With Full Force IX - Roitzschorja/Leipzig

16.07.2002 | 10:46

05.07.2002,

Sonntag, 07.07.2002

[Mainstage....REVOLVER]

REVOLVER erste Band des letzten Tages: dreckiger, erdiger Rock’n Roll mit `ner Prise Punk und `nem heftigen Schlag Metal wusste den schon recht zahlreichen Fans vor der Bühne gut zu gefallen.
Ins Leben gerufen wurde REVOLVER von Antek, seines Zeichens Drummer der Band SUCH A SURGE.
Ein echter Hingucker war Sänger Jens und das nicht nur wegen seiner mega Rasta-Matte, nein, auch stimmlich war der Mann einer der eher gewaltigeren Sänger auf dem WFF.
Da die Band bis jetzt nur ein Album auf dem Markt hat (" The Unholy Mother Of Fuck") spielten sie logischerweise auch fast nur Titel von diesem, aber auch ein IGGY POP-Cover (" I Wanna Be Your Toy") fand in dem halbstündigen Set platz.
Wer also um diese Zeit noch nicht wach war, oder sich gerade dreckverkrustet auf den Weg aus seinem Zelt machte hatte, hiermit die ideale Aufwachundwohlfühl-Mucke gefunden.
Und die Leutchen, die sich mit mir vor der Bühne versammelt hatten, waren nicht mehr traurig darüber, sich zu solch einer unverschämten Zeit die Krümel aus den Gehörgängen pusten zu lassen!
[Tatjana]

[Mainstage...OBSCENITY]

Was macht eine Truppe, die sehr kurzfristig als Ersatz für eine nicht einsatzfähige Band (hier: DISHARMONIC ORCHESTRA wg. Verkehrsunfall) einspringt und sich dann zur unchristlichen Uhrzeit von viertel nach eins für nicht mal eine halbe Stunde auf der Hauptbühne versuchen darf? Ganz einfach: ihre Sache gut.
OBSCENITY aus Ostfriesland, trotz mittlerweile fünf ordentlichen bis guten Scheiben und fleissigem Touren eine erstaunlich kleine Nummer in der deutschen DM-Szene, packten die Gelegenheit am Schopf bzw. droschen mit kernigem Old School-Todesblei amerikanischer Prägung solang auf den Kopf derselben ein, bis auch der letzte anwesende DM-Freund begriffen haben dürfte, daß der Band mit ihrer Routine, ihrer geschlossenen Mannschaftsleistung incl. herausragendem Schlagzeugspiel, mächtigem Gegrunze des sich auf Chris Barnes (SIX FEET UNDER)-Niveau bewegenden Shouters Oli und vor allem erstklassigen HämmerSchredderKrachBummPäng-Granaten wie "Cold Blooded Murder" nach mittlerweile 13-jährigem Bestehen weitaus mehr Aufmerksamkeit zuteil werden sollte. Gut gemacht, Jungs! (Und ich habe die nichtsahnend verpaßt, scheiße! – Herbert)
[Rainer]

[Mainstage...PRO-PAIN]

