Pure Metal Friday I - Stuttgart
06.02.2007 | 10:1126.01.2007, LKA - Longhorn
Es ist Freitag, der 26. Januar. "Pure Metal Night" ist im LKA in Stuttgart angesagt. Dies bedeutete für mich an diesem Abend zwei Dinge: 1. unbedingt vor Ort sein, weil mit DESTINATION'S CALLING, CRYSTAL CROW und SAIDIAN drei sehr gute Bands am Start waren, und 2. bei diesem Konzert mein Debüt als Schreiberling bei POWERMETAL.de zu geben, wozu ich aufgrund eines witzigen Umstands verpflichtet wurde.
Punkt 20.15 Uhr betraten dann DESTINATION'S CALLING die Bühne und eröffneten ihren Melodic-Speed-Metal-Klangteppich mit dem Song 'Turning Away'. Das zu diesem Zeitpunkt noch spärlich anwesende Publikum nahm diesen "Ohrwurm" gleich positiv auf, und kopfschüttelnde Bewegungen einiger Personen wurden beobachtet.
Die vier Jungs aus dem Main-Tauber-Kreis bestachen vor allem durch ihre harmonischen Melodien, die im Chorus der jeweiligen Songs durch den zweistimmigen Gesang der Gitarristen abgerundet wurde. Überwiegend wurden an diesem Abend Stücke der aktuellen CD "Invisible Walls" gespielt, die letzten Oktober erschienen ist. Als letzten Song gab es die bandeigene Hymne 'Destination's Calling' die einen recht ordentlichen Gig abschloss und noch mal zum allgemeinen Headbangen animierte. Das einzig negative, das meinem Kollegen Basti auffiel, war die etwas zu leise Doublebass. Ich konnte damit aber gut leben.
[Kjell Kaup]
Setlist:
Intro
Turning Away
Sinthetic
Fallen from Grace
Invisible Walls
Disconnected
Trapped in Silence
Sentenced
Walls of Babylon
Destination's Calling
Nun waren die Düsterlinge CRYSTAL CROW an der Reihe, welche mit 'Alive' sofort loslegten und das Publikum mit atmosphärischem Dark Metal versorgten. Die Songpalette reichte von dunklen, emotionsreichen Gothic-Gefilden mit einer typisch markanten Stimme à la THE 69 EYES über rockige Uptempo-Parts bis hin zu fiesen Kreischattacken der Marke Schwarzwurzel-Geschnetzeltes. Besonders die Stimme ist sehr erwähnenswert, besaß diese doch den Facettenreichtum eines Chamäleons beim Anblick einer Spektren-Tabelle. Und sogar live schaffte sie es zu überzeugen. Insgesamt war das Zusammenspiel der Instrumente stimmig und harmonisch. Besonders der recht putzig aussehende Tasten-Epileptiker schien eindeutig in seinem Element zu sein. Alles kam sehr professionell rüber. Leider ist solch eine Musik nur zum Tanzen geeignet, und dazu waren sich einige Metaller dann doch zu schade. Gefallen hat's den Leuten aber trotzdem.
Setlist:
Alive
Fading Memories
Scorn
Wasteland Of My Soul
Immortality
Wasted My Time
Pain
Inside
Corruption
So, nach einigen leckeren Weizen war der Headliner SAIDIAN angesagt. Leider musste die Band rund um Markus "Kling, Glöckchen, kling, Bärtchen" Engelfried vor Beginn mit einigen Soundproblemen kämpfen, schaffte es aber letztendlich, leicht verspätet anzufangen.
Geboten bekam man feinsten Melodic Metal mit einer wahrhaft großen Stimme. Markus hat ein derart voluminöses und multifunktionsfähiges Organ, dass er das Mikro fast eine Armlänge von sich weg halten konnte, ohne dass es Einbußen in Sachen Lautstärke gab. Es klang schon mal sehr stark nach FREEDOM CALL, was dieser Schreihals hergab. Dem Publikum wie auch mir gefiel es sehr gut. Mächtig war auch die Schießbude, komplett in edlem Weiß. Und der Keulenschwinger dahinter hatte es definitiv drauf! Treibende Doublebass und rhythmische, bangtaugliche Untermalung des Gesamtbildes brachte jede Matte zum Kreisen. Dazu kamen ein Keyboarder, der auf Speed zu sein schien und auch noch ein großes Vorbild namens "Game Boy" hatte, und wahnsinnig melodiöse Gitarren, welche perfekt beherrscht wurden.
Die gesamte Truppe strahlte eine abartig gute Laune aus. Vor allem der Sänger trieb seine Fans (manchmal auch etwas übertrieben quäkig) an und hatte sichtlich Spaß an der Sache, sein flauschiger, hühnerfederähnlicher Mantel schien ihm Kraft zu geben ;-). Zusätzlich wurde ein Mitsing-Song nach dem anderen gespielt. Leider mussten die Jungs wegen der oben genannten Soundprobleme einen Song aus der Setlist streichen. Schade! Denn der Gig war echt der Hammer. Und zum Glück nimmt sich diese Band nicht zu sehr ernst, denn ansonsten ständen wirklich FREEDOM CALL und nicht SAIDIAN auf der Bühne.
Setlist:
Burning Down The Night
Phoenix
Power And Glory
State Of Euphoria
Silent Killer
The Jester
Fallen Hero
Heart Of Stone
Danach ging's mit Georg und zwei Jungs von metal.de weiter mit dem regulären DJ-Programm, wie es nun regelmäßig jeden letzten Freitag im Monat stattfindet. So schwang der Georg seinen mächtigen Weihrauchkessel hinter den eigens mitgebrachten Laptop und spielte zusammen mit den Kerlen von Rock 'n' Roll über Heavy, Thrash, Death bis hin zu Black Metal alles aus der Konserve. Die übrig gebliebenen Metaller wurden erst sehr spät warm, gingen dann aber um so mehr ab. Trotzdem geht da noch mehr. Die Sache muss nur noch bekannter werden.
Meinen Spaß hatte ich jedenfalls an dem Abend. Und so manch Anderer auch. Ich freu mich schon auf die nächste Aktion!
- Redakteur:
- Sebastian Schneider