SOPHIE HUNGER - München
01.12.2012 | 21:2021.11.2012, Freiheiz
SOPHIE HUNGER live ist ein ganz und gar ungewöhnliches Konzerterlebnis. Eine junge Frau aus der Schweiz brilliert an Piano und Gitarre mit großer Stimme und einer sehr feinen Begleitband!
Als eine Kollegin ein Ticket für das Konzert der Schweizer Künstlerin SOPHIE HUNGER übrig hatte, habe ich mich nicht lange lumpen lassen und zugegriffen. Es war eine sehr gute Entscheidung, denn ich durfte eines der aussergewöhnlichsten Konzerte des Jahres erleben!
SOPHIE HUNGER, ihr richtiger Name ist Emilie Jeanne-Sophie Welti, ist eine junge Schweizerin, die man musikalisch zu den den momentan schwer aufkommenden Singer/Songwriter-Ladies zählen kann. Sie spielt Klavier und Gitarre, hat aber eine ganze Band am Start. So stehen neben den klassischen Rockinstrumenten auch Rhoades-Piano, Trompete, Mini-Moog und Cello auf der Bühne. So vielseitig die Instrumentierung, so vielseitig ist auch die stilistische Bandbreite. Diese reicht von jazzig rockenden zu düster-folkigen Songs, von leisen Singer/Songriter-Vorträgen über ziemlich freakige, fast proggige Klänge bis hin zum harten Alternative-Rock. Dabei ist immer eine grundsätzliche Nachdenklichkeit, vielleicht sogar Melancholie, in den Songs.
SOPHIE HUNGER selbst eine zierliche, fast sogar etwas schüchtern wirkende junge Frau, die beim Singen voll in ihrer Musik versinken zu scheint. So zählt bei den ersten Songs einzig und allein die Musik, vorgetragen von einer extrem versatilen Band, die auch immer wieder feine mehrstimmige Passagen beisteuert. Dann redet Sophie das erste Mal mit dem Publikum und sie scheint mit sich zu kämpfen und nach Worten zu ringen. Sie erzählt, dass sie mit ihrer Band am Vortag in Prag war, dass dies eine tolle Stadt sei und man bis halb drei nachts gefeiert habe, weshalb sie bis vier Uhr Nachmittags schlafen musste. So beginnt der Tag für sie heute gleich mit einem Konzert.
In der Folge singt sie auch einige Tracks auf deutsch und gar schweizerdeutsch, was die wenigsten im Publikum wohl verstehen, worüber sie sich auf sympathische Art lustig macht. Und wie bei vielen Künstlern wirkt der Gesang in der Landessprache auch bei SOPHIE HUNGER noch eine Spur intensiver als bei den englischen Tracks. Oft beendet Sophie ihre Songs abrupt, wobei Sekunden des Schweigens entstehen, in denen eine fast seltsame Spannung herrscht. Sophie schaut dann ins Publikum und spielt mit diesem Schweigen, bevor sie es auf ihre ureigene Weise auflöst, meistens mit einem unerwartetem Statement oder einfach nur mit einem lächelnden Dankeschön. Sie zieht mich in ihren Bann! Höhepunkt des Auftritts ist das auf schweizerdeutsch gesungene 'Z'Lied vor Freiheitsstatue'. Sie erzählt, dass sie sich Gedanken gemacht hat, was für ein Lied die Freiheitsstatue denn haben könnte und kommt zum Ergebnis, dass dies ein sehr trauriges Lied sein muss. Denn die Freiheitsstatue kann sich - als Symbol der Freiheit - nicht einmal bewegen, sie steht immer nur in einer Pose da und Tausende von Leuten fahren täglich an ihr vorbei, um sie anzustarren und zu fotographieren, doch sie kann ihnen nichts mitteilen. 'Z'Lied vor Freiheitsstatue' - daran werden sich die, die dort waren, wohl länger erinnern.

SOPHIE HUNGER selbst eine zierliche, fast sogar etwas schüchtern wirkende junge Frau, die beim Singen voll in ihrer Musik versinken zu scheint. So zählt bei den ersten Songs einzig und allein die Musik, vorgetragen von einer extrem versatilen Band, die auch immer wieder feine mehrstimmige Passagen beisteuert. Dann redet Sophie das erste Mal mit dem Publikum und sie scheint mit sich zu kämpfen und nach Worten zu ringen. Sie erzählt, dass sie mit ihrer Band am Vortag in Prag war, dass dies eine tolle Stadt sei und man bis halb drei nachts gefeiert habe, weshalb sie bis vier Uhr Nachmittags schlafen musste. So beginnt der Tag für sie heute gleich mit einem Konzert.
In der Folge singt sie auch einige Tracks auf deutsch und gar schweizerdeutsch, was die wenigsten im Publikum wohl verstehen, worüber sie sich auf sympathische Art lustig macht. Und wie bei vielen Künstlern wirkt der Gesang in der Landessprache auch bei SOPHIE HUNGER noch eine Spur intensiver als bei den englischen Tracks. Oft beendet Sophie ihre Songs abrupt, wobei Sekunden des Schweigens entstehen, in denen eine fast seltsame Spannung herrscht. Sophie schaut dann ins Publikum und spielt mit diesem Schweigen, bevor sie es auf ihre ureigene Weise auflöst, meistens mit einem unerwartetem Statement oder einfach nur mit einem lächelnden Dankeschön. Sie zieht mich in ihren Bann! Höhepunkt des Auftritts ist das auf schweizerdeutsch gesungene 'Z'Lied vor Freiheitsstatue'. Sie erzählt, dass sie sich Gedanken gemacht hat, was für ein Lied die Freiheitsstatue denn haben könnte und kommt zum Ergebnis, dass dies ein sehr trauriges Lied sein muss. Denn die Freiheitsstatue kann sich - als Symbol der Freiheit - nicht einmal bewegen, sie steht immer nur in einer Pose da und Tausende von Leuten fahren täglich an ihr vorbei, um sie anzustarren und zu fotographieren, doch sie kann ihnen nichts mitteilen. 'Z'Lied vor Freiheitsstatue' - daran werden sich die, die dort waren, wohl länger erinnern.

Fazit: Wer eine Mischung aus Musik von so unterschiedlichen Künstlern wie TORI AMOS, BOB DYLAN, BOY, KRISTEEN YOUNG, ASAF AVIDAN oder ROSE KEMP vorstellen kann, und wer zudem mal eine sehr ungewöhnliche Darbietung von Musik erleben will, sollte unbedingt zu einem der vielen kommenden Konzerte von SOPHIE HUNGER gehen. Ich selber kannte von ihr vorher nichts, doch das tut dem Konzerterlebnis keinen Abbruch. Eher sogar im Gegenteil, weil man dann nicht weiß, was da auf einen zukommt.
- Redakteur:
- Thomas Becker