Ach, was meinte es der Sonntag gut mit mir... nach REVOLVERs rotzigem Death`n´Roll und OBSCENITYs starker DM-Performance galt es nun, sich an räudigstem Metalcore aus dem Hause PRO-PAIN zu ergötzen. Was, meine Lieben, soll man von dieser schier unantastbaren Truppe aus der Hardcore-Beletage noch groß verkünden? Daß sie präzise wie ein Uhrwerk spielte? Daß Brüllwürfel Gary Meskil gewohnt beängstigende Urlaute produzierte? Daß die Horden von HC-Jüngern (besonders cool: die nur bei PRO-PAIN auftauchenden Typen, die mindestens 150 kg wiegen und deren Hals fast breiter als ihr Kopf ist! – Herbert) vor der Bühne ungeachtet des mäßigen Sounds für jede Menge Tohuwabohu sorgten? Alles wohlbekannte Tatsachen.
Wirklich erwähnenswert ist für meine Begriffe nur, daß das Quartett die Intensität seiner legendären Clubshows auch auf einer großen Bühne reproduzieren konnte und daß die New Yorker einmal mehr in vorbildlicher Manier alle Phasen ihrer Bandgeschichte zu gleichen Teilen in die Setlist einfliessen liessen: "The Shape Of Things To Come"; "In For The Kill"; "Life´s Hard"; "Get Real"; "F**k It!"; "Draw Blood"; "Fed Up"; "Foul Taste Of Freedom"; "Shine"; "Make War Not Love"; "Of Mind" and many more. Herz, was begehrst Du mehr?
1A Auftritt, über den im positiven Sinne (!) nicht mehr Worte verschwendet werden müssen, denn PRO-PAIN erwiesen sich einmal mehr als DIE perfekte Hardcore-Abrißbirne.
[Rainer]

[Mainstage...IMMORTAL]

Von der Abrißbirne zur Hochleistungskreissäge: sch***egal, wie warm und taghell es war, die Norweger IMMORTAL sind mittlerweile auch live zu der Größe gereift, die sie auf Konserve schon lange darstellen. Ungeachtet der für BM-Verhältnisse widrigen Umstände und mit einem dankenswerterweise endlich einmal guten (!) Festivalsound intonierte das Trio tight und druckvoll wie auf der diesjährigen No Mercy-Tour Schwarzwurzel-Essentials á la "One By One", "Unsilent Storms In The North Abyss" oder "Tyrants" in beeindruckender Manier. Angesichts der hochkonzentriert- und engagiert aufspielenden Band beschworen machtvolle Eisblöcke wie "Sons Of Northern Darkness" und "Withstand The Fall Of Time" die klirrend kalte Winterlandschaft der Fjorde herauf. Klingt pathetisch, stimmt aber.
Bandleader Abbath röchelknurrte unangestrengt wie immer, Drum-Troll Horgh belegte seine außergewöhnliche Weiterentwicklung mit fabelhaftem Spiel und die gemessen an der Uhrzeit endlosen Fanscharen kamen voll auf ihre Kosten. Und auch hier gilt: in der Kürze liegt die Würze, der Verfasser ist der Meinung: das war spitze!
[Rainer]

[Mainstage...J.B.O.]

Erst IMMORTAL, dann J.B.O.....größer kann ein Gegensatz wohl kaum sein. Naja, jedenfalls kam am Ende des Festivals eine gesunde Portion fränkischer Humor nochmal richtig gut. Der Einstieg mit „Im Verkehr“ und einem Typen im Kondomkostüm, der Präservative in die Menge feuerte, war zwar nicht der Stimmungstreiber, aber schon das nachfolgende „Schlaf, Kindlein, Schlaf“ mit dem eingebauten „Ällabätsch“ Part trieb den Stimmungspegel merklich in die Höhe. Natürlich fehlten auch nicht die altbekannten Mitsingspielchen in Form des Bounty- und des Autobahnsongs, viel interessanter waren aber die beiden neuen Songs: „Ich Will Lärm“ veräppelt die Blasmusikfreaks und kommt ganz nett, während „Arschloch Und Spaß Dabei“, eine Coverversion von „Fire, Water, Burn“ von der BLOODHOUND GANG, ein echter Killertrack ist.
Ebenfalls sehr cool war das „Ace Of Spades“ Cover, bei dem Hannes G.Laber Kilmister fast wie Lemmy klang, ja, wenn man die Augen schloß, konnte man fast glauben, MOTÖRHEAD spielen. Den Schlusspunkt unter einen wie immer sehr witzigen Gig setzten dann „Ein Guter Tag Zum Sterben“ und „Verteidiger Des Blödsinns“ (wann covern MANOWAR diesen Song?). J.B.O. bringen einen immer zum Lachen und bestätigten mal wieder eindrucksvoll, dass sie Deutschlands Comedy Metal Band Nr. 1 sind.
[Herbert]

[Mainstage...THE EXPLOITED]

Unglaubwürdige Pseudo-Punks, hatten wir das nicht schon mal? Klar, wie bei den DEAD KENNEDYS stellt sich auch bei THE EXPLOITED die Frage nach der Punk-Credibility. Und doch, einmal mehr meint der Rezensent: Hauptsache, die Mucke stimmt.
Und die wiederum bewegte sich bei den Schotten eindeutig im grünen Bereich. Wattie & Co. präsentierten sich in merklich besserer Verfassung als bei ihrer Show auf dem WFF 2000, wirkten spielerisch tight und gesanglich (bzw. gegröl-technisch) voll auf der Höhe. Dazu dann noch eine Liste von Punk-Evergreens, die bei "Let´s Start A War", "Fightback" und "War" startete, um sich über "Law For The Rich", "The Massacre" und "Troops Of Tomorrow" weiter bis auf "Affected By Them", "Beat The Bastards" und "Sex & Violence" zu erstrecken, um nur einen Teil der bunt gemischten alten und ganz alten (*g*) Songs zu nennen.
Nur allzu verständlich, daß die Bemühungen der Punk-Privatiers von der beeindruckenden Zuschauermenge gut aufgenommen wurden, wenngleich mir persönlich der letzte Kick ein wenig fehlte. Bleibt aber letztlich Geschmackssache und soll nicht verhehlen, daß die zuhauf erschienenen Vertreter des jüngst wieder verstärkt in Mode gekommenen Typus Wohlstands-Punk im Publikum genauso ihren Spaß hatten wie die zahllosen Metaller, die sich am thrashlastigen Stoff der "Beat The Bastards" und "The Massacre"-Scheiben ergötzten. Alles in Allem eine runde Sache.
[Rainer]

[Mainstage...IN EXTREMO]

Also ehrlich gesagt, konnte ich IN EXTREMO nie richtig viel abgewinnen und dem Gig sah ich nach drei Tagen Festival nicht gerade gespannt entgegen. Und ehrlich gesagt, IN EXTREMO boten genau das, was man von ihnen erwartete.
Natürlich kamen „Wind“, „Krummavisur“, „Merseburger Zaubersprüche“ und natürlich „Ai Vis Lo Lop“ gut rüber, die Band war immer in Bewegung, die Dudelsäcke machten ordentlich Druck und das Publikum feierte die Band gut ab, aber wer vorher noch kein IN EXTREMO Fan war, der wird es nach diesem Gig schwerlich geworden sein, dafür hatte ich zu sehr das Gefühl, dass das alles Routine ist.
Eigentlich gab es auch nur drei bemerkenswerte Dinge: das Geburtstagsständchen für Dr. Pyrmonte, die Tatsache, dass der Drummer nach zwei Songs seine Snare geschrottet hatte und die verblüffende Tatsache, dass IN EXTREMO ohne Dudelsäcke und den ganzen Schnickschnack sehr modern klingen, mit traditionellem Metal haben IN EXTREMO nichts am Hut. Insgesamt kein allzu fesselnder Auftritt.
[Herbert]

[Mainstage...SUCH A SURGE]

