Swordbrothers Festival - Andernach

03.04.2005 | 10:13

26.02.2005, JuZ Andernach

Zu seinem 40. Geburtstag wollte Volker Raabe eigentlich eine zünftige Party geben, doch da viele seiner Metal-Freunde nicht bereit waren, Hunderte von Kilometern für eine Geburtstagsfeier zu fahren, fiel diese letztendlich ins Wasser. Während er sich dann am Tage seines Geburtstages frustriert und leicht deprimiert über den Tag quälte, kam ihm die Idee mit einem Festival. Schließlich war dies für ihn die einzige Antwort auf die Frage, wie er alle seine Metal-Freunde vom Kamin weglocken könnte. Es musste also nur noch eine passende Location (JuZ Andernach) gesucht werden, und "schwupps" war das SWORDBROTHERS FESTIVAL geboren.
Das erste Mal fand das SWORDBROTHERS FESTIVAL nun am 26. Februar statt, und es wurde von den Leuten auch ziemlich gut aufgenommen. Die Veranstaltung war zwar bei Weitem nicht ausverkauft, aber recht gut gefüllt war das JuZ Andernach mit ca. 300 Leuten allemal.
Um dem Publikum auch ein kleines Rahmenprogramm zu bieten, wurde sogar ein kleiner Metal-Markt organisiert. Dieser war zwar im Grunde recht überschaubar, aber dennoch gab es für die Besucher genügend Gelegenheit, ihr mühsam Erspartes in Platten, CDs oder Shirts umzusetzen. Neben diesen Anbietern gab es im Eingangsbereich natürlich auch einen Essen- und Getränkestand, sodass man sich sowohl in fester als auch in flüssiger Form bestens verpflegen konnte. Das Angebot war zwar nicht besonders üppig, aber im Grunde ausreichend, und über die Preise konnte man sowieso nicht meckern.
Im Vordergrund standen aber natürlich die Bands, und die hatten es bei der Premiere des SWORDBROTHERS FESTIVALs wirklich in sich...

Den Anfang machte überpünktlich die Düsseldorfer Band CHIMAERA, und wie es sich gehört kam Sänger Pan gleich mit einem Schwert auf die Bühne. (Dass dies natürlich nicht das letzte Schwert war, dass es an diesem Tag zu sehen gab, ist klar - das Festival heißt ja auch nicht umsonst SWORDBROTHERS FESTIVAL.) Überhaupt machten CHIMAERA keineswegs den Eindruck, dass sie mit Klischees auf Kriegsfuß stehen würden - Songtitel wie 'Battlemaster', 'Crusade The World' oder 'Knights Of The Dragon' sprechen ja auch eine deutliche Sprache. Die Band konnte aber auch musikalisch sehr überzeugen, denn die epischen Songs wussten alle sehr wohl zu gefallen. Deshalb war es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich schon gleich zu Beginn ein paar Fans vor der Bühne zusammenfanden, die CHIMAERA geradezu enthusiastisch abfeierten. Dass die Stimmung von Song zu Song besser wurde, lag aber zu großen Teilen auch daran, dass Sänger Pan nicht nur mit einer großartigen Stimme, sondern auch mit guten Frontmann-Qualitäten ausgestattet ist, und er immer wieder auch versuchte das Publikum miteinzubeziehen. Als erste Band hatten CHIMAERA natürlich nur eine begrenzte Spielzeit, sodass sie schon bald zum Ende kommen musste, aber gerade der Schlussteil mit der Hymne 'Metalians' und 'Jailhouse Rock' in einer tollen Metal-Version hatte es wirklich in sich. Die Band wurde daraufhin so lautstark abgefeiert, sodass sie brav noch einen weiteren Song nachschob, nämlich 'Live By Battle'. - Toller Auftakt!

Setlist:
Order Of The Fallen Sun
Battlemaster
Crusade The World
Loneliness
Fire
Tears
Darkwolf
Knights Of The Dragon
Sonrise
Metalians
Jailhouse Rock
---
Live By Battle

Nach dem sehr epischen Song-Material von CHIMAERA ging es anschließend deutlich bodenständiger mit CUSTARD weiter. Die Band aus Herne begann nach dem obligatorischen Intro mit dem Titelsong des demnächst erscheinenden Studio-Albums "Wheels Of Time", und diese Scheibe ist natürlich längst überfällig, da die Veröffentlichung von "For My King" inzwischen schon fünf Jahre zurückliegt. Die Stücke dieser beiden Alben bestimmten im Wesentlichen auch das Programm von CUSTARD, und so wechselten sich ältere Songs wie 'Charon's Call', 'Signs' und 'Up To The Sky' mit neueren Nummern wie 'Lost Forever', 'Escape Reality' und 'Scared' ab. Mit 'Trees Of Hope' gab es aber auch noch ein ganz altes Stück zu hören, für das sie "ganz tief in der Schatztruhe gegraben" hatten. Dem Publikum war es ziemlich egal, wie alt die Songs nun wirklich waren; die Besucher nahmen alle Stücke begeistert auf. Und so hatte Sänger Guido ein relativ leichtes Spiel, sie auf seine Seite zu ziehen. Mit seiner sympathischen Art und stets lockeren Sprüchen sorgte er für eine gute Stimmung vor der Bühne, und so verging auch dieser Auftritt sehr schnell. Mit 'For My King' und 'Shine On' kamen CUSTARD dann zum Abschluss, und unter dem Strich blieb ein mehr als ordentlicher Gig, der Lust auf das neue Album machte!

Setlist:
Intro
Wheels Of Time
Lost Forever
Charon's Call
Signs
Escape Reality
Up To The Sky
Chance
Freedom For All
Scared
Trees Of Hope
For My King
Shine On

Nach diesen beiden deutschen Bands wurde es anschließend zum ersten Mal international, denn MYSTERY BLUE aus Frankreich waren an der Reihe. Im Vergleich zu den vorherigen und auch zu den nachfolgenden Bands fiel auf, dass hier mit Nathalie eine Frau am Mikrofon war, aber da die Franzosen in den frühen Achtzigern verwurzelt sind - die New Wave of British Heavy Metal lässt grüßen! -, musste man dennoch keine Träller-Elsen-Musik à la NIGHTWISH & Co. erwarten. Ganz im Gegenteil: MYSTERY BLUE legten gleich recht ordentlich mit zwei Stücken vom 2003-Album "Metal Slave" los, nämlich 'Slave To Blood' und 'Angel'. Sie hatten mit 'Electric Power' und 'Shades Of Death' sogar zwei nagelneue Stücke im Programm, aber ansonsten ging es quer durch den Back-Katalog der Band. So gab es also auch Stücke vom selbstbetitelten Debüt ('Trial', 'Ride To Live, Live To Ride') und vom 1986er-Werk "Circle Of Shame" ('Heavy & Loud', 'Circle Of Shame') zu hören, obwohl der Schwerpunkt natürlich auf der aktuellen Scheibe lag. Neben den bereits erwähnten Songs spielten MYSTERY BLUE auch noch 'Silent Whisper', 'Metal Dream', 'Roller Coaster Ride'. Die Franzosen boten einen durchaus soliden Auftritt, doch so ganz wollte der Funke bei dieser Band nicht überspringen. Das Publikum nahm die Songs zwar schon alle recht wohlwollend auf, aber eine richtig gute Stimmung kam eigentlich erst auf, als 'Metal Daze' von MANOWAR sehr ansprechend gecovert wurde. Schade eigentlich, denn das Songmaterial hätte durchaus mehr Wertschätzung verdient gehabt!

Setlist:
Slave To Blood
Angel
Electric Power
Heavy & Loud
Trial
The Edge Of Nightmare
Silent Whisper
Metal Dream
Shades Of Death
Circle Of Shame
Metal Daze
Roller Coaster Ride
Ride To Live, Live To Ride

Waren die ersten drei Bands schon ziemlich gut, so folgte das erste Highlight für mich erst jetzt mit EMERALD. Die Alben der Schweizer gefallen mir ausgesprochen gut, und da ich bislang noch nicht das Live-Vergnügen mit ihnen hatte, war ich äußerst gespannt auf ihren Auftritt. Mit Sänger und Gitarrist Jvo Julmy haben EMERALD einen wahren Wunderzwerg in ihren Reihen, doch wie schon bei DIO, HELSTAR, VIRGIN STEELE oder MANOWAR gilt auch hier: Kleiner Mann, große Stimme, und davon konnte sich während des Auftritts jeder selbst überzeugen. EMERALD legten - wie auch auf ihrem aktuellen Album "Forces Of Doom" - mit dem Intro 'Enter The Emerald Castle' und 'Until Freedom Returns' los und ließen gleich noch 'Also Wild' folgen. Die Band präsentierte sich ausgesprochen spielfreudig und gut gelaunt, und das übertrug sich dieses Mal auch schlagartig wieder auf das Publikum. Jeder Song - ganz egal, ob er vom aktuellen Album ('Blood Of Our Kings', 'Birth Of A Legend', 'Tears Of A Warrior'), vom Vorgänger "Calling The Knights" ('Unreasonable Violence', 'Battlefield') oder vom Debüt "Rebels Of Our Time" ('Rebels Of Our Time') stammte - wurde gnadenlos abgefeiert, und sogar die nagelneue Nummer 'Send This Bastard To Hell' stellte hier keine Ausnahme dar. So wurden die Refrains durchwegs lautstark mitgesungen, und als dann 'Medieval Steel' auf dem Plan stand, kannte die Stimmung sowieso kein Halten mehr. Im Original stammt der Song ja von der gleichnamigen Kultband, aber da man diese wohl leider nicht mehr auf der Bühne erleben kann, geht das Stück schon fast als EMERALD-Nummer durch. Danach war aber auch schon fast Schluss, denn es folgte als Zugabe lediglich noch die Quasi-Bandhymne 'Emerald Knights'. - Ich hatte mir sehr viel von diesem Auftritt versprochen, und ich wurde keineswegs enttäuscht. Schlichtweg super!

Setlist:
Enter The Emerald Castle
Until Freedom Returns
Also Wild
Unreasonable Violence
Battlefield
Blood Of Our Kings
Birth Of A Legend
Send This Bastard To Hell
Tears Of A Warrior
Rebels Of Our Time
Medieval Steel
Emerald Knights

Dass es nach so einem Auftritt wie dem von EMERALD jede Band schwer haben würde, war gar keine Frage, doch CRUSADER aus Belgien hatten keine Wahl und mussten sich dieser Aufgabe stellen. Sie stiegen auch gleich recht vielversprechend mit 'Call Of The White Wolf' vom 2000er-Album "This Mortal Flesh" ein, und ließen sogleich das Doppelpack 'Dragon's Tears' / 'Win Or Die' folgen. Doch schon nach diesen drei Stücken schienen einige Leute genug von CRUSADER gesehen zu haben, denn die Halle leerte sich mehr und mehr. Das mag zum einen vielleicht tatsächlich an der Band gelegen haben, die zwar ihre beiden bisherigen Alben "This Mortal Flesh" ('Beast From The South', 'The Ally') und "Fools" ('I ... Joan', 'King Of Kings', 'Flowers Of War') gleichermaßen zum Zuge kommen ließen, aber trotzdem weitgehend monoton klangen. Zum anderen dürfte es aber auch für viele der passende Zeitpunkt für eine Essenspause gewesen sein, denn schließlich standen noch drei hochkarätige Bands auf dem Programm. Wie auch immer... CRUSADER hatten vielleicht einen unglücklichen Platz in der Running Order erwischt, aber sie boten einfach auch zu wenig, um das Publikum vor die Bühne zu locken und in Begeisterung zu versetzen. Da konnten auch die recht originellen mittelalterlichen Kostüme und Waffen - Sänger Filip hatte ständig entweder ein Schwert oder eine Streitaxt in der Hand - nicht mehr viel Boden gut machen, und selbst ein vermeintlich guter Song wie 'Angus' ging ziemlich unter. Mit 'The 7th Crusade' beendeten CRUSADER schließlich ihren Auftritt, kamen aber noch zu einer Zugabe ('The Knight Who Wouldn't Die') zurück auf die Bühne. - Unter dem Strich eine eher mäßige Darbietung.

Setlist:
Call Of The White Wolf
Dragon's Tears / Win Or Die
I ... Joan
King Of Kings
Beast From The South
The Ally / Flowers Of War
Angus
The Confession - Pt. II
The 7th Crusade
---
The Knight Who Wouldn't Die

Man sollte mit Vorurteilen schon sehr vorsichtig umgehen, doch wenn eine Meute Griechen vor der Bühne Stellung bezieht, dann kann man im Normalfall schon davon ausgehen, dass Epic Metal serviert wird. Und so war es auch, denn WOTAN standen auf dem Plan. Los ging es zunächst mit einem sehr langen "Conan"-Intro vom Band, bevor die Italiener mit 'Wrath Of North' und 'Ride Of Templars' endgültig in ihr Set einstiegen. Da es die Band zwar schon seit 1988 gibt, aber sie es erst im letzten Jahr mit "Carmina Barbarica" zu einer regulären Veröffentlichung geschafft haben, war ziemlich klar, dass das Programm aus Songs von diesem Album bestehen würde. So spielten WOTAN dann auch fast die komplette Scheibe, sodass man nicht auf Songs wie 'Under The Sign Of Odin's Ravens', 'Innoxia', 'The King Of Crows' oder 'The Cave' verzichten musste. Dem Publikum war das nur recht, denn es war von der Darbietung der Italiener sichtlich angetan. Das Auftreten der Band war deutlich weniger auffällig als zuvor bei CRUSADER, aber es sollte hier ja auch um die Musik gehen, und die hatte es wahrlich in sich. Man fühlte sich zwar immer wieder an frühe MANOWAR erinnert, doch da Joey DeMaio & Co. seit "Sign Of The Hammer" keine richtigen Epic-Metal-Nummern mehr hinbekommen, war das schon eine tolle Sache. Und mit dieser Ansicht stand ich keineswegs allein da, denn eine Nummer nach der anderen wurde von den Leuten vor der Bühne begeistert aufgenommen und abgefeiert. Das blieb auch den Italienern auf der Bühne nicht verborgen, und so hatten auch sie sichtlich Spaß an diesem Auftritt. Mit 'Lord Of The Wind' und 'Iron Shadows' mussten WOTAN dann zwar auch schon zum Ende kommen, doch für eine Zugabe in Form von 'Vae Victis' war glücklicherweise schon noch Zeit. - Ein sehr gelungener Auftritt - man kann nur hoffen, dass sich die Band bald mal wieder nach Deutschland verirrt!

Setlist:
Wrath Of North
Ride Of Templars
Under The Sign Of Odin's Ravens
Innoxia
The King Of Crows
Hussard De La Mort
The Cave
Thermopiles
Lord Of The Wind
Iron Shadows
---
Vae Victis

Anschließend war es dann wieder Zeit für eine Band aus deutschen Landen, nämlich TITAN STEELE. Als diese Band für das SWORDBROTHERS FESTIVAL verpflichtet wurde, firmierte sie noch unter dem Namen RITUAL STEEL, doch die Trennung von Schlagzeuger Martin Zellmer machte eine Namensänderung notwendig. So war es dann auch der erste Auftritt der "neuen" Band um Sänger Sascha (Sir Lord Doom), auch wenn musikalisch natürlich altbekanntes RITUAL STEEL-Material zum Besten gegeben wurde. Es ging gleich mit den beiden Krachern 'Metal Beasts' und 'Blitz Invasion' los, und man merkte von Beginn an, dass die Band schon viel zu lange nicht mehr auf einer Bühne stand. Vor allem Sascha freute sich wie ein kleines Kind an Weihnachten, und er war immer auch zu Späßen aufgelegt. Einmal imitierte er Gene Simmons und seine Zungenspiele, und ein anderes Mal machte er die Ansage auf plattdeutsch - kein Wunder, dass sich die gute Laune auch auf das Publikum übertrug, das jeden Song begeistert abfeierte. Geboten wurde von TITAN STEELE ein netter Querschnitt durch den gesamten Backkatalog, wobei der Schwerpunkt natürlich auf den beiden Alben "A Hell Of A Knight" (u.a. 'Solar Maiden', 'Armageddon Symphony') und "Blitz Invasion" (u.a. 'La Division De Fer', 'Bitter Blood') lag. Aber sogar 'Death In Spring' von der Split-Single mit REVEREND BIZARRE schaffte es ebenso ins Programm wie das SAVATAGE-Cover 'Sirens', das vor allem gesanglich hervorrragend gelungen war. TITAN STEELE machten also sehr viel Spaß, und deshalb fiel es auch gar nicht ins Gewicht, dass es zwischendurch technische Probleme mit der Gitarre gab - VORTEX-Martjo brachte als Ersatz schnell seine eigene Gitarre - oder dass sich die Musiker gegenseitig selbst ausknockten. Deshalb war es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Meute vor der Bühne nach 'Forsaken Land' und 'Hellfire' (incl. "Ausflug" von Sascha ins Publikum) noch nicht genug hatte, und auf eine Zugabe bestand. Im Endeffekt gab es dann sogar zwei zusätzliche Stücke, 'Liquid Steel' und 'TWON', und damit waren alle zufrieden. - Ganz große Klasse!

