POWERWOLF, BATTLE BEAST, MAJESTY, ASHES Of ARES - Langen
22.11.2013 | 17:1401.10.2013, Stadthalle
Heulen mit den Wölfen ...
Auch 2013 hat POWERWOLF wieder zur Wolfsnächte Tour eingeladen und sich eifrige Mitstreiter ausgesucht, die sich mit ihnen die Nächte um die Ohren schlagen wollen. In Langen sind das MAJESTY, BATTLE BEAST und ASHES OF ARES. Um es gleich vorweg zusagen: Es war eine wahrlich ereignisreiche Nacht, auch wenn das eine oder andere Bandmitglied - vorzugsweise natürlich jeweils der Sänger - mit schweren Grippesymptomen zu kämpfen hatte. Allen voran Attila Dorn, der sich trotz Fieber tapfer, wie es sich für einen echten Wolfskämpfer gehört, aufrecht hielt. Es ist ihm wirklich hoch anzurechnen, dass er die Veranstaltung nicht abgesagt hat, und das würdigen auch die Fans, die außerordentlich zahlreich in der Stadthalle erschienen sind.
Leider haben die Veranstalter den Beginn der Veranstaltung auf 19 Uhr vorgezogen, was sich wohl nicht so ganz herumgesprochen hat, weshalb die Menge bei ASHES OF ARES sehr überschaubar ist. Sänger Matt Barlow hat ebenfalls tapfer gegen seine Erkältung angekämpft. Gegen Ende des Sets merkt man es ihm aber schon an, dass er stimmlich am Ende ist. So richtig mitreißen kann er das Publikum nicht, was jetzt nicht unbedingt an der Erkältung liegt, trotzdem gibt es am Ende von den Anwesenden einen ganz ordentlichen Applaus.
Setlist: The Messenger, Move The Chains, Dead Man's Plight, This Is My Hell, Chalice Of Man, The One-Eyed King, What I Am
Mittlerweile haben sich auch schon ein paar mehr Zuschauer eingefunden, denn die zweite Band, BATTLE BEAST, ist in meinen Augen und den Augen vieler anderen der eigentliche Gewinner des Abends, ohne jetzt POWERWOLF auf den Schlips treten zu wollen. Ich gestehe, dass auch ich gespannt auf ihren Auftritt warte. Bisher habe ich sie zweimal mit der alten Sängerin Nitte Valo erlebt. Einmal auf einer, sagen wir mal, eher mickrigen Kleinbühne in Weinheim und einmal im Vorprogramm von NIGHTWISH in der Jahrhunderthalle in Höchst. Schon in Weinheim hat mich diese Band überzeugt, in Höchst habe ich sie in Topform erlebt.
Jetzt bin ich natürlich gespannt auf ihre neue Sängerin Noora, die äußerlich das genaue Gegenteil von ihrer Vorgängerin ist. Und stimmlich - nun da gibt es wahrlich nichts zu meckern, einfach klasse. Überhaupt zeigt die ganze Band eine Spielfreude, die einfach toll ist. Für die weiblichen Fans ist natürlich Pyry an den Drums eine Augenweide. Er sieht sehr schnuckelig aus und spielt grundsätzlich "oben ohne". Das soll natürlich die anderen Bandmitglieder keinesfalls herabwürdigen. Cool ist auch Janne mit seinem tragbaren Keyboard, das ihm erlaubt, genau so wie die anderen fröhlich über die Bühne zu toben (Genau, so cool war auch schon Thomas Anders von MODERN TALKING. Hatte Janne auch so ein tolles "Nora"-Kettchen? Ist auch ganz dolle cool. FJ).
Das Sextett legt einfach eine klasse Show hin und heizt denen vor der Bühne so richtig ein. Natürlich spielen sie hauptsächlich Songs der neuen CD "Battle Beast" und werden dafür mit richtig viel Applaus belohnt. Ich denke mal, wenn ich so mein Umfeld gehört habe, hätte es vielen gefallen, wenn die Band noch den einen oder anderen Song mehr gespielt hätte. BATTLE BEAST hat die Stadthalle so richtig gerockt - die Finnen können es halt einfach!