Vor dem SUCH A SURGE Auftritt waren im Publikum doch schon deutliche Lücken auszumachen, würde Deutschlands beste Crossoverband etwa kläglich untergehen? Obwohl, als SUCH A SURGE mit „Koma“ in ihren Set einstiegen, hielten sich die Reaktionen noch in Grenzen. Aber die beiden Rapper Michel und Oliver versuchten ständig, das Publikum endlich in Gang zu bringen, was ihnen, je länger der Gig dauerte, auch immer besser gelang. Dazu kam dann auch die wirklich guten Songs, „Silver Surger“, „Under Pressure“ und sogar ein Kracher des Nebenprojekts PAIN IN THE ASS. Mit dem richtig geilen „Chaos“ und dem Debütkracher „Schatten“ hatten SUCH A SURGE dann endgültig gewonnen und ein fetter Moshpit sorgte für etliche Staubwolken. Alle Zweifel waren endgültig verflogen und SUCH A SURGE liefen jetzt zur Hochform auf, selbst ein Song wie „Jetzt Ist Gut“ wurde begeistert vom Publikum abgefeiert. Ebenso cool wie die SLAYER Zitate von Gitarrist Dennis kam auch die Aufforderung, George Bush doch mal den Mittelfinger zu zeigen. Den Abschluss dieses rundum gelungenen Gigs bildete dann „Gegen Den Strom“, das einmal mehr verdeutlichte, warum SUCH A SURGE soweit oben im Billing standen. Klasse Auftritt!
[Herbert]

[Mainstage...DROPKICK MURPHYS]

Nach dem für meinen Geschmack etwas sperrigen Material von SUCH A SURGE schoß der Partyfaktor beim nun folgenden heimlichen Headliner des Tages aus dem Stand in enorme Höhen: die DROPKICK MURPHYS waren angetreten, um den im Vergleich zu den Vortagen deutlich ausgedünnten Reihen des Publikums ihre ganz spezielle Botschaft von Alkohol, Heimatverbundenheit und, ähhh, wieder Alkohol zu vermitteln. Die Exil-Iren aus Boston liessen sich von den mittlerweile deutlich spürbaren Verschleißerscheinungen unter den Anwesenden genauso wenig beirren wie von einem Sound, der gerade mal Zimmerlautstärke erreichte. Ein Schelm, wer deswegen in Richtung MACHINE HEAD schaut und Böses dabei denkt...
Ungeachtet dessen versprühte die sich äusserst souverän und doch ausgesprochen spielfreudig präsentierende Kapelle eine ansteckend gute Laune und brachte es im Lauf ihres dreiviertelstündigen Gassenhauer-Programmes fertig, die letzten Reserven der Anwesenden zu mobilisieren. Tanzende, inbrünstig mitgrölende oder alkoholbedingt unrhythmisch schwankende Gestalten allenthalben. Angesichts unwiderstehlicher Ohrwürmer wie "For Boston" und "The Rocky Road To Dublin", "The Spicy McHaggis Jig" oder "Forever" konnte aber auch einfach kein Auge trocken bleiben, zumal die DKMs mit "The Wild Rover", dem englischsprachigen Original des KLAUS&KLAUS-Schunklers "An der Nordseeküste" auch noch einen echten Stimmungshit in petto hatten und Sänger Al (seines Zeichens halb Schotte, halb Deutscher, eigentlich aber Amerikaner *g*) zudem mit launigen Ansagen in bemerkenswert gutem Deutsch glänzen konnte.
Kurzum: das erwartete Highlight.
[Rainer]

[Mainstage...MACHINE HEAD]

