TRACER - Bad Segeberg

21.11.2011 | 15:00

13.11.2011, Cafe Coma

Fantastischer Rock'n'Roll-Abend in doch sehr beengter Atmosphäre.


Bevor das Trio aus Australien auf ausgedehnte Tour mit den Schweden ROYAL REPUBLIC geht, haben sich die drei Jungs vorgenommen, ein paar kleine Clubs in Deutschland mit ihrer Anwesenheit zu beehren. Ihr gerade veröffentlichtes Album "Spaces In Between" zählt zu den Rock-Highlights des Jahres, bekommt dazu verständlicherweise gute Presse, bloß mit der Popularität hapert es noch etwas in "good old Germany".

Zum Warmlaufen haben sich TRACER dementsprechend kleine Locations buchen lassen, aber das, was sie in Bad Segebergs "Cafe Coma" erwartet, war wohl so auch nicht wirklich eingeplant. Man kann schlecht sagen, wie viel Personen in den Laden oder auch Kneipe/Lokalität hineinpassen, aber wenn die Band den Bühnenraum betritt, ist dieser voll. Zum Glück bestehen Tracer nur aus drei Personen, wobei ihr Fotograph und Tourmanager Benon unheimliche Schwierigkeiten hat, seine Vorkehrungen für Fotos und Videos für den Abend richtig zu treffen. Die Zuschauer stehen also nicht im Bühnenraum, sondern in der Lokalität oder sitzen am Tresen.

Nach dem der lokale Support seine knappen 45 Minuten ordentlich genutzt hat, wird es Zeit für die Australier, die um 22:15 Uhr die "Bühne" betreten. Die beiden Brüder Leigh und Michael Brown mit Gitarre und Bass in vorderster Front und Drummer Andrew Wise eingeengt dahinter starten fulminant. Die Gitarre von Michael killt, der Bass blubbert in die Magengrube und Schlagzeug von Andrew klingt sehr Oldschool (FREE- oder auch LED ZEPPELIN-Fans haben ihre Freude). Der Sound ist oberamtlich und trotz dieser Mini-Lokalität strotzen die Jungs voller Elan und geben wirklich alles. Ganz besonders die Kracher vom neuen Longplayer wie 'Too Much', 'Devil Ride' oder 'Spaces In Between' dröhnen messerscharf aus den Boxen. Dazu gesellt sich u.a. das obercoole 'Son Of A Gun' von ihrer ersten EP und so Knaller wie das druckvolle 'All Look The Same' von ihrem ersten Album "L.A.". Inspiriert vom Interview mit Powermetal.de (eigene Aussage der Band) gibt das Trio noch einige Cover-Versionen u.a. von JIMI HENDRIX zum Besten und kommt damit auf eine Spielzeit von 105 Minuten, was mehr als dem doppelten der eigentlich anberaumten Zeit entspricht.

Sicherlich war das "Cafe Coma" eine mehr als nur kleine Location für dieses Konzert, aber es war damit auch ein legendärer Classic Rock-Abend. Ich gehe nämlich davon aus, das TRACER bald in viel größeren Hallen auftreten werden - und wer kann dann schon von sich behaupten, die Australier in solch einer kleinen Lokalität gesehen zu haben. Ein Ereignis wovon man später noch seinen Kindern erzählen kann.

Redakteur:
Thomas Schmahl

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