Setlist: Let It Roar, Cyberspace, Out On The Streets, Neuromancer, Kingdom, Black Ninja, Enter The Metal World, Out Of Control
Die Dritten im Bunde sind die Mannen von MAJESTY. Meine letzte Begegnung hatte ich 2009 beim Magic Circle Festival auf der Loreley. Damals hießen sie gerade METALFORCE. Inzwischen haben sie sich ja wieder "zurückbenannt". Auch wenn sie natürlich einen eigenen Stil haben, so höre ich bei einigen Songs doch sehr starke Anklänge an MANOWAR heraus, auch wenn viele bei diesem Satz aufschreien werden (Nein. Gar nicht. Die Band auch nicht. FJ). Manchmal nimmt Tarek Maghary sogar dieselben Posen ein wie Eric Adams. Und auch sein Bühnenoutfit ist sehr ähnlich.
Aber ich schweife ab. Letztendlich geht es natürlich um die Musik. Ich mag die Musik von MAJESTY und wie mir geht es auch den meisten Zuschauern. Sie machen eifrig mit, wenn Tarek sie zum Mitsingen auffordert, und man hört auch immer wieder "Hail to Majesty"-Rufe. Auch ihm muss man es hoch anrechnen, dass er die Show durchsteht, denn er ist gesundheitlich ebenfalls stark angeschlagen. Aber einen echten Metaller (Tarek "MS = Metal Son" Maghary) haut halt nichts so leicht um.
Setlist: Make Some Noise, Into The Stadiums, Thunder Rider, Heavy Metal Battlecry, Sword Ans Sorcery, Metal Union Metal Law
Und dann haben endlich die Wölfe ihren sehnlichst erwarteten Auftritt. Die Show von POWERWOLF ist immer wieder sehenswert, auch wenn diesmal viel von der sonst so aufwendigen Pyroshow wegfällt. Dafür animiert Falk das Publikum umso heftiger. Gleich nach dem Intro 'Agnus Dei' legen die Wölfe mit 'Sanctified With Dynamite' los. Natürlich haben sie etliche Titel von der neuen CD "Preachers Of The Night" dabei, aber auch sonst eine gute Mischung aus den Vorgängeralben.
Frontmann Attila unterhält das Publikum in gewohnter Weise, auch diverse Mitsingspielchen werden nicht ausgelassen, und so fühlen sich alle bestens unterhalten. Besonders bei 'Rrrrresurrrection By Erection' - einfach köstlich, wie Atilla das "r" rollt - gibt es wieder diverse Lacher. Und bei 'Werewolves Of Armenia' hat man das Gefühl, dass auch wirklich alle im Saal mitsingen. Der Titel lädt aber auch wirklich zum Grölen ein, das macht einfach Spaß. Dazwischen gibt es natürlich auch wieder das obligatorische Drumsolo, das offenbar nicht nur mir gefällt. Roel wird ordentlich abgefeiert. Später schaue ich dem Lichtmann über die Schulter und bin angenehm überrascht, welchen tollen Job er macht. Er singt und wippt bei jedem Song mit und zaubert tolle Lichteffekte auf die Bühne.
Obwohl Attila wirklich angeschlagen ist, werden die Fans mit ihrer lautstarken Bitte um eine Zugabe nicht enttäuscht. Und da ja (Wer)Wölfe eigentlich ausgesprochen liebenswürdige Wesen sind (wenn sie nicht gerade hungrig sind), werden sie uns vielleicht im nächsten Jahr wieder zu ihren Wolfsnächten einladen. Wir freuen uns schon darauf.
Setlist: Agnus Dei Intro, Sanctified With Dynamite, Prayer in the Dark, Amen & Attack, All We Need Is Blood, Sacred and Wild, Resurrection by Erection, Coleus Sanctus, Drum Solo, Kreuzfeuer, Werewolves of Armenia, Dead Boys Don't Cry, We Drink Your Blood, Lupus Dei, Encore: Raise Your Fist, Evangelist, In the Name of God, Encore 2: Wolves Against the World
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer