Primal Fear, COB - Stuttgart
05.03.2001 | 11:2104.03.2001, LKA
Nachdem Kollege Rouven ja schon kompetent aus Offenbach berichtet hat, sehe ich jetzt keine Veranlassung mehr dazu, noch mal auf die einzelnen Showelemente einzugehen, die sich auch in Stuttgart nicht groß zu Offenbach unter-schieden.Schließlich waren die Konzerte nur durch einen Gig in Kaufbeuren auseinander. Im Vorfeld gab es schon leichte Verwirrungen wegen der Bandzusammenstellung.
Im Nachhinein muß man aber zugeben, daß da jemand einen guten Spürsinn bewiesen hat. Mit CHILDREN OF BODOM kam eine Band ins Package die nicht unbedingt in den Rahmen paßte, doch aber durch ihre eher jungen Fans einen kleinen Run auf die gesamte Tour auslösten. Durch sie waren Hallen vor allem in Südeuropa ausverkauft, mit dem so nicht zu rechnen war.Höchstwahrscheinlich war das aber die letzte Support-Tour der Finnen.
Da es ja ein Heimspiel für gleich zwei Bands war, hatte ich schon mit einer sehr guten Füllung der Halle gerechnet. Die Gästeliste, die mit einer stattlichen Anzahl von ursprünglich 95 Nasen mehr als voll war, ließ eigentlich darauf schließen.
Allerdings wurden später dann nur ca. 700-800 Leute daraus. Positiv fiel auf, daß nur ein Schlagzeug auf der Bühne stand, so hatte die restliche Band viel Platz.
Respekt, PRIMAL FEAR, so was sieht man nicht oft bei der zweiten Vorband.
Los ging\'s dann 15min vor 20:00 Uhr mit SACRED STEEL. Der Platz vor der Bühne war schon recht voll, als das erste Intro erklang. Gleich beim ersten Song \"Metal Is War\" bildete sich ein stattlicher Moshpit. Die Spielfreude der Schwaben riß die Meute mit und so waren sie bei \"Dark Forces\" genauso enthusiastisch dabei wie die Musiker selber. Die Songs kam sehr wuchtig aus den Boxen, und Schlagwerker Matze legte wie immer im Speed noch ne Schaufel drauf. Leider war der Sound der Gitarren etwas verwaschen, tat dem Spaß der Fans aber keinen Abbruch. Auch das \'Schwertgefuchtel\' bei \"Stormhammer\" wurde begeistert aufgenommen. Ich kann da auch nichts lächerlich daran finden. Das Schwert ist seit Jahren fester Bestandteil der Show und wiegt sicherlich gute 2 Pfund, damit muß man erstmal einen ganzen Song durchhalten. Als spaßiger Höhepunkt verdrängte zu \"Blood on my Steel\" PF-Schlagzeuger Klaus Sperling, Matze Straub vom Hocker der sich sofort als Animator der Massen verdingte. Zusätzlich spielte Monitormann Tom-Tom noch eine \'stumme\' Gitarre.
Als letzter Song kam noch \"Wargods of Metal\", die kurzen Zugaberufe wurden aber nicht mehr erhört. Pyros wurden auf dieser Tour leider nicht benutzt, aber als alter Fan denkt man sich die Sprühregen und Blitze halt dazu.
Metal Is War
Dark Forces
Master Of Thy Fate
Stormhammer
True Force Of Iron Glory
Wargods Of Metal
(30min)
Nach einer viertel Stunde!! enterten CHILDREN OF BODOM schon die Bühne.Der Set glich dem in Offenbach fast komplett. Es wurden nur ein paar Songs vertauscht. Die Reaktionen des Publikums waren aber lang nicht so exzessiv wie in der Hafenbahn. Hier waren keine Stagediver. Klar, gebangt wurde vor der ganzen Bühne. Sänger Alexi konnte es aber trotzdem nicht lassen auf die verrückten Fans aus Offb. hinzuweisen und forderte das schwäbische Publikum zum Fanduell mit dem Hessischen.Die Band vermochte zwar auch mitzureißen, mit ihrer sympathischen Ausstrahlung und der jugendlichen Bewegungsfreude, konnte aber letztendlich die Fanreaktionen der Hafenbahn nicht wiederholen. Der Sound war sehr differenziert und klar. Am besten kam hier \"Everytime I Die\" an, dem ersten Song der Zugabe worauf noch \"Deadnight Warrior\" folgte. Ein perfekt rübergebrachter Set, als Vorband, ging zu Ende. Leider fehlten mir hier etwas die einprägsamen visuellen Höhepunkte die sich im Hirn festfressen. Aber als kommende Megastars wird da bestimmt noch so einiges auf die Fans warten. Vor allem die Abschirmung der Band vor den Fans, denn die war auf dieser Tour schon fast nötig. Die Busbelagerung gehörte schon jetzt zur Tagesordnung.
