Volbeat - Wörgl

12.02.2009 | 12:49

01.02.2009, Komma

Die zuverlässige dänische Partymaschine VOLBEAT ist seit einem Jahr auf Dauertournee und hat zur Feier des Tages auch ein Konzert in Tirol auf dem Plan. Schön, denn das Komma in Wörgl ist immer ein Garant für guten Sound, gutes Licht und beste Atmosphäre, und das soll auch an diesem Abend nicht anders sein.

Schon zwei Wochen vor dem Konzert waren die Karten restlos ausverkauft, was mich schon sehr überraschte. Immerhin haben VOLBEAT vor zwei Jahren noch als Vorband ihrer Landsleute HATESPHERE und RAUNCHY für gute Stimmung in kleinen Clubs gesorgt und hatten dabei noch lange keine ausverkauften Hütten. Aber bei dem partytauglichen Sound war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sich VOLBEAT zum "next big thing" mausern, und der wohlverdiente Erfolg basiert wohl auch auf ihren absolut genialen Live-Auftritten (wir erinnern uns alle noch mit Freude an ihren Gig auf dem Rock Hard Festival - unglaublich!).

Dank der üblichen Zugverspätung erreiche ich das Komma erst zehn Minuten nach Beginn der Veranstaltung und da steht der Support-Act THE NEW BLACK schon auf der Bühne. Schnell durch die Massen gequetscht und - Überraschung! -, da tummeln sich doch einige bekannte Gesichter auf der Bühne. Neben Christof Leim, der mit den schönsten Posen seine Gitarre schwingt, überrascht auch Langhaarmonster Günt (auch bei ABANDONED) am Bass. Die Deutschen passen mit ihrem Gute-Laune-Rock-'n'-Roll mit angenehm frischen Elementen und Stoner-Rock-Einflüssen perfekt ins Vorprogramm von VOLBEAT. Und nicht nur die Saitenfraktion beweist mit mächtig Gepose, dass sie Spaß an der Sache hat, auch Sänger Fludid ist ein richtiges Rockmonster mit Topstimme und viel Humor. Immerhin preist er noch die "Pocket-Pussy" an, die man im Komma wohl auf dem Männerklo aus einem Automaten bekommt (interessant, wer braucht so was?), und schenkt sie dann einem Herren aus dem Publikum, der nach seiner Frage "Wer hat heute garantiert keinen Sex mehr?" die Hand hebt. Nett!

Und dann wird es eng im Komma, denn endlich ist es Zeit für die rockigsten Dänen! Schon allein der Bühnenaufbau mit den coolen Boxen mit "Guitar", "Gangsters" und "Cadillac" Aufschrift (passend zum neuen Album) sowie massiven Mikroständern wirkt beeindruckend, und als Sänger und Frontcharismatiker Michael Poulsen endlich die Bühne betritt, tobt die Menge von der ersten Minute an. Mit dem neuen Hit 'Guitar Gangsters & Cadillac Blood' starten VOLBEAT ein unglaubliches Konzert, das von einem bestens aufgelegten Michael, vielen Scherzen und noch mehr Rock 'n' Roll geprägt ist. Diese Band macht einfach Spaß, und das proppenvolle Komma frisst den Musikern aus der Hand. Denn schon nach dem ersten Song testet Michael die Fans und schreit mit ihnen um die Wette. Mehr als neunzig Minuten lang spielt er hier fast den Alleinunterhalter, reißt Witze am laufenden Band und macht aus dem musikalischen Highlight ein bisschen mehr als "nur" ein Konzert. Eigentlich könnte Herr Poulsen ein perfekter Stand-up-Comedian sein, irgendwie erinnert er mich dabei mit seinem Humor auch immer wieder an Mikael Åkerfeldt von OPETH. Die zwei wären wohl das perfekte Comedy-Paar.

Weitere Hits wie 'Radio Girl' oder das garantiert mitsingbare 'Soulweeper' lassen die Menge ausflippen. Eigentlich bemerkt das auch schon Michael nach drei Songs und lobt das lokale Publikum: "Ihr seid die Besten! Das sage ich eigentlich erst nach zehn Songs, aber heute seid ihr besonders gut drauf. Ach und jetzt denkt ihr sicher, das sage ich jeden Abend. Stimmt!"

Natürlich kommt man nicht um Hits wie 'Pool Of Booze, Booze, Booza' herum, und passend dazu schenkt Michael auch noch Jack Daniel's in der ersten Reihe aus. Er zeigt sich aber auch sonst sehr spendabel, drückt einem Mädel einen Geldschein in die Hand, "um sich ein VOLBEAT-Shirt zu kaufen", und springt am Ende sogar noch selbst in die Menge und genießt eine runde Crowdsurfen, die er mit einem trockenen "Someone grabbed my balls. I like it!" kommentiert.

Vor allem die Songs der ersten Stunde kommen besonders gut beim Publikum an, und so ist es kein Wunder, dass bei 'Rebel Monster' die Stimmung fast auf dem Höhepunkt angelangt ist. Aber auch 'The Garden's Tale' mit dänischem Gesang gefällt mir besonders gut, und der Oldie 'I Only Wanna Be With You' ist immer wieder genial und garantiert mitsingbar.

Nach einem kleinen Zugabenblock verabschieden sich VOLBEAT von ihren völlig begeisterten Fans. Da bleibt kein Wunsch offen, und die Dänen beweisen einmal mehr ihre überragenden Qualitäten als Liveband.

Redakteur:
Caroline Traitler

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