100 YEARS - 100 Years
Mehr über 100 Years
- Genre:
- Post Metal / Post Hardcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Suicide Records
- Release:
- 28.02.2017
- The Medicine Knows My Name
- Breath Of Summer
- Too Far From Goodness
- Incendie
- All Grey
- Calling For Daylight
- All The Fools And Me
- The Flood
- Concrete Eden
Überraschend starkes Debüt der schwedischen Underground-Supergroup.
Die Schweden 100 YEARS veröffentlichen zwar dieser Tage gerade erst ihr selbstbetiteltes Debütalbum, um einen wirklichen Newcomer handelt es sich beim Quartett aus Göteborg allerdings nicht. Dazu liest sich die Besetzungsliste zu sehr wie das Who-Is-Who des schwedischen Metal- und Punk-Undergrounds, wobei vor allem Henrik Borg (Ex-SATUREYE, ENTROPY, SNAKESTORM) und Markus Borg (Ex-NEW MESS, ENTROPY) eingefleischten Genre-Fans ein Begriff sein dürften. Gemeinsam mit Roger Petersson und Pontus Andersson haben die beiden im Jahr 2012 dieses neue Projekt ins Leben gerufen, das nach einer EP und einigen Demos mit "100 Years" nun den ersten offiziellen Release vorlegt.
Ihren Stil beschreiben die Jungs dabei selbst als Indie-Metal und liegen damit nicht so falsch, denn die insgesamt neun Tracks strotzen nur so vor Zitaten der aktuellen Größen des Genres. Mal scheint dabei die stampfende Sperrigkeit der DEFTONES durch, während in anderen Passagen die Parallelen zu den Post-Metal-Titanen von NEUROSIS und deren mantrahaftem Sound unüberhörbar sind. Angesichts dieser Referenzen ist sicher jedem schnell klar, dass es sich bei "100 Years" nicht um eine geradliniege Scheibe handelt, die direkt ins Ohr geht. Stattdessen laden die Soundkollagen dazu ein, auch einmal länger vor dem CD-Spieler zu verweilen, um sich die Kompositionen des Vierers nach und nach zu erschließen. Gibt man dem Silberling allerdings diese Zeit, dann schälen sich langsam aus den stoischen Rhythmen und bleiernen Gitarren-Riffs wirklich Highlights heraus, die für das Genre sogar fast schon eine unheimliche Eingängigkeit mitbringen. Bestes Beispiel sind hier sowohl das wunderbare düstere 'Calling For Daylight', als auch das verträumte 'The Flood', die beide mit herrlich dynamischem Laut-Leise-Kontrasten auftrumpfen. Der heimliche Hit der Scheibe ist allerdings der Opener 'The Medicine Knows My Name', der auf ganzen sechs Minuten mit einem bärenstarken Riff und einer feinen Gesangslinie nach der anderen überzeugt.
Wirkliche Ausfälle sucht man auf "100 Years" dementsprechend auch vergeblich, was die Schweden zu einem echten Geheimtipp für Fans von den bereits oben erwähnten Genre-Titanen macht. Doch auch wer ansonsten eher seltener einen Ausflug in Post-Metal-Gefilde unternimmt, dürfte an 100 YEARS nach einigen Hördurchläufen Geschmack finden, denn trotz aller Progressivität und Verspieltheit bringt der Vierer ein untrügliches Gespür für packendes Songwriting mit und liefert damit ein starkes Debüt ab.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs