Wave-Gotik-Treffen 2001 - Leipzig

19.06.2001 | 03:10

01.06.2001, diverse Veranstaltungsorte

Sonntag, 03.06.2001


Haus Auensee

EVEREVE
Nach zwei Tagen überwiegend rockiger oder elektronischer Kost kam eine Abwechslung in Richtung härterer Metal-Gefilde gerade recht. Druckvoller Gothic Metal im Einklang mit trockenen Beats und Synthiesounds, von der Band kurz Cyber Gothic Metal genannt, bestimmte den Auftritt der Düstermannen von EVEREVE. Viel Nebel und eine mit hauptsächlich kaltem weißen Licht arbeitende Lightshow setzte das Quintett vollends perfekt in Szene.
Mit dem Spruch \"Wir sind die unehelichen Söhne Leipzigs\" begrüßte Sänger MZ Eve 51 nach \"Someday\", einem Stück aus dem neuen Album \"E-Mania\", erstmal das fast volle Haus Auensee. Auch im Anschluss legte der charismatische Fronter mit der angenehm dunklen Stimme Wert auf Kommunikation mit dem Publikum - ständig erfolgten Anfeuerungen und Rufe, während er ständig hin- und herwetzte und sich am Bühnenrand mit schwingendem Mikroständer den Leuten präsentierte. Nach und nach sprang der Funke über und es kam stetig mehr Bewegung in die anwesenden Goths und Metaller, besonders die Fraktion der Headbanger begann, hingebungsvoll ihre Nacken zu strapazieren. Es folgten u.A. \"See The Truth\" und \"Fall Into Oblivion\", bis MZ Eve 51 sich bei \"K.M. (Most Terrible God)\" Mantel und Shirt entledigte und, sehr zur Freude einiger weiblicher Anwesenden, oben ohne weiterröhrte. Als kleine makabre Zugabe hängte er sich zusätzlich noch einen schicken Galgenstrick um den Hals... . Beim letzten Song ging\'s dann zum Abschluss nochmal in die Vollen, denn mit \"Fade To Grey\" hatte man sich den 80er Popklassiker von VISAGE hart aber herzlich zur Brust genommen, mit erfreulichem Resultat: Die metal-lastige Version konnte sich wahrlich hören lassen, schön fetzig - eine \"man-with-balls-Version\", wie EVEREVE es ausdrücken würden. In bester Michael-Jackson-Manier bedachte man das Publikum schließlich noch mit \"Ich liebe euch\"-Rufen, bevor man sich endgültig von der Auensee-Bühne verabschiedete.
(Kathy)

DORNENREICH
Am dritten Tag des Wave-Gotik-Treffens in Leipzig hatten die Black Metaller von DORNENREICH ihren Auftritt. Leider wurde dieses Jahr für die Fans des düsteren Metals nicht viel geboten und so mussten die Österreicher ihren Gig zwischen den eher rockigen Bands EVEREVE und ZEROMANCER bestreiten. Trotzdem schaffte es die recht ungewöhnlich besetzte Band, mit Gitarrist, Drummer und Keyboarder, das Publikum zu begeistern. Anfangs waren die Reaktionen des Publikums eher verhalten, doch je keyboardlastiger und melodiöser der Sound wurde, desto besser war die Stimmung im leider nur halbvollen Haus Auensee. Als Sänger im typischen Blackmetal-Stil agierten der Gitarrist und der Keyboarder, wobei die Stimme des letzteren kaum zu vernehmen war. Zu bemängeln war vor allen Dingen die Aufstellung der drei Bandmitglieder. Auf der viel zu großen Bühne wirkten die drei Musiker ziemlich verloren und brachten keine Bewegung in die Show. Dennoch kamen die Fans des Blackmetals auf ihre Kosten, denn die Songs der Alben \"Her von Welken Nächten\" und \"Bitter ist\'s dem Tod zu dienen\" kamen mit knüppelnder Double-Bass und melodischen Keyboard-Parts gut rüber.
Besonders aufgefallen war ausserdem die gut ausgefeilte Lightshow mit auf die Songs abgestimmten Lichteffekten, die für dieses Festival weit über dem Standard war. DORNENREICH, die 1995 von Sänger, Bassist und Gitarrist Evíga gegründet wurden, können noch nicht auf große Live-Erfahrung zurückblicken und lieferten trotzdem einen ansehnlichen Auftritt, der mit zahlreichen Zugaberufen und viel Applaus, auch von Zuschauern, die eindeutig auf andere Bands warteten, belohnt wurde. Die Bitten wurden erhört und nach einer Zugabe verließ die Band die Bühne und hinterließ begeisterte Fans und beeindruckte Zuschauer.
(Freya Diepenbrock, www.gothicparadise.de)

ZEROMANCER
Am vorletzten Tag des Wave-Gotik-Treffens hatte eine der besten Newscomerbands des Jahres ihren Auftritt. Die fünf Jungs von ZEROMANCER aus Norwegen waren bereits mit PROJECT PITCHFORK und THE 69 EYES als Vorgruppe auf Tour und ernteten bei den meisten Konzerten fast mehr Applaus als die Headliner. Auch bei diesem Auftritt heizten sie dem Publikum kräftig ein.
Bereits bei früheren Auftritten ließen ZEROMANCER merken, dass die Aufnahmen der CD und die Livegigs musikalisch wenig miteinander zu tun haben. Live klingen die Songs rockig bis punkig und die Gitarre stellt die durchaus hörenswerten Keyboardklänge in den Hintergrund, während das Album sehr elektronisch klingt. Den Kontakt mit dem Publikum stellten vor allem Sänger Alex Møklebust und der wirklich böse aussehende Bassist, der zugleich die Gesangsparts unterstützte, her. Beide mussten sich anfangs bei Songs wie \"Need You Like A Drug\" oder \"Something For The Pain\" noch bemühen, die etwas skeptisch wirkenden Massen zum Toben zu bringen, doch spätestens bei ihren wohl bekanntesten Songs \"Clone Your Lover\" und \"God Bless The Models\" gab es kein Halten mehr. Leider gab es auch bei diesem Festivalauftritt keine nennenswerte Bühnenshow, was aber durch zahlreiche Scherze von Sänger und Bassist überbrückt wurde. Nach 45minütiger Show verließen die sympathischen Norweger mit dem Song \"Fade To Black\" die Bühne und haben sicher wieder ein paar neue Fans hinzugewonnen. Von ZEROMANCER wird in nächster Zeit noch viel zu hören sein. Die Band wurde übrigens nach dem Konzert mit diversen Mädels im Pressebereich gesichtet. Die Aftershowparty wird also mindestens so heiß wie der Auftritt gewesen sein.
(Freya Diepenbrock, www.gothicparadise.de)

ATROCITY
Bevor ATROCITY loslegen konnten, hieß es sich erstmal in Geduld üben: Probleme mit den Mikrophonen zogen den Soundcheck ewig in die Länge und verursachten einiges an Unruhe. Doch um 21.15 Uhr schien man alles leidlich in den Griff bekommen zu haben, und so begann man mit viertelstündiger Verspätung den Set. Genau wie auf der Gemini-Tour eröffneten Alex Krull und Co ihre Show mit \"Taste Of Sin\"; ebenso hatten die Ludwigsburger wieder zwei sexy Tänzerinnen und ein paar nette Pyroeffekte im Gepäck. Auf die martialischen Anzüge mit Schweißerbrillen und Laserpointern an den Handschuhen wurde diesmal jedoch leider verzichtet.
Erstaunlich brav verhielt sich Alex gegenüber den ihn flankierenden halbnackten Hupfdohlen - konnte er auf der letzten Tour noch kaum seine Finger bei sich behalten, so unterließ er auf der Auensee-Bühne jegliche anrüchigen Einlagen mit den beiden Damen. Da tat er wohl auch gut daran, Freundin Liv Kristine Espenæs (THEATRE OF TRAGEDY), die an jenem Abend ebenfalls in der Halle weilte, hätte ihm sonst bestimmt ganz schön auf die Pfoten gehauen. Dafür gab Meister Krull wieder mal sein bestes, um die Stimmung in der Halle hochzupeitschen, löblich, denn der fabrizierte Sound war nicht grade Anlass für Luftsprünge: Der Gesang kam leicht verwaschen daher, die Gitarren rumorten zu laut und aufdringlich, dazu gesellte sich immer wieder ein hohes Pfeifen aus den Boxen. Trotzdem blieb die Stimmung gut, besonders die Coverversionen von \"The Great Commandment\" (CAMOUFLAGE), \"Sound Of Silence\" (SIMON & GARFUNKEL) und \"Shout\" (TEARS FOR FEARS) kamen sehr gut an. Für die beiden letzteren bat Alex denn auch seine Herzensdame Liv auf die Bühne, die mit ihrer wunderschönen Stimme die Songs noch um eine ganze Ecke an Feeling bereicherte. Als Zugabe erbot man den Fans zum Schluss der Vorstellung die auf Black Metal getrimmte Fassung von \"Die Todgeweihten\" (DAS ICH), welche die Wände nochmal zum wackeln brachte.
Trotz der Soundprobleme eine routinierte und kurzweilige Performance der Brachial-Metaller, die den Abend um eine nette Erinnerung mehr bereicherte.

Setliste ATROCITY: Taste Of Sin, The Great Commandment, Seasons In Black, Wilder Schmetterling, Gemini, Sound Of Silence, Shout, Die Todgeweihten (Zugabe)

(Kathy)

OOMPH!
Keine Verschnaufpausen an diesem Abend: Nach nur einer knappen halben Stunde ging das Programm genauso heftig weiter wie zuvor. Elektro mit fettem Metal-Riffing stand an, als die Chaotentruppe von OOMPH! heranstürmte. Dero, seines Zeichens Sänger und Hauptakteur des Trios, hüpfte in seinem knallroten Outfit mit passender (?) schwarzer Krawatte wild mit dem Armen rudernd auf der Bühne herum, verdrehte die Augen und schnitt Grimassen - so muss jemand frisch aus der Klapse aussehen. Doch seine von verrückt bis überzogen theatralisch reichende Show passte wie die Faust aufs Auge zu den treibenden, mit schizophrenen Texten gewürzten OOMPH!-Hämmern und fand auch bei den Zuschauern großen Zuspruch. Spätestens bei \"Fieber\", welches ohne weibliche Unterstützung auskommen musste (Nina Hagen schien nicht in der Nähe zu sein), hatte man die Menge auf seiner Seite, soweit das Auge reichte springende und extatisch feiernde Schwarzträger. Bei \"Feiert Das Kreuz\" aus den frühen Jahren der Band schlichen sich unwillkürlich Erinnerungen an RAMMSTEIN ein, rollender Teutonengesang a la Till Lindemann und NDH-Gitarren ließen schön grüßen. \"Das Weiße Licht\" brachte Dero schließlich dazu, alle Register zu ziehen und todesmutig über den Bühnengraben ins Publikum zu hechten - nachdem das Meer der Arme ihn eine Weile hierhin und dorthin gereicht hatte, kehrte er wohlbehalten zu seinen Bandkumpanen zurück. Nachdem die neue Single \"Supernova\" und \"Gekreuzigt\" nochmals für gute Stimmung gesorgt hatten, neigte sich das Konzert dem Ende zu. Und frei nach dem Motto: \"...Gott tötet ganz willkürlich, das sollten wir auch tun!\" gab es mit \"INRI vs. Jahwe\" noch eine leckere Zugabe als Abschiedsgeschenk.
Let the freaks rule the world...
(Kathy)

THEATRE OF TRAGEDY
Was habe ich THEATRE OF TRAGEDY für ihre neue Platten \"Musique\" verachtet, stellte sie in meinen Augen doch einen Verrat am \"richtigen\" Gothic Metal und den Verkauf in den Kommerz dar. Da war dieses WGT-Konzert der Norweger sowas wie eine Läuterung. Nie hätte ich gedacht, dass die neuen Titel live derartig ansteckend wirken, geschweige denn so gut klingen. Ob \"Machine\", \"Crash/Concrete\" oder \"Fragment\", die Sounds gingen leicht ins Ohr und vor allem in die Beine. Die sympathische Ausstrahlung von Ex-Grunzer Raymond I. Rohonyi und vor allem Liv Kristine Espenæs tat ihr übriges: Sie, als Blickfang in umschmeichelndes rotes Leder gekleidet (irgendwie schien die Farbe rot der letzte Schrei bei den auftretenden Künstlern des diesjährigen WGTs gewesen zu sein), richtete häufig auf deutsch das Wort ans Publikum, während er den coolen Anheizer gab. In Symbiose mit dem aufs Neue sehr gelungenen farblichen Lichtspiel der Scheinwerfer ergab sich ein sowohl für das Ohr wie auch das Auge lohnendes Spektakel. Einzig die hin und wieder durch elektrische Hilfsmittel verzerrte Stimme von Raymond bedurfte der Eingewöhnung, wohingegen Livs wunderschön gereifter Gesang einen wahren Ohrenschmaus dastellte. Auch ältere Stücke vom Album \"Aegis\" wie \"Aoede\" und \"Venus\" profitierten sehr von den stimmlichen Live-Qualitäten des blonden Bandmittelpunktes.
Nach einer halben Stunde war dann aber auch Schluss für mich, nach dem langen Tag schrieen die armen alten (*g*) Knochen förmlich nach Schlaf. Zu gerne hätte ich noch den Klassiker \"Tanz Der Schatten\" miterlebt, aber auch eine powermetal.de-Redakteurin hat ihre Grenzen. Das nächste Mal eben - denn nach diesem Auftritt haben mich THEATRE OF TRAGEDY sicherlich nicht zum letzten Mal unter ihren Zuschauern gesehen.
(Kathy)


AGRA-Halle

S.P.O.C.K.
Wer hätte gedacht, dass die schwedische Pop-Band S.P.O.C.K. auf dem Wave-Gotik-Treffen so gute Stimmung erzeugen kann?? Schon vor dem Konzert liefen uns immer wieder Leute über den Weg, die T-Shirts mit der Aufschrift S.P.O.C.K. trugen. Der Name an sich war mir bis dato schon ein Begriff, aber was die Typen für Musik machen würden, war mir gar nicht klar und so begaben wir uns am Sonntag erwartungsvoll in die Agra- Halle, um uns überraschen zu lassen. Was wir dort sahen war, dass drei \"spacig\" gekleidete Freaks auf der Bühne standen. Ich habe mich im Nachhinein etwas schlau gemacht und fand die etwas verwirrenden Namen heraus. Android (Sänger), Yoo-Han (Keyboarder) und Crull E (ebenfalls Keyboarder) brachten die Massen der Fans, und das ist kein Witz, schon nach wenigen Sekunden zum Kochen. Nach dem Song \"Reactivate\" konterten die Zuschauer mit riesigem Applaus, was den Frontman auf der Stage nur noch mehr anheizte. Er hüpfte über die Bühne, drehte sich dabei und es dauerte nicht lange, da war die ganze Halle in Bewegung. Nach \"Take Me To The Stars\" war dann endgültig nichts mehr zu halten. Die Zuschauer sprangen im Rhythmus hoch, hielten dabei ihre Arme in die Höhe und gröhlten dabei noch lautstark die Songtexte mit. Wer das gesehen hat sagt nie wieder, dass Grufties nicht Party machen können.
Aber nicht nur durch die Musik wurde das Publikum aufgeheizt. Android ließ es sich auch nicht nehmen, einen Witz nach dem anderen zu reißen. Erst nahm er ein Glas und trank es mit den Worten \"Hau wech die Scheiße\" aus und dann führte er extra für die Frauen einen Spockendale-Tanz auf, der daraus bestand, dass er sich das Oberteil vom Leib riss und seinen Hintern ins Publikum streckte. Dann nutzte er noch die Gunst der Stunde, um seine Hotelzimmernummer Preis zu geben und sagte in gebrochenem Deutsch: \"Ruf mich an!\" . Die Fans brüllten immer wieder die Buchstaben S, P, O, C, K, um die Band anzuheizen, was ihnen auch zusehends gelang. Dann wechselten Android und Yoo-Han die Plätze und Letzterer sang den Song \"Mr. Jones\". Im Elvis-Look und mit der röhrigen Elvisstimme brachte er die ganze Halle zum beben. Danach gönnte sich die Band eine kleine Trinkpause, in der der eigentliche Frontmann wieder die Unterhaltungsfunktion übernahm. Auf Knien rutschte er über die Bühne und gratulierte einer Sandra (Freundin von Micha - wir denken, Micha ist einer von der Technik :o)..) zum Geburtstag und animierte seine Fans, zusammen mit der Band ein Ständchen zu singen.
Zum Schluss dann der große Hit. Ohne zu wissen, von wem das Lied ist, habe ich es sogar irgendwo schon einmal gehört. Das sowieso schon völlig aufgedrehte Publikum ging zu \"Never Trust A Klingon\" noch einmal richtig ab. S.P.O.C.K. ließen ihre Fans den Refrain selber singen und was bei anderen Bands so oft in die Hose geht klappte hier einwandfrei.
Nach dem Song verabschiedete sich die Band gebührend. Zu dritt stellten sie sich nebeneinander und machten eine synchrone Verbeugung, die wie das Konzert tadellos war. Schade war nur, dass den Fans von Seiten der Veranstalter keine Zugabe gewährt wurde, denn während der Verabschiedung wurde auf der Bühne schon wieder abgebaut und die Mikros ausgestellt. Nichtsdestotrotz, ich kann nur jedem raten: Wenn ihr Spaß haben wollt, dann seid ihr auf einem S.P.O.C.K.- Konzert richtig gut aufgehoben, denn die Jungs verstehen es wirklich, live Stimmung zu machen.
(Alke Diepenbrock, www.gothicparadise.de)

IN STRICT CONFIDENCE
Am vorletzten Tag des WGT\'s war es dann endlich soweit. Die sehr bekannte Electro-Wave Band IN STRICT CONFIDENCE aus Frankfurt stand in der Agrahalle 2 auf der Bühne. Von vielen Fans sicher schon lange erwartet, hatten sich schon vor dem Auftritt sehr viele Leute vor der Stage versammelt. Als es dann endlich soweit war, ist der Fotograben auch sofort von unzähligen Presseleuten belegt worden, die wie die Fans alle versuchten, im dichten Nebel etwas zu erkennen :-).
Am Anfang des Konzertes stand das Instrumentalstück \"Spread Your Wings Part 1\", welches sehr gut zu dem ganzen Nebel passte. Es wurde sogleich eine gewisse Spannung bei den Fans erzeugt. Als Dennis Ostermann und der Rest der Band dann schließlich die Bühne betraten, legten sie auch gleich mit dem Stück \"Inside\" los. Nach dem Eröffnungssong wurde seitens der Band erst mal ein kleiner Scherz gemacht. Mit den Worten \"Das war`s jetzt, oder wollt ihr noch einen?\" forderte der Frontman das Publikum zum Mitmachen auf. Mit dem Song \"Prediction\" wurde den Fans dann weiter eingeheizt. Der Keyboarder animierte die Fans immer mit dem selben Wortlaut, die Hände über den Kopf zu strecken und ordentlich Stimmung zu machen. Die eh schon begeisterten Fans ließen sich nicht lange bitten. Spätestens ab dem nächsten Song, \"Alles in mir\", hatte es IN STRICT CONFIDENCE geschafft, die Halle zum kochen zu bringen. Immer wieder hörte man Ostermann-Rufe aus den Reihen der Besucher. Nach dem Song sagte Dennis scherzhaft, dass wir alle bezahlt haben, die Hallen eh abgeschlossen sind und wir deshalb gefälligst dazubleiben haben. Das fiel natürlich niemandem schwer, denn bis jetzt hatte die Band einen wirklich guten Auftritt gezeigt. Das nächste Stück der Frankfurter Band, \"Hidden Thought\", war ein Song der neuen CD.
Langsam aber sicher schien es dem Ende entgegen zu gehen, denn man konnte reges Treiben der Bühnenhelfer hinter der Bühne beobachten, die sich schon auf die Umbauarbeiten für die nächste Band vorbereiteten. Aber zunächst folgte erst mal das Stück \"Become An Angel\", welches unumstritten mit zu den Tophits von IN STRICT CONFIDENCE gehört. Das vorerst letzte Lied sollte \"Kiss Your Shadow\" sein, welches wohl am bekanntesten und erfolgreichsten ist. Mittlerweile waren auch zwei Kameraleute auf der Bühne und filmten den Auftritt. Scherzhaft forderte D. Ostermann den einen Kameramann auf, die Kamera auf ihn und nicht auf den Keyboarder zu richten :-). Die Halle bebte und man konnte laute Zugaberufe aus jeder Ecke hören, während die Band nach dem Song erst einmal hinter der Bühne verschwand. IN STRICT CONFIDENCE ließen sich natürlich nicht lange bitten und spielten als Zugabe den Tophit \"Zauberschloss\" der neuen CD, der von den Fans schon im Vornherein laut gefordert wurde. Die Worte \"ohne Dich vergeht\" wurden von Dennis durch \"ohne Euch vergeht\" ersetzt. Dabei zeigte er immer aufs Publikum, welches einfach nur begeistert war. Am Ende verbeugte sich die Band noch mal vor dem Publikum und bedankte sich für die tolle Stimmung.
Zusammenfassend kann man sagen, dass IN STRICT CONFIDENCE mal wieder ein sehr gutes Konzert hingelegt haben. Mir schien es zwar so, dass die Songs alle etwas unter Zeitdruck gespielt wurden, der Band kann aber kein Vorwurf gemacht werden, denn es lag vielmehr an der straffen Programmorganisation. Die anderen Bands sollten ja auch noch pünktlich auftreten.
(Martin, www.gothicparadise.de)

Redakteur:
Kathy Schütte

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