Umbra Et Imago - Erfurt
05.12.2001 | 13:4619.10.2001, Centrum
Das Centrum in Erfurt ist mittlerweile schon Standard-Location für UMBRA ET IMAGO geworden und so feierte Mozart samt Band und natürlich seiner berühmt-berüchtigten SM- Showgirls in Erfurt das letzte Konzert der Tour zum Album „Dunkle Energie“. Wie es bei Abschlusskonzerten so üblich ist, durften wir uns auch dieses Mal über das eine oder andere Scherzchen der Technikcrew freuen, doch dazu später mehr.
Zunächst hatten die Jungs von DEMENTI die Ehre, das zahlreich und in bester Stimmung erschienene Publikum anzuheizen, was anfangs allerdings nicht so ganz glückte. Obwohl die Illmenauer Band Lokalmatadoren-Bonus hätte haben müssen, hielt sich die Begeisterung der
Zuschauer zunächst in Grenzen. Sänger und Gitarrist Nico schaffte es aber durch ständiges anfeuern, Bewegung in die Massen zu bringen und spätestens beim Song „Kleines Mädchen“ war das Eis gebrochen und die Stimmung stieg. Nach 45 Minuten wurde die Bühne unter
Zugaberufen geräumt und die Newcomer dürften bei manchem Lust auf mehr geweckt haben.
Doch nun folgte der Grund, warum sich die schwarze Gemeinde eigentlich versammelt
hatte: UMBRA ET IMAGO. Angeführt von Mozart, der in ein schwarzes Cape gehüllt war, aus dem zwei Laserpointer wie rote Augen funkelten, betraten die Musiker zum Intro die Bühne. Wie von früheren Auftritten gewohnt, war die Bühne wieder mit Pyrotechnik ausgestattet und teilweise anfangs mit Vorhängen verhüllt. Leider fehlten gegenüber dem Gig in Halle/Saale einige Flammenwerfer, da der kleine Saal diese wohl aus Sicherheitsgründen nicht zuließ.
Dennoch kochte die Stimmung im fast ausverkauften Centrum Erfurt. UMBRA ET IMAGO boten ein abwechslungsreiches Set, das sowohl ältere Klassiker wie „Milch“ und Songs vom „Mea Culpa“-Album als auch ganz neue Songs der aktuellen Scheibe „Dunkle Energie“ enthielt. Obwohl sich Mozart auf der Bühne sichtlich wohl fühlte und sich beim Stagediving vom Publikum auf Händen tragen ließ, sprang der Funke bei unbekannteren Songs nicht über – umso mehr dann aber bei solchen, die jeder mitgröhlen konnte.
Zum Song „Goth Music“ hatten dann auch die beiden Mädels der Truppe ihren Auftritt und mussten wohl die SM-Show über sich ergehen lassen, denn sie wirkten leider etwas teilnahmslos und desinteressiert – dennoch ein ästhetischer Anblick.
Da wir in Erfurt ja die Chance hatten, das letzte Konzert der Tour zu sehen, wurden wir immer wieder Zeugen, wie die Techniker versuchten, mit allerlei Scherzen die Band aus dem Konzept zu bringen. Das gelang ihnen auch meisterhaft, denn Lutz konnte sich spätestens, als einer der Crewmitglieder, bekleidet mit Bondage-Klamotten und Sturmhaube, vor ihm herumtänzelte, kaum noch halten. Immer wieder unterbrach Mozart die Show, um sich bei seinen Helfern für die tolle Tour zu bedanken und mit den Zuschauern zu kommunizieren ("Wo sind Eure Brüste? Ich will Brüste küssen!"). Als sich dann noch der extrem wohlbeleibte Tourmanager, nur mit Badehose und Duschhaube bekleidet, in einem der SM-Käfige blicken ließ, gab es auch für das Publikum kein Halten mehr und die Stimmung brodelte.
Bei soviel Begeisterung ließen sie UMBRA ET IMAGO auch nicht lumpen und spielten statt drei geplanten gleich vier Zugaben und verließen nach 19 Songs mit dem Klassiker „Gothic Erotic“ die Bühne.
Alles in Allem ein wirklich tolles Konzert mit genialer Stimmung. Überrascht war ich vor allem von Mozarts Stimme, die Live wesentlich besser und professioneller klang als auf Studioalben. Das Üben hat sich wohl gelohnt.
Setlist DEMENTI:
1. Schmerzverzerrt
2. Kind der Nacht
3. Ewiges Land
4. Meine Welt
5. Zweifel
6. Die Antwort
7. Zeitlos
8. Nimm mich
9. Kleines Mädchen
10. Das Buch
11. Mondlicht
12. Gezähltes Leid
13. Leise Stimmen
Setlist UMBRA ET IMAGO:
1. Intro
2. Dionysos
3. Mein Buch
4. TV macht krank
5. Feuer und Licht
6. She is calling
7. Goth Music
8. Lieber Gott
9. Milch
10. Schweigen ist Gold
11. Mea Culpa
12. Alles Schwarz
13. Devotion
14. Viva Lesbian
15. Dunkle Energie
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16. White Wedding
17. Teutonenlied
18. Amadeus
19. Gothic Erotic
Gothicparadise.de - Freya
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