Sacred Steel (CD-Präsentation) - Stuttgart
28.10.2000 | 10:2626.05.2000, Röhre
Nach einige Querelen war es jetzt endlich soweit. Die Releaseparty zum neuen und dritten Sacred Steel Album konnte in der Röhre stattfinden. Nachdem man bei den ersten beiden Scheiben noch im Ludwigsburger Scala feierte, zog man es diesmal vor die etwas geeigneteren Räume der Röhre zu nutzen. Im Vorfeld hatte es Ideen gegeben, Lefay und Destiny´s End einzuladen, was letztendlich aber nicht finanzierbar gewesen wäre. So fiel die Wahl dann auf Dark at Dawn und Destillery, die Gittarist Jörg Knittel mit seinem Iron-Glory-Label unter Vertrag hat. Zusätzlich kamen dann noch Solemnity aus Bayern hinzu, die auch gleich den Anfang machten.
Die Bühne war düster dekoriert, überall standen Kerzenständer und Totenköpfe, zwei weiße Kreuze zierten die Aufbauten, die von Sänger Sven, von großen Nebelschwaden umgeben, an-gezündet wurden. Nach dem Intro `Ave Satani´ ging es mit `Solemnity´ und vielen Pyros weiter. Den Sound würde ich mit älteren Death SS-Scheiben vergleichen, wobei der Gesang wesentlich Melodiöser ist. Die Show, die die Jungs auffahren, ist sehr bombastisch. Sehr viele Pyroeffekte, die Sven, neben seiner Blutspuckerei, selbst auslöst. Es brennt ein Schwert, mit einer Henkerskutte samt Riesenaxt wird gedroht und nebenher springt und animiert er das Publikum, dass es eine wahre Freude ist ihm zuzuschauen. Auch die Bandmitglieder werden dabei nicht vergessen und ab und zu mal mit Wasser bespuckt. Es ist eine sehr kurzweilige Show die es verdient gesehen zu werden.
Nach kurzer Umbaupause ging es dann mit den Powermetallern Dark At Dawn aus dem Göttinger Raum weiter. Auf diese Band war ich besonders gespannt, da mich ihr Album `Baneful Skies´ sehr begeistern konnte. Den Fans wurde dann auch eine erstklassiger Auftritt präsentiert. Alle Musiker wirken sehr sicher und Sänger Buddy weiß nach sieben Jahren Bandgeschichte mit den Fans umzugehen. Natürlich wurden die meisten Songs vom aktuellen Longplayer vorgetragen, der sehr groovige aber auch breaklastigen Songs besteht. Der meist doch recht tiefe, krächzige Gesang und die sehr eingängigen Lieder, wie der Opener `Within the light´, `Baneful Skies´ und `The Voice of Gods´, kamen bei den Fans sehr gut an. Es entstand sogar ein Moshpit wie später nur noch Sacred Steel haben sollte. Showelemente wie es Solemnity vorher gezeigt hatten gab es keine, D.A.D. konnten ihre Musik für sich sprechen lassen was auch völlig ausreichte, vor allem bei der witzigen Idee einen Chris de Burgh Song (Don´t pay the ferryman) zu covern.
Nachdem D.A.D. für eine Vor-Vorband richtig gut abgeräumt hatten, blieb Destillery eigentlich nur noch eines: Vollgas geben! Die gelang ihnen mit `Cage of time´ (von der aktuellen `Behind the mask´-CD) anfangs auch recht gut, so dass die gute Stimmung im Publikum zunächst aufrecht erhalten wurde. Es folgten dann leider einige Mid-Tempo Songs, wovon mir allerdings nur `Legends or a lie´ und `Masquerade´ bekannt waren. Der daraufhin einsetzende leichte Simmungspegelabfall, hatte aber nichts mit der Performance der Band an sich zu tun, sondern lag wohl eher in der Tatsache begründet, dass sich die Leute ihre Kraft für Sacred Steel aufsparen wollten. Es folgten mit `Inflamed´ , `Eraser´ und `Pride of the Mourner´ nach drei Stücke vom aktuellen Album bevor man mit `Heavy Metal´ noch die Hymne des letzten Albums auspackte. Selbige pushte das Publikum dann wieder etwas, bevor man mit `Decades of Execution´ der offiziellen Teil des Gigs beendet wurde. Das mittlerweile wieder tobende Volk wollte aber noch einen hören, so dass `Deluge of Spite´ noch raugepfeffert wurde. Ein geiler, aber nicht sehr geiler Gig.
