ROCKFELS OPEN AIR 2016 - Sankt Goarshausen

13.06.2016 | 22:33

10.06.2016, Loreley - Freilichtbühne

Nach dem gelungenen Debüt im letzten Jahr wird der Loreley-Felsen zum zweiten mal gerockt und Powermetal.de ist für euch mit dabei.

Gut ausgeschlafen geht es Samstagmittag durch das wunderschöne Rheintal zurück auf die malerische Loreley zum zweiten Festivaltag. Leider scheint Petrus es heute allerdings mit den Metalheads nicht so gut zu meinen, denn bereits jetzt ist es bei noch immer schwülwarmen 21°C doch deutlich bewölkter. Glücklicherweise wird das Rockfels aber auch heute von größeren Schauern weitestgehend verschont bleiben, während wenige Kilometer weiter doch teils heftige Regengüsse niedergehen. Vielleicht hat der Wettergott ja am Ende doch ein offenes Ohr für eher harte Gitarrenklänge.

Der erste Weg führt natürlich auch heute wieder zur Bühne, wo das musikalisch Programm bereits um 13:00 Uhr mit der Coverband PLAN A beginnt. Beim "KenoRockt"-Contest von Rockland Radio wurden die Jungs, die allesamt in der Nähe von Sankt Goarshausen leben, vor wenigen Wochen zur besten Coverband in Rheinland-Pfalz gekürt und kommen damit jetzt in den Genuss, den zweiten Tag des diesjährigen Festivals zu eröffnen. Angeführt von den beiden Sängern Andreas Kröber und Helmut Kwiczorowski serviert das Sextett dabei gefällige Coverssongs aus den verschiedensten Stilrichtungen, wobei sowohl METALLICA mit 'Enter Sandman', MICHAEL JACKSON mit einem Medley aus 'Billy Jean' und 'Smooth Criminal', als auch RAGE AGAINST THE MACHINE in der heutigen Setlist vertreten sind. Vielleicht liegt es an der Nervosität, aber irgendwie wirkt die Band trotz einer musikalisch blitzsauberen Performance auf der Bühne etwas unorganisiert und chaotisch. Trotzdem verfehlen die Gassenhauer ihre Wirkung nicht und so lassen sich bereits zur Mittagszeit die ersten Zuhörer zum Mitsingen animieren. Einzig beim GENESIS-Cover 'Land Of Confusion' geraten die beiden Frontmänner stimmlich doch etwas in Probleme, weshalb der Song auch schlussendlich der einzige Schwachpunkt in einer ansonsten durchaus gelungenen, unterhaltsamen und kurzweiligen Show bleibt.

Während der anschließenden Umbaupause macht sich dann Verwirrung im Publikum breit, denn eigentlich sollten als nächstes die Schweden MUSTASCH die Bühne entern. Stattdessen  beginnen allerdings die Berliner TXL, die ja bereits den Freitag mit ihrer Show eröffnet hatten, erneut damit, ihr Equipment aufzubauen und zu checken. Die erste Ansage von Gitarrist Ricky bringt dann Licht ins Dunkel: MUSTASCH-Frontmann Ralf Gyllenhammar ist einem Streik zum Opfer gefallen und sitzt daher ohne passenden Flug noch immer in Schweden fest, während der komplette Rest der Band inklusive Equipment bereits im Backstage-Bereich der Loreley angekommen ist. So dürfen die Berliner TXL also ein zweites mal ran, doch auch einen Tag später können sie mit nahezu identischer Setlist nicht wirklich mehr Zuschauer von sich überzeugen. Deutsch-Rock und das Rockfels-Publikum wollen eben auch beim zweiten Anlauf nicht zueinander passen. Trotzdem ist es lobenswert, dass die Jungs noch nicht abgereist sind und sich bereit erklärt haben, so kurzfristig einzuspringen. Zum Abschluss holt Frontmann Halid dann auch noch die restlichen MUSTASCH-Jungs auf die Bühne und performt mit ihnen gemeinsam den Song 'Double Nature', was für die angereisten Fans der Schweden aber nur ein sehr schwacher Trost sein dürfte.

