Konzertberichte | SMASH INTO PIECES, FROM FALL TO SPRING und HALFLIVES

SMASH INTO PIECES, FROM FALL TO SPRING und HALFLIVES - München

25.11.2024 | 21:36

15.11.2024, Muffathalle

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Dreimal Alt-Rock und ein Geburtstagskind.

Heute geht es nach München in die Muffathalle, zum Konzert von SMASH INTO PIECES, FROM FALL TO SPRING und HALFLIVES. Vorab habe ich noch einen relativ spontanen Interview-Termin mit der Support-Band FROM FALL TO SPRING, diese Chance lässt POWERMETAL.de sich natürlich nicht entgehen! Wir nehmen mit den Jungs ein paar Reels auf, die ihr auf unserem Instagram-Account betrachten könnt.

Den Anfang macht HALFLIVES. Die Sängerin Linda Battilani, die heute ihren Geburtstag feiert, betritt die Bühne, begleitet von einem Bassisten und einer Schlagzeugerin, die restlichen Instrumente kommen aus der Dose. Dass man sich musikalisch an LINKIN PARK orientiert, soll kein Geheimnis bleiben, so bildet ein Cover von 'Heavy Is The Crown' als drittes Lied einen Höhepunkt der Show.

Die Sängerin und der Bassist sind sehr aktiv auf der Bühne, während die Schlagzeugerin im Hintergrund für den Rhythmus sorgt. Insbesondere die Sängerin tut sich mit Sprüngen, Kicks und so weiter hervor.

Ihr Klargesang klingt trotzdem sehr gut, was mich zuerst wundert, bis ich feststelle, dass davon wohl auch einiges aus der Dose kommt oder zumindest mit Effekten und Hall ziemlich nachgebessert wird. Besonders auffällig wird das, als die Sängerin springt, ohne das Mikrofon an den Mund zu halten, und man trotzdem ihre Stimme hört. Screaming gibt es übrigens keines, dem wird sich lediglich durch einen Verzerrungseffekt auf ihrer Stimme angenähert. Aber das hier ist ja auch kein Metalcore, nicht jeder muss rumschreien.

Das Publikum wird von Anfang an mit einbezogen. Es wird beispielsweise aufgefordert, auf Kommando zu stampfen, und beim oben erwähnten LINKIN PARK-Cover sollen alle ihre Smartphone-Taschenlampen zücken. Die Band schafft es, die Menge gut aufzuwärmen. Am Schluss wird noch die anstehende HALFLIVES-Headline-Tour beworben und darauf hingewiesen, dass die Band nach dem Auftritt am Merchstand für schweissige Umarmungen zur Verfügung steht.

Nach einer kurzen Umbaupause betritt FROM FALL TO SPRING die Bühne. Die Band, die ursprünglich am Eurovision Song Contest teilnehmen wollte, aber nicht ausgewählt wurde, spielt eine Mischung aus Alt-Rock und Rap. Die beiden Sänger und Rapper Philip und Lukas Wilhelm haben ein paar mehr Instrumente in ihrer Band als HALFLIVES vorher, so werden die Brüder von Schlagzeug, E-Bass, E-Gitarre und Keyboard begleitet. Trotzdem kommt viel aus der Dose, aber diesmal wird das Playback immerhin von einem Bandmitglied, dem Keyboarder Simon Triem, über ein MacBook gesteuert.

Beim dritten Lied werden wieder die Taschenlampen gezückt, und das Publikum wird aufgefordert, bei 'Rise' mitzusingen. Nach einer kurzen Einübung klappt das auch ganz gut, und einige machen begeistert mit. Die Performance erinnert mich an BLIND CHANNEL, allerdings mit mehr Rap-Elementen und einem "cooleren" Auftreten. Teilen tun sich die beiden Bands koordinierte Hüpfeinlagen und stylishe Band-Outfits.

FROM FALL TO SPRING heizt die Menge immer wieder an, und das Publikum macht mit. Einer der Brüder ist offensichtlich nicht ganz zufrieden und kommentiert: "Ich kucke in ein paar verständnislose Gesichter hier vorne - es wird nicht besser - da müsst ihr jetzt durch". Durch muss das Publikum auch durch ein weiteres LINKIN PARK-Cover. Mit 'In the End', bedient sich FROM FALL TO SPRING bei älterem Material. Die Menge singt begeistert mit, auch wenn die Sänger nicht an Chester Bennington herankommen. LINKIN PARK funktioniert einfach.
Zum Schluss gibt es noch ein Foto und Werbung für den Merch aller Bands, bevor der letzte Song 'Draw The Line' als "Mittelfinger an die Hater" eingeleitet wird.

Den krönenden Abschluss des Abends bildet SMASH INTO PIECES. Nach einem Intro-Video betritt der Drummer "APOC" die Bühne mit seinen "Laserpointer-Fingern" und einer Maske, die ihre Effekte passend zur Lichtshow ändert. Die beiden Gitarristen tauschen regelmäßig die Seiten, sodass man beide gut sehen kann, egal wo man steht. Sie sind sehr aktiv, kicken, drehen sich und werfen sich in Posen. Benjamin Jennebo fällt auf, da er ständig breit grinst und offensichtlich Spaß hat.

Der Sänger hingegen wirkt etwas langweilig, läuft maximal ein bisschen vor und zurück und gestikuliert, Außerdem heizt er das Publikum mit Sprüchen wie "louder" an. Die Band hat eine beeindruckende Lasershow, die sich über die Köpfe aller Anwesenden erstreckt. Es ist die erste Band des Abends, bei der man das Publikum ernsthaft mitsingen hört. Der Mix ist hier gut, was die Performance unterstützt. SMASH INTO PIECES hat eine gute Verbindung zum Publikum, so fistbumpt Sänger Chris Sörbye Fans und die beiden Gitarristen zeigen regelmäßig auf sie. Drummer "APOC" kommt nach 'Superhero' nach vorne auf die Bühne und das Publikum bricht in Kreischen aus, was vom Sänger mit "Apoc charming as always" kommentiert wird.

Der Gitarrist schwitzt bereits, und die Ballade 'Running Away from Home' wird begeistert mitgesungen. Bei 'Higher' schwenken die Arme im Takt, und bei 'Boomerang' und dem Feature-Song mit Linda Battilani von HALFLIVES bringt die Band Abwechslung in die Show. Anschließend gratuliert Chris ihr zu ihrem Geburtstag und stimmt "Happy Birthday" an, die Menge singt mit. Damit ist der "Laberblock" aber noch nicht abgeschlossen. Chris bedankt sich bei den Fans, die Show sei das erste ausverkaufte Konzert in München. Es folgt ein emotionales Lied für die Band: 'Broken Parts' und weitere Lieder bei guter Stimmung im Publikum, zu 'Vanguard' werden wieder die Taschenlampen gezückt.

SMASH INTO PIECES kann an diesem Abend auf jeden Fall überzeugen. Die Schweden solltet ihr euch nicht entgehen lassen, wenn sie mal wieder auf Tour kommen. Die beiden Vorbands machen ihren Job auch gut, auch wenn dabei auf größere technische Unterstützung vertraut wird. Besonders Linda hatte bestimmt einen tollen Abend!