THE 69 EYES, THE OTHER, NEKROMANTIX und ZOMBEAST - Köln

12.11.2024 | 10:06

31.10.2024, Carlswerk Victoria

Heute ist nicht irgendeine gewöhnliche Konzertnacht im Carlswerk. HELL NIGHTS – ein Format, mit dem schon seit einigen Jahren die Halloweennacht in Köln zelebriert wird.

Die Bandauswahl passt perfekt zu einer angemessenen Halloween-Party. Wir bewegen uns heute Abend zwischen Dark Punk, Psychobilly, Horror-Punk und Gothic Rock. Die bizarren Gestalten im Publikum sind natürlich grandios, in puncto Kostüme macht dem Kölner Publikum natürlich so schnell keiner was vor.

Schlag 19:30 kommt ZOMBEAST mit einer Mischung aus Dark-Punk und oldschool Heavy Metal als erste Band des Abends pünktlichst auf die Bühne. Klar, laut Plan soll 23:55 Schluss sein, denn danach gibt's die Aftershowparty im benachbarten Club Volta. Die verkürzte Halle ist bislang vielleicht bis zur Hälfte gefüllt, der Start ist etwas holprig, eine der Gitarren ist zeitweise komplett weg. Aber trotz kleiner technischer Hürden wird unbeirrt durchgezogen. Die fünf Mann aus Arizona haben im Mai ihr zweites Album veröffentlicht. Als Newcomer kann man sie dennoch eher nicht bezeichnen, haben sie sich doch sage und schreibe 18 Jahre dafür Zeit gelassen. Nach exakt 40 Minuten ist Schluss. Der Sound ist noch nicht so richtig auf den Punkt, aber das Publikum ist bestens gelaunt und auf jeden Fall in Feierstimmung.



Ha! Die machen Spaß. Eine wilde Mischung aus Rockabilly und Punk – die Psychobilly-Band NEKROMANTIX aus Kopenhagen. Drei Jungs, rotziger Sound, frech und allein der Sarg-Bass von Frontmann Kim Nekroman! Herrlich. Den Sarg beherrscht Herr Nekroman auch in allen Lagen wie man sehen kann. Der Sound bleibt im Carlswerk auch bei der zweiten Band des Abends zumindest vorne so mittelprächtig, matschig. Aber gut, was will man machen, der Stimmung tut es jedenfalls keinen Abbruch. Mit eindeutiger Geste wird das Publikum gefragt, "was Schnelles oder was Langsames"?! Eigentlich keine Frage, die Jungs sind schon richtig in Fahrt, kein Grund da abzubremsen. Hinter dem Mischpult ist der Sound ganz gut, aber es ist mittlerweile ordentlich voll und so macht es keinen Spaß, sich auf der Suche nach dem besten Klang durch die Menge zu pflügen. Der Auftritt jedenfalls ist richtig stark und zum Schluss gibt's nochmal "really really fast" und siehe da, erste Haare beginnen zu fliegen. Obendrauf gibts noch ne kleine Zugabe, strenger Zeitplan hin oder her.

Das Carlswerk wird mittlerweile schon deutlich voller. Neben allerlei Monstern, Zombies, Hexenmeistern und sonstiger prächtigen Gestalten sieht man auch einige Musiker, die sich unters Gruselvolk mischen. Besonders ein Shirt  - The Vegan Satanist - sorgt unter den Fotografen schon für kleine Diskussionen. An Kostümideen und Fantasie mangelt es den Gästen jedenfalls nicht.

Technik scheint so ein bisschen Thema heute Abend zu sein. Auch bei THE OTHER fällt die Gitarre zeitweise aus und einer der Gitarristen verschwindet dann auch mal für einen halben Song komplett von der Bühne. Aber THE OTHER hat heute Heimspiel und hat zudem eine ordentliche Fangemeinde dabei. Es wird munter mitgeträllert und gejubelt und die Party ist in vollem Gange, Sänger Rod Usher gönnt sich sogar ein kleines Bad in der Menge. Die Fans sind begeistert und textsicher feiern sie den Auftritt. So langsam bildet sich vor der Bühne auch ein kleiner Mosh Pit. Beim Finale mit 'What It's Like To Be A Monster' merkt man nochmal deutlich, Band und Publikum haben ordentlich Spaß. Auch hier gibt's eine Zugabe. Verdient, dafür haben die Fans auch feste gesungen und gejubelt. Die Zugabe-Rufe gehen noch ein bisschen weiter, aber es gibt wohl eine Grenze des wenig elastischen Zeitplans.

 

 

Auch der Schluss-Act hat eine nicht zu verachtende Fangemeinde dabei. THE 69 EYES eröffnet mit dem Song 'Devils' des gleichnamigen Albums, das in diesem Jahr bereits 20 Jahre auf dem Buckel hat. Seit 35 Jahren treiben die Helsinki Vampires schon ihr Unwesen und mit insgesamt dreizehn Studioalben sind die Finnen entsprechend routiniert. Der etwas getragenere Sound nimmt insgesamt ein bisschen Tempo raus, aber die Goth Rocker haben unter ihren Fans einfach Kultstatus und werden gebührend gefeiert. Ein Song darf bei THE 69 EYES nicht fehlen und so wird der gelungene Abend erwartungsgemäß mit 'Lost Boys' beendet.

 

Bericht und Fotocredit: Barbara Sopart

 

 

 


Redakteur:
Barbara Sopart

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