101 SOUTH - Roll Of The Dice
Mehr über 101 South
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- Atenzia Records
- Release:
- 10.06.2002
- What's your game?
- Don't you stop believing
- Dark cloud on the horizon
- Borderline
- Standing in the spotlight
- Roll of the dice
- Ride out of the storm
- Dance through the night
- I'll never forget you baby
- Black isn't black
- Get up and go
Fünf nicht mehr ganz junge, gutgekleidete Herren sehen mich an, als ich mich beim wiederholten Anhören ihres aktuellen Longplayers "Roll Of The Dice" und dem damit verbundenen Booklet-Pics-Anstarren frage, warum ihre Musik mich nicht gerade umhaut, obwohl doch eigentlich alles mit ihr stimmt. Der Gesang ist absolut phantastisch, die musikalische Untermalung klingt professionell, sauber und abwechslungsreich.
Der Opener "What's Your Game" erinnert am Anfang ein bisschen an KANSAS' "Play The Game Tonight", mit seinem vergleichsweise kraftvollen Intro, sowie durch Ähnlichkeiten im Chorgesang. In der Mitte etwa jedoch wird das Ganze aber recht fix handzahm.
"Dark Cloud On The Horizon" ist ein Midtempo-Song voller Melodramatik (und versteckten Seufzern), der getragen wird von Gregory Lynn Halls bemerkenswerter Stimme: "...wounded heart, there'll be peace after all in the end...".
Das Tempo steigert sich um einen Gang im folgenden "Borderline", einem hervorragenden Lied mit großartigen Keyboard- und Gitarreneinlagen. Und so hat jeder noch folgende Song seine eigenen Stärken und Schwächen, jedoch fehlt dem Ganzen trotzdem irgendwas.
Liegt es am Melodic Rock? Ist es das? Alles klingt zu glatt geleckt, obwohl man an einigen Stellen nur zu sehr ein kraftvolles Riff oder mehr als solide Taktangabe im 4/4tel Takt vertragen könnte. Positiv daran wiederum aber ist, dass dieses seichte Dahinplätschern der 49-minütigen Produktion mit insgesamt elf Liedern die Scheibe ideal für das Autofahren macht - vorzugsweise auf langen Autobahnfahrten.
101 SOUTH, die 1999 gegründet wurden und aus namhaften Session-Musikern im Raum Los Angeles (Roger Scott Craig - keys, vocals; Gregory Lynn Hall - vocals ; Guest Musicians: Guitars - Billy Liesegang, Mike Turner, David Pasillas; Bass - Chris Julian; Drums - Hans Geiger) bestehen, sind mit ihrem aktuellen Album zwar keine Band für mich, jedoch bin ich mir sicher dass sie mit ihrer Musik in ihrer Zielgruppe von Melodic-Rockern sicherlich für Aufsehen sorgen.
Auf jeden Fall könnte es sich lohnen, auch mal in ihr Debutalbum vom Jahre 2000 reinzuhören. Dass sie sich auf jenem ebenfalls mit dem Thema Herzschmerz etc. auseinandersetzen, ist ziemlich wahrscheinlich, dennoch wird Gregory Lynn Halls einzigartiger Gesang (er hat tatsächlich einen gewaltigen Stimmumfang!) genauso wie bei "Roll Of The Dice" über einige Mängel hinwegtrösten.
Anspieltipps: What's Your Game, Dark Cloud On The Horizon, Borderline
- Redakteur:
- Katrin Debes