Wacken Open Air 2007 - Wacken

08.09.2007 | 15:54

02.08.2007, Wacken

Fazit Björn Backes:

+ POSSESSED - zwar nicht in Originalbesetzung, dafür aber mit einem moshenden Rollstuhlfahrer, der auch nach zwei Dekaden noch begreift, wie Thrash Metal funktioniert
+ DIMMU BORGIR - bei gewaltiger Kulisse eine wahrhaft ehrfurchteinflößende Show
+ J.B.O und Spaß dabei!
+ LACUNA COIL und TURBONEGRO - beide auf ihre ganz spezielle Art sexy
+ MAMBO KURT - der Siegeszug der Heimorgel geht in die nächste Runde
+ Der Sonnenuntergang am Samstag, der für vieles entschädigt hat.

- ICED EARTH - nein, Mr. Schaffer, ein bisschen ambitionierter darf es schon sein, wenn man sich so selten blicken lässt
- BLIND GUARDIAN - wenn Arroganz überhand nimmt ...
- In Wacken wird's eng! Wenn man stehend schlafen kann, ohne sich Gedanken machen zu müssen, dass man umfällt, muss man sich dennoch Gedanken machen. Außerdem werden freie Flächen (etwa um den Fußballplatz herum) nicht genutzt.
- Die Bühnenkonstellation! Bei dieser Menschenmenge funktionieren Black Stage und True Stage nicht mehr nebeneinander.
- Der vorprogrammierte Besucher-Overkill. Tut man sich mit der Ankündigung von IRON MAIDEN wirklich einen Gefallen?

Fazit Carsten Praeg:

+ DIR EN GREY liefern die selbstzerstörerischste Show seit MAYHEM.
+ Das Fundbüro, bei dem mein Portemonnaie wieder aufgetaucht ist.
+ Die Security, die einem zum Abschied noch mal winkt.
+ "Spider-Schwein!" etabliert die Simpsons endlich dort, wo sie hingehören.
+ Meine Gruppe, die trotz aller Negativpunkte ihren Humor nicht verloren hat.

- Organisatoren, die keine Wettervorhersage lesen können. Ein paar Bretter auf zentrale Kreuzungen hätten ausgereicht, damit jeder an seinem Zelt parken kann.
- Die Leute zuerst auf Bauernhöfen einquartieren und dann Kilometer weit weg parken zu lassen. Ein simples "Bitte nicht vor Mittwoch anreisen" hält keinen Wacken-Maniac von der verfrühten Anreise ab.
- Die Feuerwehr, die zwar dankenswerter Weise den Brand auf dem Festivalgelände löscht, dann aber alles für den Rest des Wochenendes unter Matsch setzt.
- Der Hamburger-Fritze am Zugang zur Hellfest Stage, der seine Mayo mit Wasser pantscht.
- Die Klo-Reiniger, die sonntags schon vormittags die Toiletten schließen und dann noch mal extra abkassieren.
- Die Menschenmassen. IN FLAMES in der 200. Reihe, da kann ich auch gleich zu Rock am Ring fahren.
- Die Ankündigungen fürs nächste Jahr: IRON MAIDEN bringen sicher noch mal 10000 Zuschauer mehr, plus 10000 Schlager-Fans, die Grand-Prix-Gewinner LORDI sehen wollen. Ölsardinen lassen grüßen.

Fazit Martin Loga:

+ RAGE und das Lingua Mortis Orchester - ein Erlebnis mit Gänsehaut! - sowie THERION.
+ CANNIBAL CORPSE - weil sie einfach beängstigend tight holzten und Sachen vom 'Tomb ...'-Album brachten.
+ SAXON - weil die älteren Herrschaften einfach geniale Liveperformer sind
+ Friedliche Stimmung auf dem Campingplatz.
+ Nach den sintflutartigen Regenfällen das Festivalgelände recht gut begehbar gemacht (Holzreste, Stroh). Lob an die Wacken-Crew!

- Das W:O:A 2007 war VIEL ZU VOLL!
- Kaum Platz vor den Bühnen
- Die Essenspreise in Wacken sind zu hoch! Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist schlecht.
- Wegen Brandgefahr wurde das Festivalgelände von der Feuerwehr zu stark gewässert - siffig!
- Die Crowdsurfer-Wellen! Ich will den Auftritt erleben und nicht ständig Ausblick halten müssen, damit ich keine Stiefel, Beine oder sonstiges an die Birne kriege!

Fazit Martin Schaich:

+ SACRED REICH - weil sie meine Erwartungen noch übertroffen haben.
+ Martin Walkyier - weil er einfach auf eine Metal-Bühne gehört.
+ Velkopopovický Kozel - weil es deutlich besser schmeckt als es der Name vermuten lässt.
+ Sonne - weil sie aktiver war als zunächst vorhergesagt wurde.

- 70000 Leute sind einfach zu viel. Auf 'ne Leinwand kann ich auch im Open-Air-Kino starren.
- 25 Minuten Fußweg zwischen Zelt und Festivalgelände sind einfach zu viel. Wander kann ich auch in Südtirol
- Security - weil die Sicherheit häufig nur noch zweitrangig ist.
- Fans - weil die Musik häufig nur noch zweitrangig ist.
- Running Order - weil man OVER KILL nicht parallel zu SAXON spielen lässt.
- Merchandising - weil es (fast) nichts mehr ohne W:O:A-Aufdruck gibt [Wo bleibt das "Ich war backstage"-Shirt? Hätte 5000 potentielle Abnehmer. - augenzwinkernd, Carsten].

==> Ich werde ganz sicher nicht mehr nach Wacken fahren! Da können die Organisatoren Bon Scott, Cliff Burton und John Bonham ausgraben - mein Entschluss steht endgültig fest!

Fazit Lars Strutz:

+ TYPE O NEGATIVE - rotzevolle Anarchotypen mit Superhits im Gepäck, genau mein Fall
+ Leute in Begleitung zu haben, die sich übelsten tschechischen Absinth in die Birne kippen. Vielleicht nicht jedermanns Lieblingsbegleitung, aber definitiv eine Erfahrung wert.
+ SPIDER-SCHWEIN! Endlich ein Ruf, der meine volle Sympathie erhält.
+ Das Wackener Volk, sowohl Eingeborene als auch Kurzzeitbesucher. Leute, ihr rockt.

- BLIND GUARDIAN spielen Zeug runter, dass man schon kennt. Das mag beim ersten Mal noch Spaß machen, beim zweiten Mal wünscht man sich aber ein bisschen mehr als nur ein paar Songs vom neuen Album.
- Matschsiffe. Schuhschatzsuche ist zwar ein lustiges Spiel, sollte aber dennoch vermieden werden.
- Der Party-Stage-Zugang. Schon mal versucht, nach BLIND GUARDIAN unter fünfzehn Minuten zu SCHANDMAUL zu kommen und dabei noch beide Schuhe zu behalten? Ein Drückerlebnis für die Ewigkeit! [Nach IN FLAMES zu HAGGARD zu kommen, war sicherlich nicht einfacher! - MS]
- Überall Bands. Wie soll man Helden genießen, wenn sie gleichzeitig mit anderen Highlights spielen? Den Donnerstag auch noch mit Bands zuzupflastern, war definitiv zu viel.

Fazit Sebastian Schneider:

+ CANNIBAL CORPSE - meinerseits das erste Mal gesehen und gleich die volle Dröhnung mit den geilsten Songs bekommen.
+ Freundliche Fans die mir mein im Matsch verloren gegangenes Horn wiederbrachten.
+ Super Abreiseregelung, die ohne Probleme verlief.
+ Titten-Contest moderiert von Jesus. Besonders der Recall mit Echtheitstest schien mir interessant ;).

- Das spontane Freigeben der R-Campgrounds. Meine Leute und ich reservieren den Scheiß nicht umsonst. Bretter hätten einiges erspart.
- VIEL ZU VIELE BESUCHER AUF VIEL ZU KLEINEM GELÄNDE! Da muss eindeutig was größer werden.
- So, wie's mir vorkam, waren weniger Dixies auf dem Wacken als letztes Jahr!?
- Extrem überteuerte Nahrungs- und Flüssignahrungspreise. Ich renne da nicht im Ritz rum.
- Und wozu verdammt noch mal brauche ich einen KOSTENPFLICHTIGEN Metalmarkt? Durch die Scheiße habe ich einige heiß ersehnte Scheiben erst genannt bekommen, nachdem sie schon ausverkauft waren.

Redakteur:
Carsten Praeg

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