18 SUMMERS - Virgin Mary
Mehr über 18 Summers
- Genre:
- Wave/Pop
- Label:
- E-Wave Records
- Release:
- 27.05.2002
- Turn Off The Radio
- Virgin Mary
- Here And Everywhere
- Girl Of 18 Summers
- Sensation White
- Heavenly Creatures
- Dr. Leylend
- Golden Days
- She´s Running
- Some Words In A Diary
- Sibyl Vane
Ein neuer Name – aber ansonsten ist eigentlich alles beim Alten geblieben: 18 SUMMERS, legitimer Nachfolger von SILKE BISCHOFF, gehen nach ihrem letztjährigen Comeback mit dem Album "Phoenix From The Flames" konsequent ihren Weg weiter. Wie zuvor setzen Felix Flaucher und Frank Schwer auch auf der neu-jungfräulichen Platte "Virgin Mary" auf Fortschritt und Weiterentwicklung und zeigen, dass man auch nach zehn Jahren SILKE BISCHOFF noch längst nicht zum alten Eisen gehört. Großzügig eingesetzte Akustikgitarren, raffinierter Synthisizergebrauch, ein eigens engagiertes Streicherensemble und die unverkennbare hypnotische Stimme von Felix machen aus "VM" eine Perle moderner Wave-/Popmusik, die sowohl die typisch verträumten Balladen als auch die sphärisch Clubhits nicht missen lässt.
Als Einstieg ist "Turn Off The Radio" denn auch gleich wie geschaffen, um die geneigte Hörerschaft in den Bann zu ziehen: Hier geben sich schwerelose Synthie-Melodien, Chöre und beschwingte Gitarrenintermezzi die Klinke in die Hand und machen extrem Lust auf mehr. Überhaupt erweisen sich wieder einmal die sanfteren und baladeskeren Stücke als große Stärke der ehemaligen SILKE BISCHOFFler: Neben dem bereits erwähnten Opener jagen das schon fast bombastische "Here And Everywhere", das von Peter Jacksons gleichnamigem Film inspirierte gefühlvoll-unschuldige "Heavenly Creatures" oder die absolute Powerballade "She’s Running" mit ihren kraftvollen Rockriffs und Gastvocals von Kemi Vita (THE DREAMSIDE, THE BLOODLINE) einen Gänsehautschauer nach dem anderen über den Rücken. Das ist Popmusik, wie sie heutzutage klingen sollte. Ein wenig schwer tue ich mich dagegen mit einigen doch sehr auf MTV-Generation getrimmten Songs wie "Virgin Mary", "Sensation White" oder "Golden Days", denen man Felix’ Faible für neuzeitliche Rap- und RnB-Grooves deutlich anmerkt. OK, jeder hat das freie Recht, sich seinen persönlichen Wünschen entsprechend weiterzuentwickeln, Stagnation gefällt auf Dauer niemandem, aber hier und da ist es dann vielleicht doch etwas zu viel des Guten. Doch sollte das jeder für sich selbst entscheiden und sich nicht zwingend an meiner Meinung orientieren.
Fazit: Trotz meiner kleinen Meckereien halte ich weiterhin an meinem bereits erwähnten Statement fest: "Das ist Popmusik, wie sie heutzutage klingen sollte." Ohrwurmige Refrains, zum Nachdenken anregende Texte, die sich mit dem Leben selbst, Religion, Romantik und Liebe auseinandersetzen und nicht zuletzt die aufs neue makellos gelungene Produktion dank Reglerbediener-Duo John Fryer (PARADISE LOST, HIM) und Roman Schönsee (THE DREAMSIDE, THE BLOODLINE, LIQUIDO) machen "Virgin Mary" zu einer absolut empfehlenswerten Platte und 18 SUMMERS zu einem würdigen Nachfolger von SILKE BISCHOFF.
Anspieltipps: Turn Off The Radio, Here And Everywhere, Girl Of 18 Summers, She’s Running
- Redakteur:
- Kathy Schütte