Hate Me!
Bodom After Midnight
Towards Dead End
Follow The Reaper
Lake Bodom
Warheart
Mask Of Sanity
Children Of Bodom
Kissing The Shadows
Downfall
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Everytime I Die
Deadnight Warrior
(ca. 1h)
Die Umbaupause dauerte jetzt etwas länger bis das Licht dunkler wurde. Die Reihen standen nicht mehr so dicht wie bei COB. Viele Schüler waren wohl wieder nach Hause gegangen, es war ja wieder Schule am nächsten Morgen. So hatten die etwas älteren Fans von PRIMAL FEAR schon mehr Platz um sich auszutoben. Die Setlist war wie immer dieselbe auf dieser Tour. Die Begeisterung endlich wieder in der Heimat zu sein, merkte man der Band deutlich an. Sie wollten aus ihrem Stammpublikum das letzte rausholen, was auch während des gesamtem Konzertes respektabel gelang.
Ralf Scheepers war stimmlich gut auf der Höhe und bildete mit Mat Sinner ein perfektes Power-Duo, unterstützt durch die dezent eingesetzte Pyroshow und das wirklich absolut geniale Licht.
Was mich wiederum etwas nervte waren die Solos. Bestimmt ist jeder für sich ein guter Musiker und jeder will sich auch mal alleine vor den Fans profilieren, aber muß es sein, daß ein Gig gleich drei Solos in sich birgt? Die Fans, die keine Musiker sind langweilt das ganze meist eher. Was viele Fans zum Lachen brachte war sicher die übertriebene Vorstellung der einzelnen Musiker. Da wurde für jeden eine eigener \'Jingle\' eingespielt. Hey, das sah aus wie beim Boxen wenn die Stars einlaufen, nur daß die schon auf der Bühne standen, sehr witzig.
Es wurden nach kurzen Rufen noch zwei Zugaben gespielt, u.A. \"You\'ve Got Another Thing Comin\'\" von Judas Priest. PRIMAL FEAR wollten am Schluß der 2. Zugabe sogar noch weiterspielen, wollten von den erschöpften Fans noch einmal die Aufforderung um weiterzumachen. Leider schlugen die Animationen fehl und so endete ein grandioses Konzert und eine lange Tournee durch ganz Europa.
Angel In Black
Play To Kill
Promised Land
Eye Of An Eagle
Nuclear Fire
Running In The Dust
Henrys Solo (G)
Chainbreaker
Iron Fist
Fight The Fire
Stefans Solo (G)
Now Or Never
Klaus\' Solo (D)
Bandvorstellung
Silver + Gold
Final Embrace
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Battalions Of Hate
You\'ve Got Another Thing Comin\'
Church Of Blood
(1 1/2h)
Auf was ich mich aber am meisten gefreut hatte, waren die, für die letzte Show einer Tour, obligatorischen Späße der anderen Bands um die Spielenden noch mal etwas zu necken. Dieser Spaß blieb leider aus unbekannten Gründen aus, ich nehme an, daß PF einen störungsfreien Homegig abliefern wollten.
Was PF noch sympathisch macht war die Tatsache, daß sie in keinster Weise versucht haben die Vorbands während der Tour zu beschneiden, was ja nicht ganz unüblich ist. Da merkt man wer schon lange dabei ist und klein angefangen hat.
- Redakteur:
- Mirko Holzwarth