Während der Umbaupause sah man dann, was vorher nur zu erahnen war. Sacred Steel hatten sich neue Backdrops geleistet, die links und rechts auf der Bühne standen und das Streitaxt-Schwert-Logo der Band zeigte. Mathias thronte mit seinem neuen Schlagzeug einen Meter über der Band und es standen acht Scanner auf der Bühne. Diese wurden nach dem Intro auch sofort dazu genutzt alles kunterbunt auszuleuchten aber auch sehr viel mehr Atmosphäre in die Show bringen konnten. Als Einstieg wurde `Metal is war´ vom neuen Longplayer `Bloodlust´ gewählt, der die Menge gleich zur Raserei trieb. Mit `True Force of Iron Glory´ und `Tonight the witches ride´ wurden kurz zwei Song der Vorgängeralben gespielt um mit `Blood on my Steel´ und `Stormhammer´ zwei neue Nackenbrecher anzubringen. Die Band war in Hochform und an Spielfreude, vor den ca. 250 Leuten, kaum noch zu toppen. Es folgten weitere Stücke von allen Alben, wobei die sehr dezent und gefühlvoll eingesetzten Pyroeffekte die Show wirkungsvoll unterstreichen konnten. Das Stageacting aller, war diesmal wesentlich Bewegungsfreudiger als auf den vielen Shows zuvor, die ich von ihnen gesehen habe. Nach 14 Songs war die Band dann auf einmal kurz verschwunden um dann für die Zugabe von vier Songs noch mal aufzutauchen. Zu Beginn des Zugabenteils wurde dann `Metal Reigns Supreme´ von der ersten Platte ausgepackt, was die ersten zwei Reihen der Fans (die Die-Hards) noch mal in absolute Euphorie versetzte. Anschließend verneigte man sich mit `Metalheads´ vor denselben, zollte der „der Wut des Ungeborenen“ Tribut und spielte den „Heavy Metal bis zum Ende“.
Die Fans waren danach so ausgepowert, dass niemand mehr eine Zugabe wollte. Nach 18 Songs und vier Bands dann auch verständlich. Nach dem ‚Abpfiff’ des Konzerts wurde noch eine kleine Metal-Disco im Foyer der Röhre veranstaltet, die diese Party vollends abrundete. Ein Megaabend der mit zwei sehr müden Augen meinerseits, zufrieden und geschafft um halb drei sein Ende fand.
Setlists
Solemnity
Ave Satani (Intro)
Solemnity
The Lost Souls Tale
Blood Will Prevail
Chalice Of Blood
Ritual Of The Beast
Axekiller
Walpurgisnight
Dark At Dawn:
Within The Light
The Voice Of The Gods
Blink
Empty
Baneful Skies
On The Darkest Day
The Throne Of Tenebra
Isle
Silva Mea
Don´T Pay The Ferryman
Legends
Destillery
Cage
View
A Legend Or A Lie
Timerunner
Masquerade
Inflamed
Eraser
Pride Of The Mourner
Heavy Metal
Decades Of Execution
Deluge Of Spite
Sacred Steel
Intro
Metal Is War
True Force
Tonight The Witches Ride
Blood On My Steel
Stormhammer
Carnage
Sacred Warriors Of Steel
Iron Legends
Master Of Thy Fate
Sacred Steel
Dark Forces
Sword Of The King
Lust For Blood
Wargods Of Metal
Metal Reigns Supreme
Metalheads
By The Wrath Of The Unborn
Heavy Metal To The End
- Redakteur:
- Mirko Holzwarth