1000MODS - Cheat Death
Mehr über 1000Mods
- Genre:
- Stoner Rock / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 08.11.2024
- Overthrown
- The One Who Keeps Me Down
- Götzen Hammer
- Astral Odor
- Love
- Speedhead
- Misery
- Bluebird
- Cheat Death
- Grey, Green Blues
Kompakter Wüsten Heavy Rock mit Widerhaken.
Stoner Rock und Griechenland ist eine durchaus fruchtbare Kombination, haben die Hellenen doch mit NIGHTSTALKER und PLANET OF ZEUS zwei grandiose Bands und noch viele weitere aufstrebende Acts in diesem Sektor zu bieten. Unter dem Radar flog für mich bisher dabei 1000MODS aus dem Dörfchen Chiliomodi, obwohl der Vierer bereits seit dem Jahr 2006 seine wuchtigen Rockriffs unters Volk bringt, weltweit schon für Aufsehen sorgen konnte und mit "Cheat Death" bereits das fünfte Album an den Start bringt. Ein fataler Fehler meinerseits, was die kommenden Minuten eindrucksvoll beweisen werden, doch fangen wir erst einmal vorne an.
Musikalisch haben wir es bei 1000MODS trotz der generell durchaus passenden Kategorisierung keinesfalls mit den KYUSS-Anbetern zu tun, die man ansonsten in diesem Sektor serviert bekommt. Viel mehr nehmen die Griechen die staubtrockene DNA der Genre-Urväter, mischen sie mit einer guten Prise Hard Rock, reichern den Mix mit ein paar psychedelischen Sprenklern an und geben sich schlussendlich einem Pop-Appeal hin, der im klassischen Stoner Rock ansonsten eher verpönt wäre. Das alles sorgt für einen musikalischen Kontrast, der mich nach dem Opener 'Overthrown' durchaus etwas konsterniert zurücklässt. In knappen sieben Minuten hat die Nummer nämlich genügend Zeit, um auch mal in gewohnter Genre-Manier auf einem wuchtigen Riff herum zu mäandern, präsentiert gesanglich aber gleichzeitig so viele Widerhaken, dass die Spielzeit wie im Fluge vergeht. Der temporeiche und von feinen Gitarrenleads garnierte Mittelteil hilft natürlich auch, die Kurzweil der Eröffnungsnummer deutlich zu betonen.
Und danach wird 1000MODS mit 'The One Who Keeps Me Down' sogar noch zugänglicher und haut uns im MOTÖRHEAD-Galopp einen Hit-verdächtigen Kracher um die Ohren, der bei seinen zweistimmigen Gitarrenleads sogar das IRON MAIDEN-Frühwerk zitiert und für Stoner-Rock-Verhältnisse fast schon unverschämt eingängig daherkommt. Ja, selbst ein bisschen Punk wird im folgenden 'Götzen Hammer' zitiert, der passend zum Titel keinerlei Gefangene macht und mit temporeichem Heavy Rock überzeugt. Fans eher typischer Genre-Töne werden aber spätestens mit 'Astral Odor' abegeholt, denn hier hört man erstmalig so richtig den kalifornischen Wüstenstaub heraus, bevor 'Love' sich mit viel ruhigerer Herangehensweise weit zu den psychedelischen Aspekten des Bandsound hinüber lehnt, gleichzeitig aber immer den roten Faden wahrt, der dafür sogt, dass die ganze Sache unterhaltsam bleibt.
Und wenn der griechische Vierer mit 'Grey, Green Blues' sogar auslotet, wie PINK FLOYD mit Stoner-Rock-Tendenzen klingen könnte, frage ich mich, warum diese grandiose Band so lange an mir vorbei gegangen ist. Nach dem Genuss von "Cheat Death" ist für mich auf jeden Fall klar, dass ich auch den vorherigen Werken der Band einmal eine Chance geben muss, denn mit ihrem munteren Stilmix und einem tollen Händchen für zwingende Songs sind die Griechen schon ein buntes Einhorn im Stoner-Bereich, das ihr unbedingt einmal gehört haben solltet.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs