\", \"Strong As Steel\", \"Son Of Metal\", \"Keep It True\" und \"Into The Night\" von ihrer aktuellen Eigenproduktion \"Keep It True\" spielten sie sich nicht nur in die Herzen des Publikums, sondern auch in die der Jury: 821 Punkte bedeuten demzufolge nicht nur die Teilnahmeberechtigung an der Endausscheidung des Nachwuchswettbewerbs (am 10.6.2001 in der RoFa Ludwigsburg), sondern zeigen auch die hervorragende Qualität des Dargebotenen. Neben einem guten Sound, geilem \"true\" Songwriting und der kräftigen Röhre von Mastermind TarekMaghary überzeugte die Band durch ihr - trotz der engen Bühne - ausgeprägtes Stageacting. Jeder Zentimeter wurde genutzt.
Zum Abschluss kamen die aus Karlsruhe angereisten DEVIN DAWN an die Reihe. Nun, nach der eindrucksvollen Show von MAJESTY war es für sie besonders schwer, Anerkennung zu erhaschen. Stilistisch bewegten sie sich zwischen Grunge, und Poprock mit gelegentlichen NDH Einflüssen, was sie am heutigen Abend zu einem klaren Außenseiter machte. Immer wieder fühlte man sich bei den Gitarrenklängen an Bands wie die CRANBERRIES erinnert. Der Gesang dabei klang oft sehr sanft und es fehlte irgendwie der letzte Biß, dennoch konnten auch sie eine überzeugende Leistung abliefern, welche die Jury mit 669 Punkten bewertete, womit man sich jedoch nicht für die Finalteilnahme qualifizieren konnte.
Abschließend bleibt festzustellen, daß Hasche (von der RoFa Ludwigsburg) durchweg ein gutes Händchen für Nachwuchsbands bewiesen hat und die Vorausscheidung schon einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf die Endausscheidung am 10.6. gegeben hat. Spannend wird mit Sicherheit der Vierkampf an der Spitze werden, da die ersten Bands gerade mal 8 Punkte auseinander liegen. Und eines hat dieser Abend mit Sicherheit gezeigt: Der Underground lebt!
- Redakteur:
- Georg Weihrauch