Wacken Open Air 2005 - Wacken
26.09.2005 | 18:0205.08.2005, Festivalgelände
Wackön!
Wacken, die sechzehnte. Ein Jahr nach dem Jubiläumsfestival stellte sich erneut die Frage, um wie viele Besucher das diesjährige WOA denn noch wachsen würde. Und traut man den Zahlen, die in allerlei Variationen die Runde machten, so waren die Äcker rund um Wacken auch anno 2005 extrem gut besucht, zumindest waren nicht weniger Leute als im letzten Jahr da.
Allerdings frage ich mich mittlerweile doch, was ich dem Wettergott schlechtes getan haben soll. Eisig kalte Nächte auf dem RockHard-Festival, Orkan-Unwetter auf dem BYH und nun Matschwaten in Wacken. Vermutlich die Retourkutsche dafür, dass ich das Regenchaos von 2002 leider verpasst habe. Hmpf. Mittwoch Nachmittag und Donnerstags sah das Ganze ja noch einigermaßen erträglich aus, kurze Schauer wechselten sich mit der Sonne ab, mit etwas Geduld und Timing musste man sich hier nichts vom Wetter versauen lassen. Der Freitag fing jedoch schon schrecklich verregnet an und sollte so viel an nasser Grundlage für den Boden bringen, dass jegliche Versuche, die Randbedingungen für die Besucher etwas erträglicher zu machen, zum Scheitern verurteilt waren. Tonnen an Stroh in allen Ehren, aber irgendwann ist jeder Boden mal durchgeweicht, insbesondere, wenn es eine ganze Zeit lang am Stück regnet. Dennoch möchte ich den Veranstaltern an dieser Stelle ein Lob aussprechen, denn aus der unsäglichen Situation hat man definitiv das Beste gemacht, was im menschlichen und organisatorischen Rahmen möglich war. Alleine schon die Aktion, Sonntag morgen sämtliche im Schlamm feststeckenden Autos mit Hilfe von Traktoren vom Gelände zu schleppen, war sehr lobenswert. Leider gibt es auch einen tragischen Todesfall zu vermelden, an dem die Wetterbedingungen nicht ganz unschuldig gewesen sein dürften. Mal ehrlich: ganz egal ob stocknüchtern, angetrunken oder rotzedicht - es war teilweise schon eine Kunst für sich, sich auf dem stets schlammig-matschigen Boden fortzubewegen, ohne Kontakt mit eben jenem aufzunehmen. Was auf dem Festivalgelände dank Stroh teilweise noch einfach ging, war auf den Campingplätzen manchmal wirklich kein Spaß mehr.
Ansonsten? Im Prinzip alles beim Alten. Die Preise blieben stabil, sind deshalb aber weder in Ordnung noch akzeptabel. Überteuert halt, und wenn man sich vom Schlimmsten fernhält, kann (weil muss) man das ertragen. Ob das dünne 0,4er Bier seine drei Ocken wert war, sei mal dahingestellt. Die Toiletten-Situation schien mir etwas unter den Witterungsbedingungen gelitten zu haben, zumindest hatte ich es die letzten Jahre nicht mehr erlebt, dass einem Morgens ein übergequollenes Dixi Hallo sagt. Muss nicht sein. Und ob es nötig ist, am VIP-Eingang sogar die Zigarettenpäckchen zu kontrollieren, weiß ich auch nicht so recht. Überhaupt machte die Security im Eingangs- und Kontrollbereich einen sehr angespannten Eindruck und war dabei - zumindest meinen Erfahrungen nach - alles andere als konsequent. Von mir aus könnt ihr mich jedes Mal fünf Minuten abtasten, aber dann macht das gefälligst auch jedes Mal und nicht so, wie die Sonne gerade am Himmel steht.
In Wacken verdienten sich für euch und uns den Matsch-Freischwimmer:
Carsten Praeg, Herbert Chwalek, Martin Schaich, Rouven Dorn, Rüdiger Stehle, Tobias Staat und Tolga Karabagli.
(Rouven)
- Redakteur:
- Rouven Dorn