23RD GRADE OF EVIL - Bad Men Do What Good Men Dream
Mehr über 23rd Grade Of Evil
- Genre:
- Melodic Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- ASR / Soulfood
- Not Guilty?
- Blinded By Confidence
- I Am Your God
- Bad Men Do What Good Men Dream
- Lullaby For The Weak
- You Don't Know
- Take My Life
- Scream And Shout
- For Better Or Worse
- Two Days A Week
- Get Out Of My Way
- All My Lies
- 23
Guter Start, durchschnittliches Ende
Nach den ersten Eindrücken des zweiten 23rd GRADE OF EVIL-Albums ist man ziemlich sicher, dass die Band hier einen richtigen Thrash-Metal-Hammer herausgehauen hat. 'Blinded By Confidence' stampft mit gewaltigen Hooklines und fantastischer Hookline, 'I Am Your God' überzeugt mit modernen Gitarrensounds, das melodische Titelstück setzt noch einen drauf, und mit dem nächsten Groove-Monster 'Lullaby For The Weak' hat sich die Band bereits so stark in den Sound von Produzent V.O. Pulver und seiner legendären Kapelle GURD hineingearbeitet, dass die adäquate Nachfolge für die zuletzt eher selten in Erscheinung getretenen Schweizer längst gesichert scheint. Doch leider Gottes können 23rd GRADE OF EVIL in der zweiten Albumhälfte nicht mehr passend nachlegen. Nummern wie der Standard-Thrasher 'Scream And Shout' oder das sphärische 'Take My Life' rauschen mehr oder weniger an den Lauschern vorbei, die Melodien in 'For Better And Worse' zünden nicht mehr mit der gleichen Begeisterungskraft, 'Get Out Of My Way' avanciert zum zweiten Alibi-Härtner, und abgesehen vom einprägsamen 'All My Lies' bleibt nicht mehr viel übrig, was man in die Kategorie 'absolut nennenswert' stopfen könnte. Warum also dieser Qualitätsverlust in der weiteren Entwicklung von "Bed Men Do What Good Men Dream"?
Nun, auf solche Fragen bekommt man natürlich keine plausible Antwort, doch irgendwie wächst selbstredend die Enttäuschung über die verpasste Chance, einen wirklichen Albumkracher veröffentlicht zu haben. Das Quartett arbeitet anfangs mit einer solch elementaren Energie, reduziert diese aber in den später folgenden Songs immer weiter und verschießt schließlich das komplette Pulver im ersten Abschnitt der neuen Platte. Hinzu kommen die nicht ganz so fein ausgearbeiteten Parallelen zur modernen Göteborg-Szene, mit der 23rd GRADE OF EVIL in den entsprechenden Songs nur partiell mithalten kann. Da lobt man sich lieber die Querverweise zu Acts wie LAMB OF GOD und MACHINE HEAD, von denen es zunächst noch einige gibt, und die auch mit einem Sinn für eigenständiges Songwriting umgesetzt werden. Doch drehen und wenden kann man es sowieso, wie man gerade lustig ist - fest steht jedenfalls, dass "Bed Men Do What Good Men Dream" nur in der ersten Albumphase überzeugt.
Anspieltipps: Blinded By Confidence, All My Lies, Bad Men Do What Good Men Dream
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes