Rock am Ring 2001 - Eifel
06.06.2001 | 12:3501.06.2001, Nürburgring
Rock am Ring, eines der Festivals in Deutschland, die dem Wort “Rock” nicht gerade Ehre machen!
Jedoch befanden sich unter den ganzen Pop-, HipHop-, SoftRock-Bands tatsächlich auch ein paar gute Acts der harten und metallischen Sorte, auf die ich meine Ohren und Augen richtete. Die anderen Bands (wenn man’s so nennen darf) haben hier auch üüüberhaupt nix verloren und ich habe mir solches auch erspart.
Also, hier ein kleiner Festival-Mitschnitt:
Freitag, den 01.06.2001
Wir schreiben also Freitag, den 01.06.2001 um ca. 17.00 Uhr. Nach und nach pilgern Menschengruppen von den Campingplätzen zum Festival-Gelände... Kommerz hier, Kommerz da und wir mitten drin.
Auf der AlternaStage, die wir an diesem Abend ins Auge und Ohr gefasst hatten, machten sich nach MY VITRIOL und BLACKMAIL jetzt [HED] P.E. breit, die mit ihren HipHop-lastigem NeoMetal schon ein paar Liebhaber gefunden hatten. Die Stimmung war insgesamt ziemlich gut, jedoch überzeugten mich [HED] P.E. nicht ganz, war aber alle Mal besser als OUTKAST auf der Hauptbühne, was der eigentliche Grund war weswegen ich mich um diese Uhrzeit schon vor der AlternaStage herumtrieb. Dann folgte GODSMACK, währenddessen ich aber noch mal zum Campingplatz wanderte.
H-BLOCKX
Kaum zurück wurde man schon von den zügigen Takten der H-BLOCKX, die an diesem Tag wohl einen der Höhepunkte darstellten, gerüttelt. Im wahrsten Sinne des Wortes gerüttelt, denn die Jungs rockten wirklich wie Sau, was ich anfangs gar nicht gedacht hätte. Sympathisches Auftreten, Gesprächigkeit und guter Sound machten diesen Auftritt zur waren Freude. Zudem wurden die ganzen mehr oder weniger alten Gassenhauer wie z.b. “Move”, Little Girl”, Risin’ High”, “Fly“, “Pour Me A Glass“, “Ring Of Fire”,..., bei denen sowieso niemand still halten oder sich das Mitschreien verkneifen kann, gespielt. Aber auch neues Material, das in Form eines Albums dieses Jahr noch erscheinen soll, wurde gespielt. Somit amüsierte sich das Publikum köstlich und die Band freute sich darüber, dass sich das Publikum so köstlich amüsierte.
Ein köstliches und schweißtreibendes Häppchen am späten Nachmittag und die alten Schinken rocken immer noch wie Sau!
Live kann wohl keiner was gegen H-BLOCKX sagen. Es hat einfach alles gepasst!!!
TOOL
Es folgten die Hardcorer THUMB und dann ENDLICH TOOL, die ich schon sehnsüchtig erwartete. Mit Recht!!!
TOOL bedeutete zwar ein paar ruhige Minuten, kein Moshen und kein Gröhlen, dafür aber eine Stunde lang pure Ekstase, Intensität, Gefühl und Mitgerissenheit.
TOOL konnten zwar mit ihrer eigensinnigen Musik (die wohl wirklich keinen Funken Kommerz in sich trägt) nicht alles und jeden begeistern, jedoch schien es ein Großteil der vor der AlternaStage versammelten Menschen zu genießen.
Die Amerikaner beschäftigten sich überhaupt nicht mit dem Publikum, man hätte meinen können sie ignorieren es; hier wurde einfach nur Musik gezaubert, einem vor die Füße geschmissen, dass man zu heulen hätte anfangen können.
Nichts denken.
Nur Lauschen.
NUR FÜHLEN!!!
Während des ganzen Gigs liefen je nach Song kleine äußerst futuristische und die Musik unterstreichende Filme, die die Intensität der Mucke noch verstärkten und wohl das Auftreten von TOOL mit ausmachten, genauso wie das etwas seltsame Erscheinen von Sänger Maynard James Keenan, der mit seiner Stimme wie ich sie noch nie bei irgendjemandem so intensiev und tief vernommen habe die Welt zum zusammen brechen hätte bringen können.
GEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIL!!! Einfach nur GEIL!!!
Plötzlich Schluß, die Musiker verliesen die Bühne mit einem nur knappen Abschied. Aus der Traum.
Da stand man nun, aus einer Traumwelt herausgerissen, benommen und verwirrt... und das Leben ging weiter.
PAPA ROACH
PAPA ROACH stellte für uns an diesem Abend den Schluss dar. Oh wie ich diese Band hasse!!! Pseudo- böse Möchtegernevilseinundachsounglaubwürdigdepressive Idioten, die versuchen, die Großen der NeoMetal-Szene zu imitieren... so was fehlt mir grad noch...
Na ja, nichtsdestotrotz begannen die Jungs also zu lärmen. Man konnte wirklich nichts sagen, wenn man die Sache einigermaßen objektiv anging.
Jedoch zerfetzte es schon beim ersten Song die Gitarrenanlage und keiner wusste eigentlich so recht, wohin und wie und was jetzt...
Nach einer nicht gerade kurzen Pause ging\'s dann weiter und man bekam u.a. “Between Angels and Insects“ zu hören, aber wiederum nach 2 oder 3 Songs war der Ton wieder Schlag auf Schlag weg und wieder wusste keiner was jetzt los war. Diesmal dauerte es auch etwas länger und die Fans begannen ungeduldig zu werden. Niemand sagte was los war und mit der Zeit war es auch mir zu blöd, wir beschlossen, auch wieder zum Zelt zu wandern. Uns dröhnte noch “Last Resort“ nach, jedoch hatten wir jetzt echt keine Lust mehr umzukehren. Also war\'s das fürs Erste!
- Redakteur:
- Dani Schmötzer