Summer Breeze 2001 - Abtsgmünd

06.09.2001 | 11:04

23.08.2001, Festivalgelände

Mittwoch, 22.08.2001
Warm Up Gig im HEAVY’S (Aalen)

Zum ersten mal in der Geschichte des SUMMER BREEZE gab es eine Aufwärmparty. Mit VANISHING POINT, die derzeit im Studio sind, konnte man die australische Metal-Hoffnung schlechthin verpflichten.
Chefred. Georg und Neuredakteurin Ulrike ließen es sich nicht nehmen, dem Gig beizuwohnen.

ETERNAL DARKNESS
Eröffnen durfte das diesjährige SUMMER BREEZE OPEN AIR die junge Schwäbisch Gmünder Truppe ETERNAL DARKNESS. Ihre Musik möchte ich als good old SCANNER meets STRATOVARIUS beschreiben. Gerade Dietmar Bundschuhs Gesang erinnerte mich immer wieder an die guten alten SCANNER Zeiten, doch die Geschwindigkeit der Songs lag eher im Bereich von STRATOVARIUS. Gleich nach dem zweiten Song \"Legacy Of Life\" schlugen die Tücken der Technik zu, und so gab es einen längeren Stromausfall, doch damit ging die noch junge Truppe äusserst abgeklärt um und spielte, sobald es wieder Strom gab weiter, als wäre nichts gewesen. Bis auf die regelmäßig schiefen Backing Vocals von Seitenhexer Tom Haumann gibt’s an dem Auftritt auch nichts zu bemäkeln. Bemerkenswert war noch, dass der Veranstalter sie trotz des Stomausfalls den kompletten Set spielen liess.
[Georg]

VANISHING POINT
Und nun war es Zeit für proggigere Töne aus Australien. VANISHING POINT waren angereist uns mit ihren traumhaften Klängen zu verwöhnen. Und das, was es zu hören gab, war allererste Sahne. Songs wie \"Two Minds One Soul\", \"I Will Awake\", \"Closer Apart\", \"Father\", Samsara\", \"Surreal\" und \"Never Walk Away\" (alle vom göttlichen aktuellen Album \"Tangled In Dream\") wurden -auch wenn sich ein größerer Teil doch eher nach DI´ANNO sehnte- vom Publikum ganz ordentlich angenommen, und so waren mehr und mehr Headbanger zu entdecken. An Bühnenshow wurde gar nichts geboten, allerdings war der Bewegungsspielraum für die sechs Recken auf der Mini-Bühne auch äusserst gering. Das wichtigste war eben die geniale Mischung aus melodischen Songs, proggigen Einflüssen und epischen Gewändern, alles untermalt von der angenehm warmen Stimme von Frontman Silvio. Wer mit Bands wie THRESHOLD etwas anfangen kann, der sollte sich den Namen VANISHING POINT merken.
[Georg]

PAUL DI’ANNO
Nachdem die anwesenden Metaller eine ganze Weile gewartet hatten, marschierte nun endlich PAUL DI’ANNO mit den KILLERS auf die Bühne. Die KILLERS waren nur leider nicht ganz vollständig, weil deren Basser ausgefallen war. So musste der zweite Gitarrist heute als Bassist fungieren. Aber auch mit einem Mann weniger brachte die Band noch ein ordentliches Brett zusammen.
Als PAUL DI’ANNO die Bühne betrat, stieg ein ausgesprochen schlechtes Gefühl in mir hoch. Denn sein Äußeres entsprach so gar nicht dem, das ich einem Metaller zuordnen würde. So betrat der Ex-MAIDEN-Sänger mit Stirntuch, Baseballmütze und einem durchsichtigen American Football Shirt die Bühne.
Auch später traute ich meinen Augen nicht: war das wirklich PAUL DI’ANNO, der da eindeutig Rapperposen auf der Bühne machte und etwas \"sang\", das sich wie Rap anhörte? Na hoffentlich war das nur Verarschung! Aber den anwesenden Fans schien das egal zu sein und so wurde er ordentlich abgefeiert.
Mit den Worten \"The same motherfucking shit as Wacken\" eröffnete \"das Biest\" DI’ANNO dann seine Show. Gespielt wurden hauptsächlich alte MAIDEN-Klassiker von den ersten beiden Scheiben, bei denen DI’ANNO noch Sänger war.
Doch selbst wer die alten Songs nicht kannte, merkte, dass er in den höheren Tonlagen Probleme hatte, da er immer wieder tiefe Brüller losließ und anfing zu kreischen, sobald es nach oben ging. Nur in den mittleren Tonlagen ließ er schöne Vibrationen in seiner Stimme erklingen.
Vor allem die Hitze im HEAVY’S machte DI’ANNO tierisch zu schaffen! Teilweise schwitzte er so sehr, dass im der Schweiß in Strömen vom Bart floss.
Doch trotz allem legte er mit seinen KILLERS ein fettes Set hin.
So spielten sie zum Beispiel den Song \"The Beast Arises\" welchen DI’ANNO mit den Worten \"This is a Song about my wife\" seiner Frau widmete - nicht wirklich nett! (Doch, bei dem Drachen den der zu Hause hat, ist das schon fast ein Kompliment! - Alex)
Bei dem IRON MAIDEN-Hit \"Remember Tomorrow\" war wildes Bangen seitens des Publikums angesagt.
Bei Zugaben wie \"Phantom Of The Opera\" und \"Running Free\" flippte die Meute dann endgültig aus und ließ DI’ANNO seine letzte Energie versprühen.
Jedoch signalisierte er dem Publikum mit \"Ich fall gleich um vor Anstrengung\"-Blicken deutlich, dass er seinen Auftritt bald beenden würde, und so war es dann auch.
Aber da PAUL DI’ANNO & KILLERS am Donnerstag Nacht noch einmal auf dem Summer Breeze auftreten sollten, fiel den Fans der Abschied nicht so schwer.
[Ulrike]

HELL YEAH!
Zweifelsohne war die Premiere der ersten Warm Up Party des SUMMER BREEZEs schon mal gelungen. Im Theaterjargon heißt es allerdings, daß nach einer gelungene Generalprobe die eigentliche Aufführung meistens in die Hose geht. Ob dem wirklich so war, das verraten Euch die nächsten Seiten.

Redakteur:
Alex Kragl

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