Im Anschluss fallen mir dann erst die ganzen pinkfarbenen Shirts auf, die in den letzten Minuten die Ränge des Amphitheaters fast überfallartig gestürmt haben. Spätestens als zusätzlich auch noch der pinke Backdrop hinter der Bühne hochgezogen wird, weiß ich was die Stunde geschlagen hat: Die Verteidiger des wahren Blödsinns J.B.O. bereiten sich darauf vor, den Rockfels einzunehmen! Mir persönlich hat sich der Humor des Quartetts aus Erlangen noch nie so recht erschlossen, ganz im Gegensatz zum Publikum auf der Loreley, das bereits vom Opener 'Bolle' an voll dabei ist. Da liegen sich plötzlich die unterschiedlichsten Menschen in den Armen und grölen mit einem Bier in der Hand die teilweise fast schon übertriebenen und aufgesetzt komischen Texte aus tiefster Seele mit. Dementsprechend gut ist auch die Stimmung während der Show, womit die Fun-Metaller ganz klar unter Beweis stellen, dass sie heute hier vollkommen zurecht das Billing bereichern. Trotzdem enzieht sich mir der Humor der Vier auch weiterhin, sodass ich die Gelgenheit nutze, um ein letztes Mal ein bisschen im Biergarten zu enstpannen, bevor der zweiten Festivaltag am späten Nachmittag mit einem Highlight nach dem anderen aufwartet.

Los geht es um Punkt 16:00 Uhr mit den Dänen DISNEYLAND AFTER DARK, oder eben kurz D-A-D. Das leicht verrückte Quartett aus Kopenhagen ist für mich persönlich einer der großen Höhepunkte des diesjährigen Festivals, denn bereits seit Jahren warte ich darauf die Truppe um Frontmann Jesper Binzer endlich einmal auf der Bühne zu erleben. Diese Geduld belohnen die Jungs heute auch prompt mit einem absoluten Klassiker-Set, das sich ausschließlich aus den beiden wohl besten Alben der Bandgeschichte "Riskin' It All" und "No Fuel Left For The Pilgrims" zusammensetzt. Egal ob 'Jihad', 'Rim Of Hell', 'Overmuch' oder 'Grow Or Pay', die Dänen ziehen heute alle Register und erobern so die Freilichtbühne im Sturm. Einen großen Anteil zur ansteckend guten Stimmung tragen auch die in gebrochenem Deutsch vorgetragenen Ansagen von Jesper bei, mit denen der Fronter die Zuhörer immer wieder auf witzige Art und Weise zum Mitmachen animiert. Ganz besonders hat es Jesper dabei auf Schlagzeuger Laust Sonne abgesehen, den er mit "Laust, du schaffst das!"-Sprechchören vom Publikum anfeuern lässt. Untermalt wird das ganze von den grandiosen Gitarren-Riffs seines Bruders Jacob Binzer, der wohl zu den besten Saitenhexern der Rock-Szene gehört, während Stig Petersen in einem herrlich skurrilen Renaissance-Outfit auf seinen eigens für ihn angefertigten zwei-saitigen Bass-Gitarren das Fundament für den fetten Sound des Quartetts liefert. Ihren Über-Hit haben sich die Dänen aber für das Finale aufgespart, wo 'Sleeping My Day Away' auch die letzten Anwesenden von den steinernen Sitzbänken reißt und noch einmal zu inbrünstigem Mitsingen animiert. Alles in allem also eine mehr als gelungene Show, die jetzt schon Lust auf die nächste Hallen-Tour der Disneyland-Nachtschwärmer macht.

