TANKARD und ACCUSER - Frankfurt
16.01.2013 | 13:0822.12.2012, Batschkapp
Es ist Samstagabend. TANKARD und ACCUSER ziehen schon wieder los. In Frankfurts geile Batschkapp. Ihre Lust ist riesengroß.
Es gibt kaum eine Band auf den der Terminus "Heimspiel" so gut passt wie auf TANKARD. Denn wenn die Fußball-verrückten Thrasher in die Eschersheimer Batschkapp einfallen, sieht man neben Kutten und langen Matten auch immer eine Menge Trikots und Shirts der Frankfurter Eintracht, dem Lieblingsclub der Band und extrem vieler Fans. Eine Stimmung wie in der Westkurve ist da vorprogrammiert. Jedoch besteigen zuvor die ebenfalls kultigen ACCUSER die Bühne. Ihr Thrash Metal fällt bei dem vornehmlich traditionell-orientierten Publikum auf fruchtbaren Boden. Bereits beim Anheizer sind viele Headbanger vor der Stage und auch Aufrufen, dass sich noch mehr Besucher vor der Bühne einfinden soll, wird brav Folge geleiste
Dieses Engagement macht der Gruppe eine Menge Spaß, was man auch deutlich merkt. Die Siegener genießen es vor so einer so vollen Kulisse zu spielen und preschen energetisch nach vorne. Scherzhaft geben sie in einer Ansage an, dass sich das Proben ja zum Glück gelohnt habe und die Welt nicht wie befürchtet am Vortag untergegangen sei. Umso apokalyptischer sind dafür ihre neuen Songs wie 'Beneath Your Dignity' oder 'Torn To Pieces', die durch Franks angelripper'eskes Organ sehr schön zur Geltung kommen.
Mit Rhythmus und Leidenschaft erspielen sich ACCUSER so den Applaus der Menge, die letztlich mehr als zufrieden mit den Siegländern sein können.
Eines ist trotzdem sonnenklar. Alle Anwesenden sind wegen den Lokalhelden TANKARD da und man hebt sich so den Löwenanteil seiner Begeisterung noch etwas auf. Die Headliner lassen es sich derweil nicht nehmen, noch ein wenig Zeit zu schinden. Aber bei nur zwei Bands auf der Running Order, geht eine längere Umbaupause noch in Ordnung. Außerdem vertreibt sich die feierwillige Meute die Zeit damit während der Umbaupause Klassiker wie 'Angel Witch' lauthals zusammen mit der Konserve mitzusingen. Dann wird es allerdings endlich dunkel und still. Die vier Hessen entern die Bühne und werden von der ersten Sekunde an abgefeiert. Die Bude ist gerammelt voll und bebt förmlich. Jeder der TANKARD schon einmal gesehen hat weiß, dass ihre Gigs stets Abriss bedeuten. Alle paar Sekunden erklimmt ein Fan die Stage und springt in die Menge beziehungsweise wird von der Band oder Crew hinunter gestoßen, wenn der Besuch zu ausladend wird. Jedoch wird diese Freizeitbeschäftigung im weiteren Verlauf des Abends sehr gefährlich. Denn die Bereitschaft der ersten Reihen jeden Stagediver aufzufangen sinkt rapide, vor allem da immer wieder die gleichen fünf Nasen hoch rennen. So schlägt der eine oder andere auch recht unsanft auf dem Hallenboden auf und muss Backstage verarztet werden. Der Stimmung schadet das allerdings nicht, da die Band einen Kracher nach dem anderen abfeuert. 'Need Money For Beer', '66 Six-Packs' oder 'Beermuda' halten jeden Fan in Atem und verbieten es schlapp zu machen, auch wenn man sagen muss, dass der Sound gerade zu Anfang nicht durchgehend gut ist . Vocals und Gitarre sind etwas zu leise, was aber zum Glück während des Gigs noch gerichtet werden kann.
Mitte des Auftritts wird Vokalist Gerre etwas bedächtiger und widmet einem verstorbenen Freund den Song 'We're Comming Back' (im Original von den Oi-Punkern COCK SPARRER). Die Fans nehmen Anteil und zeigen ihren Respekt, indem sie auch bei diesem Song mitmachen, was das Zeug hält. Klampfer Andy Gutjahr beweist etwas später Entertainer-Qualitäten, denn er setzt sich bei 'Maniac Forces' unfreiwillig auf den Hosenboden und bleibt auch erstmal grinsend über das eigene Ungeschick am Boden hocken.
Ein weiterer Andy, der auf den Nachnamen Boulgaropoulos hört und bis 1998 am Sechssaiter der Frankfurter beschäftigt war, stößt dann auch noch zur Kapelle dazu. Feixend gibt er dann an, dass die Jungs einen neuen kurz-haarigen Gitarristen gesucht haben und er deswegen sich wieder zurückgemeldet habe. Gerre hingegen freut sich einfach, dass man zum 30. Band-Bestehen endlich mal wieder mit zwei Gitarren auf der Bühne zu sehen ist und stimmt umgehend zusammen mit den anderen den Klassiker 'Freibier' an. Überflüssig zu erwähnen, dass die Stimmung hier noch mal so richtig am kochen ist. Denn auch wenn neuere Songs wie 'Stay Thirsty', 'Rules For Fools' oder 'Weekend Warriors' gut aufgenommen werden, sind es doch die älteren Hits wie 'Alien', 'Space Beer' oder 'Zombie Attack' über die man sich am meisten freut. Eine große Ausnahme bildet dabei jedoch der aktuelle Titeltrack vom Album "A Girl Called Cerveza", das den alten klassischen Hymnen ganz schön Konkurrenz macht. Nichtsdestotrotz geht auch das schönste Konzert irgendwann zu Ende und allein wegen dem anstehenden Kreislauf-Kollaps freut man sich auf die frische Luft vor der Halle beziehungsweise "Sauna", wie Gerre die Batschkapp zeitweise nennt. Weggegangen wird aber erst nachdem im Zugabenblock auch noch die letzten Reserven verheizt worden sind. Nicht zuletzt auch, weil mit der Eintracht-Hymne 'Schwarz Und Weiß Wie Schnee' und dem unkaputtbaren '(Empty) Tankard' noch zwei Pflicht-Songs auf dem Programm stehen.
Im Anschluss ist dann trotz Stimmungs-Siedepunkt definitiv Ende und auch wenn einige Die-Hards immer noch nach mehr verlangen, sind die meisten doch ausreichend befriedigt und sehnen sich nach diesem Mammut-Gig, der die Zwei-Stunde-Grenze locker gesprengt hat, erstmal nach einem Bier oder wahlweise einem Sauerstoffzelt.
Insgesamt war dieses Konzert ein Triumph, obwohl es eigentlich "nur" ein Zusatztermin zur aktuellen Tour dargestellt hat, denn zwei Monate zuvor war die Batschkapp schon einmal wegen des großen Andrangs ausverkauft gewesen. In Sachen Live-Gewalt macht eben niemand etwas TANKARD vor, da hat sich in 30 Jahren nichts dran geändert und daran wird sich auch in 30 Jahren nichts dran ändern. Da kann man sicher sein!
Es gibt kaum eine Band auf den der Terminus "Heimspiel" so gut passt wie auf TANKARD. Denn wenn die Fußball-verrückten Thrasher in die Eschersheimer Batschkapp einfallen, sieht man neben Kutten und langen Matten auch immer eine Menge Trikots und Shirts der Frankfurter Eintracht, dem Lieblingsclub der Band und extrem vieler Fans. Eine Stimmung wie in der Westkurve ist da vorprogrammiert. Jedoch besteigen zuvor die ebenfalls kultigen ACCUSER die Bühne. Ihr Thrash Metal fällt bei dem vornehmlich traditionell-orientierten Publikum auf fruchtbaren Boden. Bereits beim Anheizer sind viele Headbanger vor der Stage und auf Aufrufen, dass sich noch mehr Besucher vor der Bühne einfinden soll, wird brav Folge geleistet.
Dieses Engagement macht der Gruppe eine Menge Spaß, was man auch deutlich merkt. Die Siegener genießen es vor so einer so vollen Kulisse zu spielen und preschen energetisch nach vorne. Scherzhaft geben sie in einer Ansage an, dass sich das Proben ja zum Glück gelohnt habe und die Welt nicht wie befürchtet am Vortag untergegangen sei. Umso apokalyptischer sind dafür ihre neuen Songs wie 'Beneath Your Dignity' oder 'Torn To Pieces', die durch Franks angelripper'eskes Organ sehr schön zur Geltung kommen. Mit Rhythmus und Leidenschaft erspielen sich ACCUSER so den Applaus der Menge, die letztlich mehr als zufrieden mit den Siegländern sein können.
Eines ist trotzdem sonnenklar. Alle Anwesenden sind wegen den Lokalhelden TANKARD da und man hebt sich so den Löwenanteil seiner Begeisterung noch etwas auf. Die Headliner lassen es sich derweil nicht nehmen, noch ein wenig Zeit zu schinden. Aber bei nur zwei Bands auf der Running Order, geht eine längere Umbaupause noch in Ordnung. Außerdem vertreibt sich die feierwillige Meute die Zeit damit, während der Umbaupause Klassiker wie 'Angel Witch' lauthals zusammen mit der Konserve mitzusingen. Dann wird es allerdings endlich dunkel und still. Die vier Hessen entern die Bühne und werden von der ersten Sekunde an abgefeiert. Die Bude ist gerammelt voll und bebt förmlich. Jeder der TANKARD schon einmal gesehen hat weiß, dass ihre Gigs stets Abriss bedeuten. Alle paar Sekunden erklimmt ein Fan die Stage und springt in die Menge beziehungsweise wird von der Band oder Crew hinunter gestoßen, wenn der Besuch zu ausladend wird. Jedoch wird diese Freizeitbeschäftigung im weiteren Verlauf des Abends sehr gefährlich. Denn die Bereitschaft der ersten Reihen jeden Stagediver aufzufangen sinkt rapide, vor allem da immer wieder die gleichen fünf Nasen hoch rennen. So schlägt der eine oder andere auch recht unsanft auf dem Hallenboden auf und muss Backstage verarztet werden. Der Stimmung schadet das allerdings nicht, da die Band einen Kracher nach dem anderen abfeuert. 'Need Money For Beer', '66 Six-Packs' oder 'Beermuda' halten jeden Fan in Atem und verbieten es schlapp zu machen, auch wenn man sagen muss, dass der Sound gerade zu Anfang nicht durchgehend gut ist. Vocals und Gitarre sind etwas zu leise, was aber zum Glück während des Gigs noch gerichtet werden kann.
Mitte des Auftritts wird Vokalist Gerre etwas bedächtiger und widmet einem verstorbenen Freund den Song 'We're Comming Back' (im Original von den Oi-Punkern COCK SPARRER). Die Fans nehmen Anteil und zeigen ihren Respekt, indem sie auch bei diesem Song mitmachen, was das Zeug hält. Klampfer Andy Gutjahr beweist etwas später Entertainer-Qualitäten, denn er setzt sich bei 'Maniac Forces' unfreiwillig auf den Hosenboden und bleibt auch erstmal grinsend über das eigene Ungeschick am Boden hocken. Sehr sympathisch!
Ein weiterer Andy, der auf den Nachnamen Boulgaropoulos hört und bis 1998 am Sechssaiter der Frankfurter beschäftigt war, stößt dann auch noch zur Kapelle dazu. Feixend gibt er dann an, dass die Jungs einen neuen kurz-haarigen Gitarristen gesucht haben und er deswegen sich wieder zurückgemeldet habe. Gerre hingegen freut sich einfach, dass man zum 30. Band-Bestehen endlich mal wieder mit zwei Gitarren auf der Bühne zu sehen ist und stimmt umgehend zusammen mit den anderen den Klassiker 'Freibier' an. Überflüssig zu erwähnen, dass die Stimmung hier noch mal so richtig am kochen ist. Denn auch wenn neuere Songs wie 'Stay Thirsty', 'Rules For Fools' oder 'Weekend Warriors' gut aufgenommen werden, sind es doch die älteren Hits wie 'Alien', 'Space Beer' oder 'Zombie Attack' über die man sich am meisten freut. Eine große Ausnahme bildet dabei jedoch der aktuelle Titeltrack vom Album "A Girl Called Cerveza", das den alten klassischen Hymnen ganz schön Konkurrenz macht. Nichtsdestotrotz geht auch das schönste Konzert irgendwann zu Ende und allein wegen dem anstehenden Kreislauf-Kollaps freut man sich auf die frische Luft vor der Halle beziehungsweise "Sauna", wie Gerre die Batschkapp zeitweise nennt.
Weggegangen wird aber erst nachdem im Zugabenblock auch noch die letzten Reserven verheizt worden sind. Nicht zuletzt auch, weil mit der Eintracht-Hymne 'Schwarz Und Weiß Wie Schnee' und dem unkaputtbaren '(Empty) Tankard' noch zwei Pflicht-Songs auf dem Programm stehen. Im Anschluss ist dann trotz Stimmungs-Siedepunkt definitiv Ende und auch wenn einige Die-Hards immer noch nach mehr verlangen, sind die meisten doch ausreichend befriedigt und sehnen sich nach diesem Mammut-Gig, der die Zwei-Stunde-Grenze locker gesprengt hat, erstmal nach einem Bier oder wahlweise einem Sauerstoffzelt.
Insgesamt war dieses Konzert ein Triumph, obwohl es eigentlich "nur" ein Zusatztermin zur aktuellen Tour dargestellt hat, denn zwei Monate zuvor war die Batschkapp schon einmal wegen des großen Andrangs ausverkauft gewesen. In Sachen Live-Gewalt macht eben niemand etwas TANKARD vor, da hat sich in 30 Jahren nichts dran geändert und daran wird sich auch in 30 Jahren nichts dran ändern. Da kann man sicher sein!
Text und Fotos [Adrian Wagner]
- Redakteur:
- Adrian Wagner