Tja, MACHINE HEAD hatten die Aufgabe, auf der Hautbühne den vorläufigen Schlusspunkt zu setzen. Und dieses Mal war zumindest der Sound um einiges besser als beim Desaster auf dem WFF 2000. Der Einstieg mit „Bulldozer“ war jedenfalls gut gewählt, zumal das nachfolgende „The Blood, The Sweat, The Tears“ ebenfalls gut rüberkam. Das brutale „Ten Ton Hammer“ markeirte dann das erste Highlight des Sets, auch wenn bis dahin die Gitarren etwas zu leise waren. Besonders bemerkbar machte sich das bei „Old“, bei dem Robb Flynn die Gitarre in die Ecke stellte und eine eher schlechte Gesangsleistung bot. Danach gings dann aber merklich aufwärts, der Sound wurde besser und Granaten wie „None But My Own“ oder „Blood For Blood“ knallten ohne Ende. Nach „From This Day“ war dann aber schon Schluss. Ein Blick auf die Uhr verriet: gerade mal 40 Minuten rum. Natürlich gab es noch einige Zugaben, als erstes „The Burning Red“, dan natürlich „Davidian“ und zum Schluss eine hammerharte Version von „Creeping Death“. Insgesamt waren MACHINE HEAD ein würdiger Headliner, auch wenn sie sich etwas zu sehr feiern ließen. Positiv hervorheben muss man noch die Leistung von Phil Demmel, der den ausgestiegenen Ahrue Luster mehr als ersetzte und sich harmonisch in die Band einfügte. Seine fiepende Gitarre machte dann auch dem Letzten klar, dass hier gerade ein ziemlich guter Gig zu Ende gegangen war. Auch wenn mich MACHINE HEAD auf CD nicht mehr soooo begeistern können, live ist die Band immer wieder ein Erlebnis.
[Herbert]


[The Last Supper...Dornenreich]

Tja, hier sollte eigentlich ein DORNENREICH Bericht stehen, nur leider fiel die Band der Zeitverschiebung auf der Hauptbühne zum Opfer. Ich kam gerade ins Zelt, als die Band sich verabschiedete...
[Herbert]

[The Last Supper...CANDLEMASS]

Ehrlich gesagt, ich sehnte mich nur noch nach meinem warmen Schlafsack, endlich Wärme, Ruhe für den geplagten Körper und vor allem die Füße. Während des Auftritts von CANDLEMASS wurden alle diese Gedanken aber weggeblasen von einem wahren Doom Orkan. CANDLEMASS kamen, sahen und siegten auf ganzer Linie. Vom ersten Ton an überrollte die Band um Frontmann Messiah Marcolin einfach alles.
Vor allem letzterer, natürlich wieder in seine Mönchskutte gehüllt, sang brilliant und sorgte mit seinem fast ausschließlich auf deutsch vorgetragenen Ansagen, mit einem fetten Akzent versehen, auch für eine heitere Note. Die Songs klangen dagegen alles andere als heiter, jeder Song zeigte einmal mehr die klasse von CANDLEMASS: „Mirror, Mirror“, „Mourners Lament“, „At The Gallows End“ oder auch „Solitude“ wischten mit ihren mächtigen Riffs in Sekundenschnelle jeden Zweifel an der Reunion beiseite.
Und als die Band dann noch das göttliche „Crystal Ball“ spielte, hatten CANDLEMASS endgültig gewonnen. Da auch der Sound sehr gut war und das Stageacting stimmte, wurden CANDLEMASS für ihre Leistungen zu recht gefeiert. Eine verdammt sinnvolle Reunion!
[Herbert]


[The Last Supper...FINNTROLL]

Nach der schlichtweg gigantischen Vorstellung von CANDLEMASS hätten die meisten Bands wohl ziemlich arm ausgesehen. FINNTROLL allerdings, deren Zappeligkeit mir vor Jahresfrist auf dem Summer Breeze Open Air noch mächtig auf die Nerven gegangen war, machten, zumal als letzte Band eines elend langen Festivals, eine mehr als passable Figur. Dabei profitierte die Band nachhaltig von einem deutlich reduzierten Gute Laune-Gehampel und dem ominösen Gastsänger -wenn ich meinen alten Augen und Ohren noch trauen darf, handelte es sich dabei um IMPALED NAZARENE-Frontpsychopath Sir Luttinen- der das Rockstargehabe des wegen Stimmproblemen ausgestiegenen Katla vermissen ließ und zudem mit erfrischend giftigem Geifergeknarze zu gefallen wusste.
Erkennbar gut auch dessen Mitstreiter, so daß bei Black Metal meets Polka-Knallern wie "Svartberg", "Rivfader", "Midnattens Widunder" und "Jaktens Tid" sowie einer kleinen ELÄIKELÄISET-Hommage und einem nach einer Hauterkrankung klingenden neuen Song unter den ca. 1500 Überlebenden eine letzte Dreiviertelstunde lang mächtig Stimmung aufkam. Kurz und gut, die Finnen rundeten das kunterbunt gemischte Festivalprogramm gelungen ab. Feierabend!
[Rainer]