Im Anschluss gibt es dann ein kleines Déjà-vu, denn wie bereits am Vortag dominiert nach der Umbaupause erneut Wikinger-Symbolik das Bühnenbild. Wer die Running Order aufmerksam studiert hat, der wird wissen, was das bedeutet: Die Viking-Metaller ENSIFERUM machen sich bereit dazu, auf dem Loreley-Felsen einzufallen. Auch die Finnen gehören ähnlich wie DORO inzwischen Fast zum Inventar der Freilichtbühne, immerhin waren sie bereits 2012 und 2014 beim Metalfest an gleicher Stelle mit dabei. Diese Auftritte standen jedoch unter keinem guten Stern, denn in beiden Jahren hatte das Quintett teilweise mit erheblichen Sound-Problemen zu kämpfen. Auch heute wird eine schwungvolle Eröffnung vom anfänglich etwas undefinierten Sound ausgebremst, aber die fähige Tontechnik-Truppe bügelt diesen Ausrutscher schnell wieder aus und so dröhnt schon der zweite Song 'Ride Into Battle' glasklar und druckvoll aus den Boxen-Türmen. Bei diesem insgesamt fetten Klangbild ist es dann auch kein Wunder, dass bereits zu 'Warrior Without A War' die ersten gefüllten Trinkhörnen gen Himmel gereckt werden und beim grandiosen 'Wanderer' die gesamte Loreley in den Refrain mit einstimmt. Ganz besonders positiv macht sich heute Neuzugang Netta Skog am Akkordeon bemerkbar, die durch ihr Instrument nicht nur deutlich agiler ist als ihre Vorgängerin Emmi Silvennoinen, sondern die auch immer wieder den Kontakt zum Publikum sucht und sich mit Gitarrist Markus Toivonen regelmäßig in Pose wirft. Der Fokus der Show liegt aber trotzdem weiterhin auf Fronter Petri Lindroos, der seine Wikinger-Horde auch heute wieder souverän durch Klassiker wie 'Token Of Time', 'Iron' oder das noch extrem überzeugende 'Two Of Spades' vom aktuellen Album "One Man Army" führt. So gelingt den Finnen im dritten Anlauf auch endlich auf dem Felsen über dem Rhein ein perfekter Auftritt, der wieder einmal beweist, dass ENSIFERUM in der aktuellen Form eine Bereicherung für jedes Festival darstellt.

Inzwischen haben sich sogar die letzten Wolken am Himmel verzogen, sodass die Wetterbedingungen für die wohl exklusivste Show des diesjährigen Festivals nahezu perfekt sind. Die Spannung des Publikums ist dabei fast greifbar, während sich UNISONIC auf einen von nur drei Auftritten in diesem Jahr vorbereitet. Auch für mich ist die Show des Quintetts einer der ganz persönlichen Höhepunkte, immerhin werden hier gleich mit Michael Kiske und Kai Hansen zwei absolute Legenden der deutschen Metalszene gemeinsam auf der Bühne stehen. Bei dieser Konstellation hoffen natürlich viele Zuschauer darauf, dass sich auch der HELLOWEEN-Klassiker 'I Want Out' auf der heutigen Setlist wiederfinden wird. Doch los geht es erst einmal mit 'For The Kingdom', dem Opener des aktuellen Albums "Light Of Dawn", bei dem Michael Kiske direkt demonstriert, dass er stimmlich noch immer zu den Besten der Welt gehört. Spätestens als er beim Solo des Songs gemeinsam mit Kai den Steg vor der Bühne erstürmt und seinem langjährigen HELLOWEEN-Kollegen den Arm um die Schultern legt, weiß auch der letzte im Publikum, dass er hier einer ganz besonderen Show beiwohnt. Die Setlist der Jungs bietet dabei heute eine bunte Mischung aus Material von der aktuellen Scheibe und dem Debüt "Unisonic", wobei vor allem 'Star Rider' mit seiner herrlich komischen, von Kai erdachten Mitsing-Passage den größten Applaus erntet. Zumindestens bis Michael Kiske gegen Ende der Show fast schon kleinlaut einen Klassiker seiner eigenen musikalischen Historie ankündigt, womit natürlich das erhoffte 'I Want Out' gemeint ist. Ab jetzt steht die Loreley endgültig Kopf und auch die hintersten Ränge stimmen begeistert in den Refrain mit ein. Egal wie oft Andi Deris und die aktuelle HELLOWEEN-Besetzung diesen Song noch spielen werden, sie werden trotzdem nie an diese ganz spezielle Magie herankommen, die sich im Publikum breit macht, wenn Kiske und Hansen diesen absoluten Meilenstein der deutschen Power-Metal-Geschichte gemeinsam auf die Bühne bringen. Einfach brilliant! Dagegen verkommt das finale 'Unisonic', das die großtartige Show schlussendlich viel zu früh beendet, schon fast zur Randnotiz. Beim nächsten mal wäre es vielleicht eine Überlegung, die Jungs direkt als Headliner aufzustellen, denn die ausgiebigen Rufe nach einer Zugabe beweisen, dass 55 Minuten UNISONIC einfach nicht genug sind.

