Rock am Härtsfeldsee 2011 - Dischingen
26.07.2011 | 23:2124.06.2011,
Das Rock am Härtsfeldsee geht in die 15. Runde und bietet mit DORO, KREATOR, ICED EARTH, DARK TRANQUILLITY und SABATON ein sehr starkes Line-Up.
Den Samstag eröffnen ALSION aus Heidenheim mit ihrem traditionellen Heavy Metal. Die Songs sind meist sehr eingängig und relativ ausgereift. Der Gesang könnte ein wenig kräftiger sein. Die Gäste stolpern nach und nach vom Campingplatz zur Musik und das Zelt füllt sich gemächlich. ALSION sind vielversprechend und man wird sie sicherlich noch häufiger sehen.
THE SORROW kommen aus Österreich und liefern den Metalcore-Hörern des Festivals ein wenig Unterhaltung, haben zum Glück aber starke Melodic-Death-Metal-Anleihen. Seit Oktober 2010 sind die vier Jungs bei Drakkar unter Vertrag und haben dort ihr selbstbetiteltes Debüt-Album herausgebracht. Das Publikum nimmt die Österreicher gut auf die Stimmung taut so langsam.
Nun kommt mit THE DAMNED THINGS die erste bekanntere Band des Tages auf die Bühne, zumindest kennt man ihre Mitglieder: Scott Ian und Rob Caggiano von ANTHRAX, Joe Trohman und Andy Hurley von FALL OUT BOY, sowie Keith Buckley und Josh Newton von EVERY TIME I DIE. Mit ihrem Hard Rock bringen die sechs Größen das Zelt zum ersten Mal am Abend richtig in Schwung. Es wird so langsam voll, die Haare beginnen zu wehen und die Hände mit den Bieren werden in die Höhe gereckt.
Das wohl interessanteste Highlight des Festivals ist ICED EARTH. Matthew Barlow tritt aus familiären Gründen mal wieder aus der Band aus und macht schon bald für Stuart Block Platz. Es ist also eine der letzten Gelegenheiten, den Sänger auf der Bühne zu sehen, mit dem ICED EARTH bekannt geworden sind. Als Start gibt's auch gleich die Something-Wicked-Triologie auf die Ohren und das in Höchstform. Mit Barlow am Mikro haben auch Ripper-Lieder wie 'Declaration Day' einen ganz anderen Character. Matthew gibt merklich alles und geizt nicht mit hohen Screams, die auf Dauer aber etwas nervig werden. 'I Died For You' und 'Violate' vertreten die "Dark Saga" und sorgen für Gänsehaut. Leider fehlen 'Melancholy' oder 'Watching Over Me', man kann in dieser kurzen Zeit jedoch nicht alles haben. Das Publikum tobt und feiert die Combo um Jon Schaffer gebührend.
Mit KREATOR macht man nie was falsch und wieder rocken Mille und Co. das Zelt. Es sind viele Leute mit KREATOR-Patches auf der Kutte im Publikum und begutachten kritisch die Performance der deutschen Thrash-Urgesteine. Sie werden auch wieder ihrem Ruf gerecht und bringen das komplette Zelt zum Moshen. Gekonnt wird das Publikum angeheizt und Titel wie 'Enemy Of God' rufen die Stimmgewalt des Publikums hervor. KREATOR sind mal wieder ein Erlebnis und machen Laune auf den nächsten Gig.
Mit starker Verzögerung legen die Schweden SABATON los und reißen das ganze Publikum mit sich. Hits wie 'The Final Solution' sind mittlerweile trotz des in Deutschland-kritischen Themas seht gut bekannt. Die Haare fliegen und so manche Stimme ist nach diesem Gig verloren. Joakim Brodén ist hin und weg von der Stimmung im Zelt. 160 Konzerte seien dieses Jahr auf dem Plan, aber dieses wird ihm in Erinnerung bleiben. Die Zugabe wird deutlich in die Länge gezogen, da der Sänger beim Crowdsurfen abhandengekommen ist. Die Gäste werden auf jeden Fall für die anfängliche Verzögerung voll entschädigt und feiern SABATON in einer riesigen Party.
- Redakteur:
- Stefan Brätsch