[Epilog]

Kaum zu glauben, wie schnell ein Festival immer vorübergeht, aber jetzt fehlt noch das obligatorische Fazit am Ende: generell sei gesagt, dass ich auch dieses Jahr wieder viel Spass hatte, und mit mir diesmal erheblich mehr Leute als noch 2001. Genaue Zahlen liegen mir zwar nicht vor, aber 20.000 Freunde harter Musik hatten mindestens den Weg nach Roitzschorja gefunden. Jetzt zum üblichen Kram:

WETTER: Bis auf ein bißchen Nieselregen war das Wetter eigentlich die gesamte Zeit über sehr gut, auch wenn der Wechsel zwischen der nächtlichen Kälte und der morgendlichen Hitze durchaus gewöhnungsbedürftig war...aber immer noch besser als drei Tage Dauerregen.
ANREISE/CAMPING: bei allem Verständnis für die Arbeit der Security, aber Wartezeiten von drei oder mehr Stunden sind einfach inakzeptabel. Dafür war das Camping sehr gut geregelt. Die Autos parkten in Rechtecken an deren Längsseiten, während dazwischen gezeltet werden konnte. Eine sehr gute Lösung!
SECURITY: Von keinem meiner Mitreisenden war auch nur eine Beschwerde über die Security zu hören, die trotz des schwierigen Jobs immer höflich blieb, die Ruhe bewahrte und die Sache jederzeit im Griff hatte. Sehr positiv auch, dass jedes Security Mitglied anhand einer Nummer einwandfrei identifiziert werden konnte.
EINLASS/BÄNDCHENAUSGBAE: Respekt, endlich einmal klappte der Einlass , zumindest bei der Hauptbühne reibungslos, so dass man eigentlich nie lange warten musste. Allerdings könnte der Einlaß zum Zelt hin verbessert werden, obwohl man auch dort nie wirklich lange warten musste. Dagegen war die Schlange bei der Bändchenausgabe vor allem tagsüber seeehr lang...
ESSEN/GETRÄNKE: Nun ja, das Essen. Ich habe zwar keine kulinarischen Genüsse erwartet, aber ich hatte das Gefühl, letztes Jahr war das Essen besser. Außerdem bekommt man Jahr für Jahr immer das gleiche Essen und das bei z.T. wirklich unverschämten Preisen. Über das Bier konnte man aber nicht meckern.
HYGIENE: Im Programmheft kommt ja immer wieder Satz, man sei hier nicht auf einem Kindergeburtstag. Warum eigentlich nicht?? Wenn ich mir manche Klos so angucke, verhalten sich viele wie Dreijährige, bloss dass Mami nicht da ist, um ihren Scheiß wegzuräumen. Naja, bis Freitag abend waren die Klos noch in Ordnung, danach gings bergab. Dafür gab es aber auch wassergespülte Klos, die einwandfrei funktionierten. Die Duschen, bei denen ständig das Wasser wegblieb, waren hingegen ein Witz. Man war ja froh, wenn überhaupt ein paar dünne Strahlen kamen.

Insgesamt fällt das Fazit aber positiv aus, die Stimmung war alle drei Tage über gut und alle hatten ihren Spaß. Mir hats jedenfalls trotz aller Widrigkeiten verdamt gut gefallen, so dass ich auch nächstes Jahr zu Deutschlands größtem Crossover Festival nach Roitzschorja pilgern werde, man sieht sich!
[Herbert]




































Redakteur:
Herbert Chwalek

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