200 STAB WOUNDS - Manual Manic Procedures
Mehr über 200 Stab Wounds
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 28.06.2024
- Hands Of Eternity
- Gross Abuse
- Manual Manic Procedures
- Release The Stench
- Led To The Chamber / Liquified
- Flesh From Within
- Defiled Gestation
- Ride The Flatline
- Parricide
Eine Death-Metal-Attacke der ganz besonderen Art!
Gleiches Label, gleiche Interessen, aber inzwischen völlig verschiedene Herangehensweisen: Wenn man sich das Zweitwerk von 200 STAB WOUNDS erstmalig zu Gemüte führt, muss man unwiderruflich an die nach wie vor grandiose Endneunziger-Zeit im SIX FEET UNDER-Camp denken und damit auch an jene Leckerbissen, die als zeitlose Todesblei-Kommandos auch heute noch richtungsweisendes Material produziert haben, im Zuge vieler Fehlentscheidungen von Mastermind Chris Barnes als Relikte einer fernen Vergangenheit wirken - man betrachte zum Vergleich nur mal den aktuellen Release der nicht wirklich wiedererstarkten Legende, die sich zur Abwechslung auf "Manual Manic Procedures" mal abschauen könnte, wie man straighten, bedrohlichen und vor allem richtig fett kickenden Death Metal zelebrieren sollte.
Das neue Album der Truppe aus Cleveland ist in allen Belangen ein echter Weckruf an Freunde des groovigen, brachialen Todesstahls und mit seinen vielen kurzen, aber präzisen Attacken auch ein Paradebeispiel für aggressive Grenzüberschreitungen in Sachen Brutalo-Stoff. Schon nach wenigen Sekunden strahlt 200 STAB WOUNDS eine unvergleichliche Dominanz aus, knallt einen Stapel exquisiter Stakkatos heraus, ist sich für einige technische Nebenspielwiesen nicht zu schade, kann aber auch mit den konsequenten Tempoverschiebungen immer wieder Impulse setzen, die man sich von den besagten Altstars seit Jahr(zehnt)en wieder zurückwünscht. Die Breaks sitzen, das Riffing ist regelrecht zum Niederknien, und auch die Parallelen zu Scheiben wie "Maximum Violence" und "Warpath" sind nicht von der Hand zu weisen, gerade was die Qualitätsdichte in allen vorhandenen Tracks anbelangt.
"Manual Manic Procedures" aber lediglich als das beste Album zu betrachten, das SIX FEET UNDER nie komponiert hat, wäre aber kein fairer Kompromiss, weil die Urheber durchaus eine sehr markante eigene Note mitbringen und vor allem mit den gelegentlich thrashaffinen Vocals genreübergreifend Brücken bauen. Und dennoch schwingt 200 STAB WOUNDS ganz klar die Death-Metal-Keule, unterstützt von massiven, sehr eindringlichen Sägen, einem unfassbar starken Spannungsaufbau in nahezu allen Kompositionen und einer Durchschlagskraft, die selbst in diesem Metier erstmal ihresgleichen sucht. Mit ihrer zweiten Scheibe hat die Band eine radikale Walze an den Start gebracht, die alles, aber wirklich alles mitbringt, was ein modernes und doch von der alten Schule geprägtes Todesblei-Album mitbringen muss. Dass "Manual Manic Procedures" in die einschlägigen Jahreslisten gehört, ist dabei eine unmissverständliche Tatsache. Richtig geiles Teil!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes