Nachwuchswettbewerb - Ludwigsburg

06.11.2000 | 09:38

22.10.2000, Rockfabrik

Nun ist es also endlich gestartet. Das Nachwuchsfestival der Rockfabrik Ludwigsburg geht in die erste Runde und wir von Powermetal.de sind selbstverständlich dabei um über den Verlauf zu berichten.

Als erste betraten DREADFUL MINDS die sehr kleine Bühne. Leider hatten die Mannen unter einem sehr schlechten Sound zu leiden, so daß es schwer war ihre verschachtelten und komplexen Prog Songs zu erfassen. Der Gesang von Holger Weckbach erinnerte in den vorderen Reihen an James Hetfield in besseren Tagen während man in den hinteren Reihen nur noch einen Soundbrei ausmachen konnte. Netterweise stellte uns die Band ihre CD „Last Light“ zur Verfügung, so daß wir dann ihre abwechslungsreiche, von Rhytmuswechseln geprägte Musik über die heimatlichen Boxen anhören konnten. Hervorheben möchte ich noch den rockigen Song „Breaking Circles“ und den schnellen Song „Caught in Illusion“ welche den Höhepunkt des halbstündigen Sets ausmachten.

Setliste:
Silent Tears
Reborn
Sixty Feet Under
Rising Species
Breaking Circles
Caught In Illusion

Die nun folgenden DARK MAN SHADOW hatten nun einen schweren Stand nach dem Auftritt der Frickler DREADFUL MINDS. Ihre Musik möchte ich fast als melodic power gothic doom Metal beschreiben. Langsame Songs die durch Fette Riffs und die gelegentlich an Lemmy erinnernde Stimme geprägt sind. Bandleader, Gitarrist und Sänger Thorsten bestand vehement auf den „perfekten“ Sound, was auch von Erfolg gekrönt wurde. Die Band hatte nicht das Matsch Problem wie ihre Vorgänger, aber dafür waren die Songs einfach zu „simpel“ gestrickt um gegen die komplexen Arrangements von DREADFUL MIND zu bestehen. Die Band hätte besser in einen Abend gepasst, an dem die Bands sich nicht so komplexem Songwriting hingegeben hätten. Was allerdings wirklich nervte, waren die billigen Keyboard Sounds, die einem den Genuss, der Songs ziemlich vermieste. Das Publikum sah es wohl ähnlich und verlies den Saal. Anhänger von gothicmäßigem doomigem Songwriting dürften allerdings auf ihre Kosten gekommen sein.

Setliste
Intro Internecio
Schizophrenia
Doomsday
Last Train
In Memoriam
Nightmare
Incarnation
Falling Hero

Als dritter im Bunde oder besser gesagt als Headliner (Bandreihenfolge wurde ausgelost) traten die Schwaben FROM THY ASHES auf und wurden ihrer „Headliner“ Rolle mehr als gerecht. Mit den Songs ihrer aktuellen CD „Harbinger“ im Gepäck legten sie ein astreines Set unter sehr guten Soundbedingungen hin. Mit dem besten Gitarristen des Abends und progressivem Powermetal im Gepäck konnte eigentlich nichts mehr schief gehen und so fuhren die Mannen den verdienten Sieg ein. Die Songs waren zwar progressiv aber nicht so langatmig arangiert wie bei DREADFUL SHADOWS und die Bühnenshow war um einiges ausgereifter als bei den beiden „Vorbands“. Als Zugabe brachten sie noch einen Song ihrer lieblings Metal Röhre, ihrers größten Vorbildes was Heavy Metal anbelangt. Sie brachten „Oops I Did It Again“, von TRUE METAL BRITNEY. Ich hätte nie gedacht, daß dieser Song auch mal nach Musik klingen könnte. Um den True Metal Sound zu unterstreichen fuchtelte der Sänger noch mit einem selbstgebastelten Pappschwert herum. Mit der Darbietung hatten sie wirklich alles getoppt.

Setliste
Placebo
Harbinger
Synchronide
Amberland
Dancing Green Lizards
Eye-Con
Oops I Did It Again

Redakteur:
Georg Weihrauch

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