Setlist UNISONIC: For The Kingdom, Exceptional, King For A Day, Your Time Has Come, When The Deed Is Done, Star Rider, I Want Out (HELLOWEEN-Cover), Unisonic

Doch die Zeit drängt, denn der Co-Headliner des heutigen Abends hat eine aufwändige Show im Gepäck, die erst einmal vorbereitet werden möchte. Nach einer guten halben Stunde hat sich die Bühne dann aber mit imposanten Aufbauten in das Oberdeck eines gewaltigen Schiffes verwandelt, das den perfekten Rahmen für die Show der Gothic-Metaller EISBRECHER liefert. Musikalisch ist die Truppe dabei mit ihren an RAMMSTEIN erinnernden Gitarren-Riffs und einem verstärkten Einsatz von Elektro-Elementen wohl einer der größten Ausreißer im diesjährigen Rockfels-Billing. Trotzdem hat sich eine stattliche Anzahl von Besuchern um 20:00 Uhr vor der Bühne eingefunden, um dem "Checker" Alexx Wesselsky und seinen Jungs eine Chance einzuräumen. Dieses Vertrauen zahlt das Quintett aus Bayern postwendend mit einer fuliminaten Eröffnung zurück, bei der vor allem das rockige 'Wilkommen im Nichts' und die Single 'So oder so' die Zuhörer mitreißen. Die größte Stärke des Fünfers sind aber die Entertainer-Qualitäten von Frontmann Alexx, der sowohl mit witzigen Ansagen, als auch mit seiner bissigen Lyrik überzeugen kann. Den Rest erledigt die aufwändige Bühnenshow, bei der Publikum und Band zwischenzeitlich auch mal mit Geld oder Schnee berieselt werden. So ertappen sich nach gut einer halben Stunde dann sogar eingefleischte Power-Metal-Jünger und Viking-Metaller dabei, wie sie zu Stakkato-Gitarren und stampfenden Drums ihr Haupthaar schütteln. Ja, selbst ich fühle mich bestens unterhalten, auch wenn ich mit den Platten der Bayern rein gar nichts anfangen kann. Heute Abend ist das aber vollkommen egal, denn die Jungs sind einfach eine großartige Liveband. Als die Truppe sich schließlich nach den Zugaben 'Volle Kraft voraus', 'This Is Deutsch' und 'Ohne dich' entgültig verabschiedet, steht unumstößlich fest, dass sich das Quintett trotz seiner ungewöhnlichen stilistischen Ausrichtung den Slot als Co-Headliner redlich verdient hat, womit vorab nicht unbedingt zu rechnen war.

