UNISONIC & GOTTHARD in Bochum - Bochum
15.11.2012 | 19:2503.11.2012, Ruhrcongress
Kann Nic Maeder am GOTTHARD-Mikro überzeugen? Kann Michael Kiske es noch? Powermetal.de war vor Ort und kann diese Fragen beantworten!
Ein schönes Line-Up lockt am Samstagabend viele Fans des Heavy Rock in den Ruhrcongress nach Bochum. Zur Unterstützung haben sich die Schweizer Hard-Rock-Veteranen GOTTHARD die Altmeister-Kapelle UNISONIC mit auf Tour genommen. Die Anreise und das Schlangestehen im eiskalten Ruhrgebiet sollen sich jedoch bezahlt machen.
Die Schwiegermütter-Lieblinge um Michael Kiske und Kai Hansen entern die Bühne der nicht ganz ausverkauften Halle im Ruhrcongress, um ihr Best-Of-Programm abzubrennen, was von den ersten Takten an bestens funktioniert. Obwohl Frontröhre Kiske erkältet sein soll, singt er die Songs des Debüts "Unisonic" besser als auf Platte. Die vier Instrumentalisten Kai Hansen (g.), Mandy Meyer (g.) Dennis Ward (b.) und Kosta Zafiriou(dr.) besorgen jeweils den Rest für eine tolle Live-Show. Ganz gleich, welcher Song in den Startlöchern steht, das Publikum feiert die Jungs frenetisch ab und lässt den Opener-Charakter der Show beinahe vergessen. Natürlich dürfen auch die obligatorischen HELLOWEEN-Cover in Form von 'I Want Out' und 'Future World' nicht fehlen, bei denen Michi Kiske eindrucksvoll demonstriert, dass er auch im fortgeschrittenen Alter die ganz hohen Töne noch sicher trifft. Routiniert, aber mit sehr viel Spielfreude und Kontakt zum Publikum machen UNISONIC einfach alles richtig und werden ihrer Funktion als Anheizer mehr als gerecht.
Man kommt im Vorfeld des Auftritts von GOTTHARD nicht um die Tatsache herum, seine eigene Erwartungshaltung bezüglich des neuen Sängers Nic Maeder zu reflektieren. Auch wenn Bassist Marc Lynn im Interview vor der Show sagt, dass es sich anfühle wie eine "neue Band", denkt man während der folgenden eineinhalb Stunden an Steve Lee. GOTTHARD wissen jedenfalls, was sie wollen: einen mächtig starken Headliner-Gig hinlegen. Angefangen von der tollen Light-Show über den guten Sound bis hin zur starken Performance aller Bandmitglieder kommt bei mir in keiner Sekunde Zweifel auf, dass man sich in der Vergangenheit gefangen fühlen könnte. Sänger Nic trägt hierzu natürlich maßgeblich bei, denn er ist es, der in die riesigen Fußstapfen von Steve Lee treten muss und an diesem Abend zeigt, dass er zwar ein anderer Sänger ist, aber wunderbar zur größten Schweizer Rock-Band passt. Mit seiner Gesangsleistung sowohl bei den Balladen als auch den harten Nummern im Programm (auch er soll erkältet sein) spielt er sich spätestens jetzt in die Herzen der Fans, die auf dem aktuellen Album "Firebirth" noch nicht so richtig warm geworden sind mit der neuen Stimme.
Das gemischte Publikum war an diesem Abend Zeuge einer richtig starken Show, die beide Bands als echte Live-Killer zeigte. Obwohl die meisten Musikfans augenscheinlich nicht zu den größten Stimmungsmachern gehörten, war die Stimmung über zwei Stunden lang oft elektrisierend, mindestens aber fesselnd. Umso trauriger ist es für die Fans in den folgenden Städten der Tour, dass aufgrund der Krankheit im Bandlager von UNISONIC und GOTTHARD einige Shows ausfallen müssen.
- Redakteur:
- Nils Macher