POWERWOLF, AMARANTHE und KISSIN' DYNAMITE - Hamburg

31.10.2018 | 16:35

29.10.2018, Mehr! Theater

Mit "The Sacrament Of Sin" hat POWERWOLF wieder Platz 1 der deutschen Albumcharts erreicht und dem Status als erfolgreichste Power Metal-Band Deutschlands alle Ehre erwiesen. Jetzt bringen die Saarländer ihre neuen Songs auf die Bühne, um wiedermal die heilige Heavy Metal-Messe zu feiern. Als weitere Gäste haben die Jungs AMARANTHE und KISSIN' DYNAMITE im Gepäck.

Den Anfang am heutigen Abend macht KISSIN' DYNAMITE. Und direkt beim Opener 'I've Got The Fire' vom aktuellen Album "Ecstasy" ist die Stimmung in der Halle bombastisch. Die Leute in der Halle singen lautstark mit und feiern die Band ab. Und die Jungs haben es verdient. Unter ihrem T-Shirt-Motto "Bring Back Stadium Rock" feuern sie ihren Mix aus Achtziger Hard Rock und Glam Metal in die Menge. KISSIN' DYNAMITE scheint sich auf der großen Bühne des Mehr! Theaters sehr wohl zu fühlen und zeigt, dass die Band bereit ist für größere (Headliner-) Aufgaben. KISSIN' DYNAMITE ist in jedem Fall ein mehr als ordentlicher Opener an diesem Abend.

Setliste: Intro; I've Got The Fire; Somebody's Gonna Do It; Highlight; Love Me; Waging War; You're Not Alone; King; Flying Colours

Anstrengend wird es danach mit AMARANTHE. Mit ihrem Synthesizer Pop Metal schaffen es die Schweden nicht, eine annähernd gute Stimmung zu erzeugen wie zuvor KISSIN' DYNAMITE. Das mag insbesondere daran liegen, dass die Songs nicht so eingängig sind wie bei der vorherigen Band und die Mitsingpassagen fehlen. Aber auch der Mix aus drei verscheidenen Gesangsstilen und drei verschiedenen Sängern wirkt immer wieder chaotisch. Zudem wirkt insbesondere Sängerin Elize nicht sonderlich motiviert. Ihr Spiel mit dem Publikum sieht eher gezwungen als gewollt aus. Das Publikum zeigt sich aber dennoch freundlich gegenüber AMARANTHE und spendiert massig Applaus. Für Fans der Band aus deren Anfangszeiten war auch die Song-Auswahl sehr gut, denn es finden sich gleich mehrere Songs vom ersten Album in der Setliste wieder. Ich persönlich bin jedoch froh, als AMARANTHE von der Bühne geht, denn mich konnten die Schweden in keinster Weise überzeugen.

Nach einer Umbaupause ist es jetzt Zeit für die Band der Stunde. Schon als das Licht ausgeht, bricht der mit Abstand lauteste Jubel beim Publikum im ausverkauften Mehr! Theater los. Und als dann der Vorhang fällt und das großartige Bühnenbild freigibt, legt POWERWOLF auch mit dem Opener der aktuellen Scheibe 'Fire & Forgive' los und hat die Fans gleich an der Angel. Lautstark wird jedes Wort mitgesungen und bei jeder sich bietenden Möglichkeit klatscht die ganze Halle rhytmisch mit. Und man soll am heutigen Abend noch feststellen, dass POWERWOLF mittlerweile fast ausschließlich Hits in der Setlist hat. Wer es sich leisten kann, seinen Auftritt mit 'Fire & Forgive', 'Army of The Night', Incense & Iron' und 'Amen & Attack' zu beginnen und später keinen Qualitätsverlust hinnehmen muss, der hat in den letzten Jahren verdammt viel richtig beim Schreiben von Songs gemacht. Die Fans schaffen es sogar tatsächlich, Sänger Attila sprachlos zu bekommen. Als Attila vor dem Song 'Armata Strigoi' das Publikum vier verschiedene Passagen einzeln singen lassen will, so dass er die jeweilige Passage vorsingen kann, spielt die Halle nicht mit und singt gleich alle Passagen an einem Stück mit. In einer Lautstärke, die umhaut.

Sogar die erste richtige Ballade der Band, 'Where The Wild Wolves have Gone', funktioniert mit Klavier und abschließendem Kunstschneefall prächtig. Highlights sind natürlich Army Of The Night', 'Amen & Attack', 'Blessed & Possessed', 'Sanctified With Dynamite' und zu meiner Überraschung auch 'Stoßgebet' vom aktuellen Album "The Sacrament Of Sin". Nach gut 100 Minuten entlassen die Saarländer ihr Publikum dann mit 'Werewolves Of Armenia' in die Nacht. POWERWOLF hat wiedermal bewiesen, wie man eine heilige Heavy Metal-Messe feiert und warum die Band derzeit so erfolgreich ist.  Besser gehts kaum.

Setliste: Fire & Forgive; Army Of The Night; Incense & Iron; Amen & Attack; Let There Be Night; Demons Are A Girl's Best Freind; Killers With The Cross; Armata Strigoi; Blessed & Possessed; Where The Wild Wolves Have Gone; Resurrection by Erection;Stossgebet; All We Need Is Blood; Drink Your Blood; Lupus Dei; Sanctified With Dynamite; Coleus Sanctus; Werewolves Of Armenia

 

Redakteur:
Mario Dahl

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