Setlist:
Metal Beasts
Blitz Invasion
Solar Maiden
La Division De Fer
Death In Spring
Armageddon Symphony
Sirens
Bitter Blood
Drum Solo
Forsaken Land
Hellfire
---
Liquid Steel
TWON

Als letzte Band des Abends gingen dann sie Spaßvögel von VORTEX auf die Bühne, um dem verbliebenen Publikum - nicht wenige mussten der vorgerückten Stunde und/oder dem übermäßigen Alkoholkonsum Tribut zollen - noch einmal ordentlich einzuheizen. Mit 'Gotta Get Away' und 'Hammer Of The North' legte Hollands älteste Metal-Band auch gleich richtig los, und die Fans vor der Bühne gingen auch sofort bereitwillig mit. Dementsprechend war die Frage von Sänger Jurjen, "Do you know who we are?", lediglich rhetorischer Natur, und weiter ging es mit 'Rollin' To The War' und 'Heavy Metal Is King'. Danach war dann aber erstmal eine kleine Pause angesagt - nein, nicht weil die alten Herren verschnaufen mussten, sondern weil zwei junge Fans inzwischen Geburtstag hatten und ihnen natürlich ein Ständchen gebracht werden sollte. Das allgemeine 'Happy Birthday' klang zwar in meinen Ohren absolut grauenvoll, aber immerhin wurden die beiden Geburtstagskinder mit VORTEX-Shirts entschädigt. Anschließend ging es aber wieder regulär weiter und die Holländer brachten mit Songs wie 'Riptor', 'Open The Gate', 'With Witches Help' und 'The Beauty & The Teeth' einen gelungenen Querschnitt durch das bisherige Schaffen der Band. Mit 'We Are The Ones They Warned Us For' hatten VORTEX auch einen neuen Song im Gepäck, der vom Publikum aber keinen Deut schlechter aufgenommen wurde als das altbekannte Material. Die Reihen lichteten sich zwar immer mehr, doch die, die ausharrten, hatten sehr viel Spaß mit diesem Auftritt. Das lag zum einen an den Songs, die schnell ins Ohr gehen, zum anderen aber am Auftreten der Band. Vor allem Sänger Jurjen - wie immer maskiert und kostümiert - hatte einen sehr guten Tag erwischt, aber auch die übrige Band war bestens gelaunt und ließ das die Leute vor der Bühne spüren. So war es eine regelrechte Metal-Party, die mit 'Land Of The Late' natürlich noch nicht vorbei sein durfte. VORTEX kamen daher anstandslos noch einmal auf die Bühne zurück, um 'Metal Bats' - klar, denn die riesige Fledermaus sollte ja nicht zum Spaß rumhängen ;) - und das JUDAS PRIEST-Doppelpack 'The Hellion' / 'Electric Eye' zu spielen. - Unter dem Strich ein spaßiger Auftritt, und man hat mal wieder gemerkt, dass VORTEX zum Ausklang eines solchen Festivals die ideale Besetzung sind!

Setlist:
Gotta Get Away
Hammer Of The North
Rollin' To The War
Heavy Metal Is King
Riptor
We Are The Ones They Warned Us For
Open The Gate
With Witches Help
The Curse
The Beauty & The Teeth
Land Of The Late
---
Metal Bats
The Hellion / Electric Eye

P.S. So lustig der Auftritt von VORTEX auch war, so unlustig war das, was sich zur gleichen Zeit im Backstage-Bereich abgespielt hat. Denn während Gitarrist Martjo auf der Bühne stand und sich den sprichwörtlichen Arsch abspielte, vergriff sich irgendjemand an seinen beiden Flight-Cases und machte sich aus dem Staub. Was für eine bodenlose Frechheit!

Unter dem Strich kann das SWORDBROTHERS FESTIVAL als Erfolg auf der ganzen Linie gewertet werden. Zum einen natürlich für die Besucher, die einige gute und noch mehr sehr gute Bands gesehen haben, und das zu einem wirklich fairen Preis. Zum anderen aber auch für den Veranstalter, für den das gewählte Konzept ziemlich gut aufging.
Nach einer solchen erfolgreichen Premiere kann die zwangsläufige Folge nur sein, dass es in absehbarer Zeit eine Neuauflage des SWORDBROTHERS FESTIVAL gibt, und zwar am 17. September 2005. Das Billing steht inzwischen auch schon komplett und sieht wie folgt aus: AIRGED LAMH, BATTLEROAR, BLACK DESTINY, BOOMERANG, LONEWOLF, GODIVA, METAL INQUISITOR, SABATON, WIZARD. Wie heißt das Motto des Festivals so schön: The Underground is still alive!

Redakteur:
Martin Schaich

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