Wacken Open Air 2007 - Wacken

08.09.2007 | 15:54

02.08.2007, Wacken

THE BLACK DAHLIA MURDER (Hellfest Stage)

Eigentlich ist früh aufstehen nichts für mich. Aber für THE BLACK DAHLIA MURDER überwinde sogar ich mich mal, die gemütliche Iso-Matte zu verlassen, und watschel zum Zelt. Jenes Zelt ist wie für die frühe Stunde üblich noch relativ leer, aber einige Jung-Metaller sind schon vor Ort, um sich die US-Deather mit Basecap-Bonus mal reinzuziehen oder sie einfach anzuhimmeln.

Spielerisch können die Buben voll überzeugen und spielen mit ihrem Set alle Alben (auch wenn's wenige sind) durch und überraschen später sogar mit einem neuen Song. Die Stimmung ist auf jeden Fall gut, aber trotzdem leider nicht wirklich der Rede wert, da es für Festival-Verhältnisse einfach noch zu früh am Morgen ist, um gepflegt abzugehen. Der berüchtigte Funke springt daher einfach nicht über, was den soliden Gig aber nicht unbedingt schlechter macht.
[Sebastian Schneider]

COMMUNIC (Party Stage)

Während das Programm auf der True Metal Stage durch ein Feuer vor der Bühne ein wenig durcheinander gerät, geht an der Party Stage alles seinen gewohnten Gang. So kommen COMMUNIC um kurz vor eins auch fast pünktlich auf die Bühne, und sie starten mit 'Communication Sublime' von ihrem Debütalbum "Conspiracy In Mind" in ihr etwa 45-minütiges Set. Dass die Band um Sänger und Gitarrist Oddleif Stensland auf der Party Stage spielt, kommt ihr sehr entgegen, denn wer COMMUNIC im letzten Jahr beim Bang Your Head!!!-Festival gesehen hat, der weiß, wie verloren sie auf einer großen Bühne sind. Das liegt zum einen daran, dass sie eben nur zu dritt sind, zum anderen aber auch daran, dass sie sich auch relativ wenig bewegen. Okay, Oddleif ist dadurch, dass er sich auch um den Gesang kümmert, weitgehend ans Mikrofon gebunden, aber Bassist Erik Mortensen könnte schon etwas aktiver sein. Aber das ist ja auch nur die B-Note, und bei der A-Note können COMMUNIC dafür umso mehr punkten. Die Norweger spielen quasi fehlerfrei, und der enorm druckvolle, aber dennoch sehr transparente Sound leistet auch seinen Beitrag.

Nach dem Opener wendet sich Oddleif kurz ans Publikum, und dann geht es auch schon mit 'Frozen Asleep In The Park' von der aktuellen Scheibe "Waves Of Visual Decay" weiter. Überhaupt haben sich COMMUNIC bei der Songauswahl stark auf dieses Album konzentriert, und so gibt es neben dem Titelstück auch noch 'Under A Luminous Sky' und 'Fooled By The Serpent' zu hören. Das war's dann auch schon, denn mehr als fünf Songs kriegen sie in ihrem dreiviertelstündigen Programm nicht unter - das ist eben der Nachteil, wenn die Songs alle etwa acht Minuten lang sind. Die Leute vor der Bühne stört das aber gar nicht, denn sie feiern die Band gehörig ab. Und als Oddleif sie zu einem "Scream"-Duell herausfordert, geben sie natürlich erst recht alles. Nach 'Fooled By The Serpent' werden dann dementsprechend auch Rufe nach einer Zugabe laut, die aber leider ungehört bleiben. Doch immerhin vertröstet Oddleif die Fans auf die nächste Tour, die COMMUNIC bereits im September wieder nach Deutschland führt. Und da gibt es sicherlich dann mehr Stücke zu hören.
[Martin Schaich]

Setlist:
Communication Sublime
Frozen Asleep In The Park
Waves Of Visual Decay
Under A Luminous Sky
Fooled By The Serpent

VOLBEAT (Hellfest Stage)

Die Party-Dänen sind los! Die Band mit dem Faible für ELVIS-Gesang und Gagahits hat sich ihren Spielplatz auf dem Wacken ausgesucht und zieht los, um jeden, der gerade ein bisschen Stimmung vertragen kann, eine geballte Portion Rock mit dem erwähnten Attribut des ELVIS-Gesangs, den etwas abgedrehten Gesangslinien sowie großem Heavy-Einschlag auf die Schädeldecke zu zimmern. Nun gut, sofort muss es ja auch nicht losgehen, da die berühmte Wacken-Rauchfahne, auch bekannt als das Feuer, das aus dem Schlamm kam, den Auftritt um 'ne halbe Stunde verzögert. Doch nach einigen Pfiffen aus dem Publikum ob der Verspätung kann es dann tatsächlich auch losgehen. Und dafür, dass die Sonne scheint, wie sie es bei so einem vermatschten Boden eigentlich gar nicht tun sollte, gelingt die Mischung ganz gut.

Neben den Lachern hat die Band auch die Fans auf ihrer Seite, und während hauptsächlich das neue Album beackert wird, türmen sich die Fans vor der Hellfest Stage, um die Band in jeder nur erdenklichen Weise zu würdigen. Was vor allem positiv auffällt: der Sound. Nicht nur, dass ich es nicht für möglich gehalten hätte, dass Zauberstimmchen Michael Poulsen sein eigenartiges Organ hier tatsächlich wie auf Platte einsetzen kann, nein, sogar jedes Instrument klingt genauso gut, wie es auf Platte gebannt wurde. Das Fazit kann da nur positiv lauten, denn Fans, Musik und Band funktionieren hier genauso gut wie auf Scheibe, und weil heute die Sonne scheint, sogar noch besser.
[Lars Strutz]

FALCONER (Hellfest Stage)

Viele Jahre ist es her, dass FALCONER noch mit Matthias Blad auf der Bühne standen. Währenddessen hat die Band einige Hochs, aber leider auch viel mehr Tiefs durchgemacht, und nun versuchen die Falkenbändiger mithilfe des zurückgekehrten Sohnes wieder ihr Glück auf dem Wacken, um den Leuten den Rückkehrschrei namens "Northwind" schmackhaft zu machen.

Dass es leider nicht ganz hinhaut, liegt dann an zwei Sachen. Da wäre zum einen der Sound, der nicht nur seltsam flach ausfällt, in einigen Ecken der Hellfest Stage ist er auch noch falsch abgemischt. Was ja an sich nicht so schlimm wäre, doch um das Unglück perfekt zu machen, ist die Bühne nicht mal ansatzweise so gut gefüllt, wie es eigentlich sein sollte. Das FALCONER dann auch ganz schnell die Lust verlieren, zu spielen, merkt man der Band nach einer Weile auch an. Bis auf ein paar Stagediver schließt sich dann auch die Fanschar dem ganzen nicht so richtig an. Die Folge: ein leider etwas müder Gig und bei weitem keine gelungene Welcome-back-Party für Matthias Blad, obwohl dieser einen wirklich würdigen Gesang auf der Bühne zelebriert.
[Lars Strutz]

ENSLAVED (Party Stage)

Auf der neuen Party Stage geht es am Abend mit den progressiven Black/Viking-Metallern von ENSLAVED weiter. Die fünf Jungs aus Norwegen liefern sich förmlich eine Gitarrenschlacht und weisen eine beachtliche Fangemeinde auf, die zu jedem Song eifrig das Haar schüttelt. Besonders die hymnischen Einlagen von ENSLAVED punkten hier gewaltig.

Klanglich ist hier rein gar nichts auszusetzen, was die Intensität des Gigs deutlich steigert und zum allgemeinen Wohlbefinden der Fans beiträgt, die den Anweisungen des Sängers, die Hände zu heben, jedes Mal eifrig nachkommen. Ein gelungener Auftritt.
[Sebastian Schneider]

SCHANDMAUL (Party Stage)

Wer sich schon immer mal wie eine Sardine in einer Sardinenbüchse fühlen wollte, hätte sich gegen 23.00 Uhr abends bei der Party Stage zu SCHANDMAUL einfinden sollen, denn so kranke Quetsch-Verhältnisse wie dort habe ich selten miterleben "dürfen". Bis ganz nach hinten verläuft die Gruppenkuschelmasse, durch die man wenn überhaupt nur mit einem Mundgeruch, der dem Gestank der örtlichen Dixies entspricht, einen Weg zum Ausgang findet.

Nichtsdestotrotz gehen die Fans bei den fröhlichen Stücken der Schandmäuler ab wie ein aufgestochenes Wespennest. So ziemlich jeder schwingt hier das Tanzbein. Bei der guten Laune, die die Jungs auf der Bühne versprühen, ist das auch kein Wunder. Zu "Hits" wie 'Herren der Winde' oder 'Walpurgisnacht' gehen die Fans und Interessenten am meisten ab und klatschen und singen mit, was das Zeug hält. Der Auftritt zeigt, dass man auch mit Mittelalter-Rock bei dem größten Heavy-Metal-Festival der Welt kräftig Ärsche treten kann.
[Sebastian Schneider]

SAMAEL (Hellfest Stage)

Als SAMAEL nebenan auf der Hellfest Stage beginnen, hat sich die gefühlte Außentemperatur dem kalten Sound der Industrial-Black-Band angepasst. Songs wie das neue 'Solar Soul' oder der Klassiker 'Baphomets Throne' sind allerdings so auf den Punkt gebracht, dass es einfach wird, sich die Kälte aus den Gliedern zu bangen. Nennenswerte Ansagen gibt es nicht, dafür aber eine agile Band, die in rotes und grünes Licht getaucht wird. Ein begeisterndes 'My Saviour' beendet den vielumjubelten Auftritt. Die Feier ist damit allerdings noch lange nicht beendet, wie ein brechend volles Party-Zelt beweist.
[Henri Kramer]

MENNEN (W.E.T. Stage)

Dass auf der W.E.T. Stage schon seit ein paar Jahren nicht mehr nur unbekannte oder kaum bekannte Bands spielen, ist ja nichts Neues, und so dürfen sich auch MENNEN mit dieser Bühne begnügen. Die Holländer sollten dem Metal-Traditionalisten durchaus ein Begriff sein, denn immerhin gibt es die Band bereits seit 1990. Und in dieser Zeit haben sie auch eine Reihe von guten Scheiben veröffentlicht - zuletzt "Freakazoid" (2004). Pünktlich um 15.15 Uhr finden sich einige Leute im Wacken Evolution Tent ein, um dem Auftritt von MENNEN beizuwohnen, und sie sollen es nicht bereuen. Das Intro ist zwar etwas lang geraten, aber gleich mit dem ersten Song 'Out Of My Head' geben Joss Mennen und Co. ordentlich Gas.

Die Mischung aus Hardrock und Heavy Metal funktioniert an diesem warmen Nachmittag hervorragend und vor allem in den ersten Reihen herrscht gleich eine ausgelassene Stimmung. Da stört es auch nicht wirklich, dass die Band eher nach MTViva-Pseudo-Punk aussieht als nach Rock oder Metal - immerhin kommt es ja auf die Musik an, und die geht sehr wohl in Ordnung. Apropos Musik: Weiter geht es mit 'Bob' vom noch aktuellen "Freakazoid"-Output, dem einzigen Song, der mir auch bekannt vorkommt. Ansonsten gibt es nämlich nur neue Nummern zu hören, die es dann wohl im Herbst auch auf das neue Album "Planet Black" schaffen sollten, wie beispielsweise 'Solitary Man' und 'Power To The Bone'.

Zwischen den Songs wendet sich Joss regelmäßig ans Publikum, um mit seiner sympathischen Art für noch bessere Stimmung zu sorgen. Das gelingt ihm auch ganz gut, und sein außergewöhnliches Stageacting trägt auch seinen Teil dazu bei. Nach 'Feel Put Aside' wirft er dann auch noch ein altes 2005er W:O:A-Handtuch in die Menge, was in der ersten Reihe zu einem erbitterten Kampf führt, und nach dem anschließenden 'On Fire' posiert er mit einer Holland-Flagge, die ihm von Fans überreicht wurde. Joss verfügt also über gute Entertainment-Fähigkeiten, die aber nicht darüber hinwegtäuschen sollen, dass er auch ein hervorragender Sänger ist. Seine Mitmusiker sind aber natürlich auch keine schlechten ihres Fachs und liefern ebenfalls eine mehr als solide Vorstellung ab. Mit 'Mr. Father' kommen MENNEN nach einer knappen halben Stunde dann zum Schluss - zu spät, wie es scheint, denn bevor sie diesen Song wirklich beenden können, wird ihnen auch schon der "Saft" abgedreht. Aus, vorbei!
[Martin Schaich]

Setlist:
Out Of My Head
Bob
Solitary Man
Power To The Bone
Feel Put Aside
On Fire
Mr. Father

DRONE (W.E.T. Stage)

"Beine auseinander! Passt auf die Titten von eurem Nachbarn auf (...) Herzlich willkommen im Wahnsinn!" Mit solchen Sprüchen erheben DRONE den Anspruch, einen höheren Prollfaktor als MANOWAR zu haben. Mag sein, jedenfalls scheinen die zahlreich vertretenen heimischen Fans aus Zelle überzeugt und feiern ihre Lokalhelden so derbst ab, dass diese unter "Zugabe!"-Rufen die Bühne verlassen müssen.
[Silvana Conrad]

SABBAT (W.E.T. Stage)

Nachdem ich am Donnerstag bei TÝR gesehen habe, wie schnell das viel zu kleine Wacken Evolution Tent aus allen Nähten platzen kann, mache ich mich heute rechtzeitig auf den Weg, um mir einen halbwegs guten Platz vor der Bühne zu sichern. Denn SABBAT mit Martin Walkyier und Andy Sneap will ich mir ganz sicher nicht entgehen lassen - schließlich konnte mich diese Band schon im April beim Keep It True Festival restlos überzeugen. Und das soll auch heute nicht anders sein.

SABBAT legen mit 'A Cautionary Tale' von ihrem ersten Album "History Of A Time To Come" los, und die Stimmung im Publikum ist gleich richtig gut. Die Leute drängen sich natürlich im Zelt und auch reihenweise noch vor dem Zelt, doch für den einen oder anderen Moshpit ist immer noch Platz. SABBAT werden folglich bedingungslos abgefeiert, und Martins Ansagen - selbstverständlich auf Deutsch - tragen zusätzlich noch zur Erheiterung bei. Musikalisch geht es aber auch Schlag auf Schlag, und so geben sich Klassiker wie 'Hosanna In Excelsis', 'The Clerical Conspiracy' und das überragende 'Behind The Crooked Cross' die Klinke in die Hand. Überhaupt spielen SABBAT nur Songs von den ersten beiden Scheiben "History Of A Time To Come" und "Dreamweaver" - nichts anderes wollen die Fans aber auch hören.

Immer wieder erkundigt sich Martin, wie es den Leuten geht ("Seid ihr gut drauf? Und ein bisschen besoffen auch?"), bevor es mit 'Do Dark Horses Dream Of Nightmares?' und 'For Those Who Died' weitergeht. Die letzte Nummer wurde ja auch schon von CRADLE OF FILTH gecovert, und dementsprechend können hier noch deutlich mehr Leute mitgrölen als bei den Songs zuvor. In jedem Fall gehen die Fans vor der Bühne begeistert mit, und auch die Musiker auf der Bühne haben sichtlich Spaß an diesem Auftritt. So vergeht die Zeit auch mal wieder wie im Flug, und mit 'The Church Bizarre' müssen SABBAT schon zum Schluss kommen - leider. Denn auch wenn dieser Gig eine sehr schweißtreibende Angelegenheit ist, so hätte sicherlich niemand was gegen einen weiteren Song einzuwenden gehabt. Wie auch immer: SABBAT präsentieren sich an diesem frühen Abend in bestechender Form, und man kann eigentlich nur hoffen, dass sich die Jungs noch öfters hierzulande blicken lassen. Denn wenn es schon kein neues Album gibt - nun, träumen wird man ja wohl noch dürfen -, so doch bitte noch viele großartige Konzerte!
[Martin Schaich]

Setlist:
A Cautionary Tale
Hosanna In Excelsis
The Clerical Conspiracy
Behind The Crooked Cross
Do Dark Horses Dream Of Nightmares?
For Those Who Died
The Church Bizarre

CHTHONIC (W.E.T. Stage)

CHTHONIC kommen eine Stunde zu spät und müssen BLACK MAJESTY auf der Running Order den Vortritt lassen. Vielleicht ist das Zelt deshalb bei ihrem Auftritt nur spärlich besetzt. Mit garstigem Corpsepaint verbreiten sie ihre tiefböse, schwarze Propaganda unter dem Volk. Schade ist nur, dass sie dabei gänzlich auf östliche Einflüsse verzichten und somit fast schon wie jede andere Symphonic-Black-Metal-Band klingen.
[Marko Seppä]

BELPHEGOR (W.E.T. Stage)

Das W.E.T.-Zelt soll vergrößert worden sein? Also bei diesem Gedränge ist davon nichts zu merken. Menschenmassen schon weit vor dem Zelteingang, während BELPHEGOR bereits ein paar Minuten vor der Zeit angefangen haben. Vom Zeltrand aus bekommt man als plattgedrückte Ölsardine dann glücklicherweise 'The Goatchrist' mit, dem schlichtweg besten Song, den die Österreicher jemals geschrieben haben. "Jaaaaa! Jaaaa!" keifert Frontmann Helmuth ins Mikro, während seine Saitenkollegen die Haare fliegen lassen. Als die nächste Nummer vom beinahe mal indizierten "Lucifer Incestus" von der Bühne bläst, versucht man's mal am hinteren Ende des Zeltes, doch auch dort ist kein Durchkommen. Wären auch nur ansatzweise so viele Leute zum BELPHEGOR-Gig in der hessischen Live Arena gekommen, dann gäbe es den kultigen Club vielleicht heute noch. Indes liefern die gern mit lüsternen Texten spielenden Black-Metaller noch einen Song von ihrer aktuellen "Pestapocalypse VI"-Scheibe, dann ist es mir aber auch langsam genug mit dem Gedränge.
[Carsten Praeg]

SAHG (W.E.T. Stage)

Brennende Fackeln tauchen ein atmosphärisches Intro in rot emporragende Nebelschwaden. Was folgt, ist eine fette Gitarrenwand, die von einem prägnanten Bass durchbrochen wird, und über allem ein klarer, fast sägender Gesang. SAHG präsentieren an diesem Abend ihr Album "I" in einem sauberen Sound irgendwo zwischen Doom Metal und Stoner Rock. Genau das Richtige für Freunde psychedelischer Musik.
[Silvana Conrad]

KAMPFAR (W.E.T. Stage)

Pagan Black Metal genießt man am besten in einer kleinen Halle bei genügend Platz um einen herum, aber trotzdem Nähe zur Bühne. Die W.E.T. Stage erfüllt ausnahmsweise mal diese Kriterien und trägt damit zu einem gelungenen KAMPFAR-Gig bei.

Der Frontmann, der wie immer oben ohne mit seinem Tattoo protzt, legt eine meiner Meinung nach witzige "Show" hin, in dem er sich so ziemlich pausenlos auf seine eigene Brust boxt ("Iiiiich habe Feuer gemacht!" *grunz*). Musikalisch ist der Auftritt aber alles andere als albern und kann durch die schön sägenden Gitarren und die Keif-Stimme eine wunderbar kalte Atmosphäre heraufbeschwören. Gespielt werden u. a. traumhafte Songs wie 'Ravenheart' und der Patrioten-Liebling 'Norse', die alle spitze beim Publikum ankommen und zu vielen fliegenden Haaren führen (ich will nicht wissen, wie viel Haarfett mir da entgegenfliegt), auch wenn der Großteil klischeehaft und sehr grimm mit verschränkten Armen dasteht. KAMPFAR sind einfach Urgesteine, die es sich anzuschauen lohnt.
[Sebastian Schneider]

Redakteur:
Martin Schaich

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