Die Erwartungen an die letzte Band des diesjährigen Festivals sind dagegen gigantisch, denn immerhin wird Tobias Sammet mit seiner Metal-Oper AVANTASIA gleich das Rockfels Open Air mit einem zweistündigen Headliner-Set beschließen. Das Bühnenbild wirkt dabei gegenüber den Vorgängern EISBRECHER fast schon ein wenig unauffällig, allerdings haben Sammet und seine Kollegen auch keine Show-Effekte nötig, denn hier spricht die Klasse der Musik ganz alleine für sich. Leider ist allerdings inzwischen der Kredit beim Wettergott scheinbar aufgebraucht, denn pünktlich zum Beginn des letzten Konzerts beginnt es nun doch zu regnen. Mr. Sammet und seine Truppe lassen sich davon allerdings nicht beeindrucken und legen mit ihrem ESC-Song 'The Mystery Of A Blood Red Rose' direkt einen Traumstart hin, nur um mit dem anschließenden 'Invoke The Machine' noch eine Schippe draufzulegen. Hier hat dann auch PRETTY MAIDS-Sänger Ronnie Atkins seinen ersten Auftritt und überzeugt wie üblich mit coolem Auftreten und  unnachamlicher Reibeisenstimme. Doch Atkins bleibt bei weitem nicht der einzige hochkarätige Gast des heutigen Abend, denn für den diesjährigen Festival-Marathon hat Tobias Sammet wieder alle bedeutsamen Begleiter der bisherigen AVANTASIA-Historie zusammengetrommelt. Amanda Sommerville, Herbie Langhans, Bob Catley (MAGNUM), Jorn Lande (Ex-MASTERPLAN, ARK), ja sogar MR. BIG-Fronter Eric Martin hat den weiten Weg von Los Angeles auf sich genommen, um bei dieser Tour dabei zu sein. Natürlich fehlt auch Michael Kiske nicht, der nach gerade einmal knapp zweistündiger Pause erneut auf der Bühne steht, um mit Tobi zusammen 'Ghostlights' und die Band-Hymne 'Avantasia' zu performen. Die unglaublich energiegeladene Show der gesamten Truppe grenzt dabei fast an ein Wunder, denn vor nicht einmal 20 Stunden standen sie noch alle gemeinsam beim Sweden Rock Festival in Sölvesborg auf der Bühne. Doch von Müdigkeit ist bei allen Beteiligten nichts zu spüren, stattdessen feuern die Jungs angetrieben von der hochklassigen Begeleitband um Gitarrist Oliver Hartmann einen Klassiker nach dem anderen in das große Rund der Freilichtbühne, über dem inzwischen glücklicherweise auch der Regen wieder aufgehört hat. Mit 'Reach Out For The Light', dem großartigen 'The Story Ain't Over', 'Promised Land' oder 'The Scarecrow' werden so heute alle Phasen der bisherigen Karriere der Metal-Oper abgedeckt, sodass für jeden Fan etwas dabei sein sollte. Natürlich dürfen auch die süffisanten Ansagen von Tobi heute Abend nicht fehlen, der auch nicht davor zurückschreckt, sich selbst und das unerwartet schwache Abschneiden beim ESC-Vorentscheid aufs Korn zu nehmen. So kündigt er unter anderem das furiose 'Let The Storm Descent Upon You' mit den Worten an, dass der Track ja sowieso viel zu toll für die ARD gewesen wäre. Humor hat er, das muss man ihm lassen. Doch auch die großartigste Show kann nicht ewig dauern und so endet nach etwas mehr als zwei Stunden das  herausragende Headliner-Set, das mit zum Besten gehört, was ich hier oben auf der Loreley bisher erleben durfte. Angesichts dieses musikalischen Feuerwerks ist es auch nur zu verständlich, dass die Erfolgskurve von AVANTASIA auch im sechzehnten Jahr des Bestehens vollkommen verdient steil nach oben zeigt. So viel geballte musikalische Klasse bekommt man sonst nur extrem selten geboten, was allein schon den Besuch einer AVANTASIA-Show und die Position als letzter Act des diesjährigen Rockfels Open Airs rechtfertigt!

Nach zwei Tagen voller großartiger Musik bleibt mir somit auch nur festzuhalten, dass sich die Freilichtbühne hoch oben über Sankt Goarshausen auch bei der zweiten Auflage dieses Festivals von ihrer besten Seite gezeigt hat. Ein ganz besonderes Lob gebührt an dieser Stelle noch einmal den Organisatoren, die nicht nur erfolgreich den Wassermassen getrotzt, sondern auch über beide Tage hinweg für einen nahezu reibungslosen Ablauf gesorgt haben. Auch der Crew hinter dem Mischpult gebührt ein großes Dankeschön, denn wie bereits im letzten Jahr haben die Tontechniker einer wunderbaren Job abgeliefert und jede Band mit einem druckvollen, satten und trotzdem klaren Sound ausgestattet, wie man ihn sonst nur von Hallenkonzerten her kennt. So bleibt der einzige Kritikpunkt die etwas unschöne Lösung mit dem Müllpfand, das erst am Sonntagmorgen ausgelöst werden kann. So können leider viele Camper, die aufgrund der schlechten Wettervorhersage bereits Samstags abreisen, ihr Pfand nicht zurückbekommen und bleiben auf den Kosten von 5 € sitzen. Alle anderen Kritikpunkte aus dem letzten Jahr haben sich die Veranstalter zu Herzen genommen, wobei vor allem die deutlich verbesserte Auswahl am Merchandise-Stand positiv zu erwähnen ist.

Bei all dem Lob ist es dann auch kein Wunder, dass das Festival im kommenden Jahr um einen weiteren Tag aufgestockt wird. Das nächste Rockfels steigt damit vom 15. bis 17. Juni 2017 und hat mit BLIND GUARDIAN und KROKUS bereits zwei tolle Headliner im Angebot. Wir sind im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei und auch ihr solltet euch den Termin in eurem Kalender markieren, denn mit der grandiosen Atmosphäre der Loreley kann kaum ein anderes Festival in Deutschland konkurrieren. Chapeau!

[Tobias Dahs]

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Redakteur:
Tobias Dahs

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