Paranoia-Festival - Aalen/Essingen

06.12.2000 | 04:15

01.12.2000, Festwirt

Samstag, 02.12.00

KORODED
Als ich KORODED vor ein paar Monaten auf einer viel kleineren Bühne
und bei schlechterem Sound sah erinnerten mich die Jungs aus Köln
doch ziemlich stark an Machine Head, was auch hier nicht zu leugnen
war, jedoch meinte ich, es nicht mehr so extrem zu hören... Bevor
sie ihre Show mit erkennbar viel Spaß (obwohl noch nicht viel los
war) begannen, tummelte sich noch UNDERTOW-Sänger Joachim “Josch”
Baschin auf der Bühne umher und verrichtete Schabernack (Scherzkeks
:o)), dann konnte das Treiben beginnen: Den Anfang machte “Drowing”,
bei dem Gitarrist Andi die zweite Stimme übernahm und es zum Teil
noch etwas an Melodie fehlte... das änderte sich aber mit Songs wie
“Small Town Punk”, der sowohl sehr melodische Gesangslinien als auch
raues Gegröhle enthält, oder “Flatline” der mit ziemlich rockigen
Gitarren durch den Saal drang. Es wurden Songs vom legendären ersten
Album “Downstream Voyage” aber auch vom aktuellen “Dead Doge” gespielt.
Die Jungs schienen wirklich Spaß zu haben und legten von Anfang an
so richtig los!

BELCHING BEET
BELCHING BEET schien mehr auf Tempo zu setzten, jedoch begeistert
Schnelligkeit allein nicht besonders. Was sich mir in diesem Moment
darbot beeindruckte mich und auch viele andere nicht besonders.
Schneller, aggressiver Trash und Geknüpple, der schon zu sehr
drängte und in dessen Songs ich nicht viel Struktur erkennen konnte.
Noch dazu kam, das BELCHING BEET ihr Ding auf der Bühne abzogen,
sich jedoch nicht besonders mit dem Publikum beschäftigten, was
vielleicht auch daran lag, das sich dieses dann doch mehr nach
hinter verzog, was ich auch bevorzugte.

DRY ROT
Hehe, ich hatte keinen blassen Schimmer was DRY ROT so an Mucke
machen (so is das halt wenn man sich die HP davor nicht durchliest
;o))... das änderte sich jedoch sehr sehr schnell, denn DRY ROT
machen NeoMetal!!! Und das nicht mal schlecht!!! Ich muss sagen das
mich der Sound sehr an KoRn erinnerte, was mir nicht ungelegen kam
(KoRn rulezzz), und der Bass, ja der Bass, der Bass war purer
KoRn-Bass. Nicht das man jetzt sagen könnte DRY ROT würden KoRn
imitieren, nein, die Jungs haben schon ihren eigenen Stil, der
NeoMetal “innerhalb der Schiene” darstellt (davon kann man nu halten
was man will). Auch haben die Songs andere Strukturen und sind nicht
ganz so “klar”, etwas schleppender Sound, insgesamt gut! Die Resonanz
des Publikums hielt sich jedoch in Grenzen und Sänger Volker S.
musste sich zwischendurch fragen ob DRY ROT zu soft seien. Es fehlte
vielleicht etwas an eingängigen Melodien, jedoch war’s kein
schlechter Auftritt. Was ich zu kritisieren hätte wäre, das
Backround-Noises und sogar Beats vom Player kamen und der Sound
dadurch z.T. etwas zu elektronisch klang. Wäre ohne bestimmt auch
nicht schlechter gewesen.

EKTOMORF
EKTOMORF=SOULFLY auf ungarisch??? Nun ja, nicht ganz, SOULFLY is
schon noch um Klassen besser, einfach auch vom Songwriting und von
den Songstrukturen her, aber EKTOMORF’s Stil würde sich in etwa so
beschreiben lassen: tiefe Gitarren, viel Bass, Geschrei,... NeoTrash
in Richtung SOULFLY! Auf alle Fälle gingen die Jungs aus Ungarn live
ab wie Sau (über die Platten und EKTOMORF\'s musikalisches können
will ich heute mal schweigen). Zuerst Geklampfe, Krach, Gegröhle,...
doch plötzlich Stille, Accapella-Gesang der nicht wirklich passte
und dann wieder Gerödel, sowohl vor, als auch auf der Bühne ging es
ab ohne Ende. Auch hatte sich Schlagzeuger Szakács József, der beim
Soundcheck den Takt nicht wirklich halten konnte (oder sollte das so
sein? *g*) gebessert! Der Flash dieses Auftritts war wohl als “No
Hope=No Fear” von SOULFLY aus dem Köfferchen gekramt wurde, jetzt war
vor der Bühne nicht mehr viel zu retten. Guter Auftritt, gute
Stimmung. Mal gucken wie weit es die Ungaren noch bringen.

UNDERTOW
Und voller Vorfreude ging’s dann zu UNDERTOW. Wie immer geil! Mit
ihrem Metal-Core, der vielleicht auch als “geordneter Trash” zu
beschreiben ist, ging UNDERTOW mal wieder auf “geiler Auftritt”- Kurs.
Die Songs, die meist auf der rauen, melodiösen Stimme des Sängers
Josch Baschin basieren, schlugen wieder ein wie ein Hammer, doch
auch “zum anlehnen” gab’s zwischendurch “Ramitan”, ein ruhigerer, jedoch
hochmelodiöser Song. Gegen Ende stiegen dann KORODED- und DRY ROT-
Sänger Jan und Volker auf die Bühne um Joschi etwas beizustehen *g*.
Und auch hier viiieeel Platz für Scherze, so wurde regelmäßig einer
von den UNDERTOWLERN in den Raum geworfen. Tja, mehr gibts
eigentlich dazu nicht zu sagen, außer: Wie immer geil!

APOPHIS
Jo, diesen Abend verpasste ich den Headliner, der diesmal APOPHIS
war, NICHT!!! *strahl* Nach einem längeren Intro und viel Nebel auf
der Bühne kamen dann auch APOPHIS auf die Bretter. Wie gewohnt
fetzten die Jungs gleich los und mir viel es anfänglich schwer die
Melodie aus dem Melodic-DeathMetal zu filtern, da die Jungs nebenher
doch ziemlich knüppelten. Nach und nach turtelten dann aber doch
melodiösere Songs wie z.B. “The Fallen Angel” und “Blast Sunset”, eine
Ballade, ein. Kaum zu glauben, APOPHIS spielen eine Ballade! Warum
nicht? Es war eine Hammerballade, die am meisten Melodie der
gesamten Songs des Abends enthielt, aber trotzdem auch noch ziemlich
abging... Jo, APOPHIS, immer wieder mal nen Hingucker/hörer wert.


Ein kleines Schlusswort, auch Fazit genannt: Nun ja, das nicht
unbedingt viel los war kann man jetzt nicht mehr ändern, jedoch
hoffe ich das das 1.Paranoia-Festival nicht das letzte war und es
zukünftig auch wieder stattfinden wird. Die Stimmung war sowohl
unter den Fans, als auch und ganz besonders unter den Bands sehr
geil, des weiteren bleibt mir nur noch zu sagen: Support the
Underground!!! Guckt euch das nächste Paranoia-Festival an!!!

Redakteur:
Dani Schmötzer

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