10,000 YEARS - All Quiet On The Final Frontier
Mehr über 10,000 Years
- Genre:
- Stoner Rock / Rock'n'Roll
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 22.11.2024
- Orbital Decay
- All Quiet On The Final Frontier
- The Experiment
- Death Valley Ritual
- The Weight Of A Feather
- Ablaze In The Now
- High Noon In Sword City
- Down The Heavy Path
Ungewohnt rasante Stoner-Abfahrt aus Schweden.
10.000 Jahre mussten Fans der schwedischen Stoner-Rocker 10,000 YEARS seit dem Vorgänger "III" nicht warten, denn schon zwei Jahre später legt das schwedische Trio mit "All Quiet On The Final Frontier" einen neuen Langspieler vor, der uns acht frische Songs präsentiert. Das dezent spacige und abgedrehte Artwork mit bunten Farben und fliegenden Steinen mitsamt Bäumen und Torbögen darauf, lässt dabei schon erahnen, dass es das Dreiergespann musikalisch durchaus etwas abgedrehter mag.
Dass 'Orbital Decay' dann aber als wilde Noise-Collage zwischen Synthesizer-Wahnsinn und Fuzz-Gitarren-Achterbahn so komplett entrückt aus den Boxen wabert, hätte ich von einer Band, die sich selbst noch zum Stoner Rock zählt, nicht erwartet. Doch keine Sorge, mit einem experimentellen Psychedelic-Langeisen haben wir es aber natürlich nicht zu tun, denn schon der folgende Titeltrack kehrt mit wuchtigen Gitarren und heulendem Gesang schnell auf staubige Wüstenpfade zurück und zollt den gebührenden Tribut an Helden wie KYUSS. Gleichzeitig interpetiert das Trio den amerkanischen Sound aber mit der schwedischen Vorliebe for Rock'n'Roll im Schweinsgalopp, weshalb bei mir das Arrangement der Nummer und auch das treibende Tempo durchaus Kollegen wie THE HIVES oder MANDO DIAO auf den Plan ruft, auch wenn der Härtegrad bei 10,000 YEARS natürlich massiv höher ist. Abgerundet wird der wilde Ritt von den im Opener angedeuteten Space-Rock-Versatzstücken, was 'All Quiet On The Final Frontier' insgesamt zu einer packenden und für das Genre unheimlich zwingenden Angelegenheit macht, die sich fix auch im Gehörgang einnistet.
Auch in der Folge bleiben das Tempo und ebenfalls der Unterhaltungswert bei den Schweden hoch. 'The Experiment' etwa ist ein weiterer krachender Rocker, der mir ein breites Grinsen aufs Gesicht treibt. Eigentlich nur vom wilden 'The Weight Of A Feather' getoppt, das bei der krachenden Gitarrenarbeit wirklich sämtliche Zügel fallen lässt und aufs Ganze geht. Dagegen sind 'Ablaze In The Now' und auch 'Death Valley Ritual' wohltuend groovige und teils psychedelisch angehauchtere Verschnaufpausen, die man beim ansonsten für den Stoner-Rock-Sektor ungewohnt hohen Tempo gut gebrauchen kann. Wo wir von Dingen sprechen, die man gut gebrauchen kann: Ein offenes Ohr für eine rauere und etwas ungewohnte Produktion ist für "All Quiet On The Final Frontier" auch durchaus nötig, denn mit teils übersteuerten Sounds und dem fürs Genre typischen Mangel an Brillianz ist der Sound des Silberlings nicht unbedingt leicht zu verdauen.
Hat man sich aber einmal an die Knarzigkeit von 10,000 YEARS gewöhnt, dann ist der Mix aus treibendem Rock'n'Roll und Stoner Rock, den die Schweden hier ungeniert und handwerklich toll zelebrieren, nicht nur erfrischend, sondern auch sehr unterhaltsam, weshalb ich auch verdiente acht Zähler nach Västerås schicke.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs