40 BELOW SUMMER - The Mourning After
Mehr über 40 Below Summer
- Genre:
- New Metal
- Label:
- Roadrunner / Universal
- Release:
- 02.11.2003
- Self Medicate
- Taxi Cab Confession
- Rain
- Breathless
- Better Life
- Monday Song
- F.E.
- Awakening
- Alienation
- A Season In Hell
Es ist manchmal recht amüsant, wie leicht man die musikalische Genese klären kann: 40 BELOW SUMMER, deren zweites Album "The Mourning After" (tolles Wortspiel, by the way) nun auch in Deutschland erscheint, haben auf der US-Jägermeister-Tour unter andrem mit COAL CHAMBER und ILL NINO gespielt. Besser könnte man die musikalischen Einflüsse der New-Metaller, die sich selber aber offenbar nicht in diese Schublade stecken lassen wollen, kaum beschreiben. Wenn man auf der einen Seite noch eine Prise P.O.D. und auf der anderen Seite des Härtespektrums noch eine Portion MUDVAYNE oder SLIPKNOT dazunimmt, hat man die evolutionäre Suppe fertig, aus der diese Formation entsprungen zu sein scheint.
Das soll aber ganz und gar nicht gegen sie sprechen, denn eigentlich machen 40 BELOW SUMMER richtig gute Songs, wirken alles andere als unprofessionell und haben sowohl ein Händchen für gute Melodien als auch für härtere Passagen. Wer auf der Suche nach dem kleinen Bruder von ILL NINO ist, der ab und zu ein bisschen mehr jugendlichen Biss und viel Emotion hat, der ist hier genau an der richtigen Adresse. 'Rain' zum Beispiel kracht richtig gut, hat SLIPKNOT-Passagen wie auch einen melodischen Refrain, der in einem wirklich melancholischen Ende gipfelt und vor allem sowohl Tribal-Percussions als auch starke Metalgitarren, die die Band vor allem ausmachen: Endlich eine New-Metal-Truppe ohne diese billigen LINKIN PARK-Standard-Riffs.
Das anschließend folgende 'Breathless' überspannt den Bogen zwar wieder etwas und wirkt kalkuliert, wie so vieles in dem Genre, kann aber grade noch so als Ausrutscher durchgehen, weil es dafür durch stellenweise innovative Gitarren- und Drumfiguren glänzt. Danach folgt der im positiven Sinne an STONE SOUR erinnernde Hassbolzen 'Better Life' und die erstaunlich klischeefreie Ballade 'Monday Song', bis schließlich irgendwann mit 'F.E.' das nicht nur härtetechnische Highlight folgt, das vor allem durch das Vokal-Duett des Sängers Max Illige mit ILL NINO-Frontmann Christian Machado geprägt wird. Richtig gut auch das ganz am Ende stehende 'A Season In Hell', das zunächst von einem fetten Metal-Groove-Riff dominiert wird, und bei dem sich die Jungs so richtig gehen lassen und sowohl alles in Grund und Boden knüppeln als dann auch plötzlich im Verlauf des Tracks richtig soft werden.
Insgesamt halten wir also Folgendes fest: 40 BELOW SUMMER sind gute Instrumentalisten, sie sind professionell, schreiben schöne, vielseitige Stücke und packen ein Maximum an Emotionsspektren in ihre meist innerhalb des Genres innovativen New-Metal-Songs. Zwar sind sie noch ein bis zwei Alben davon entfernt, für ihre großen und oben genannten Vorbilder wirklich gefährlich zu werden, wer die genannten Bands allerdings kennt und mag, der kann hier ruhigen Gewissens mal ein Ohr riskieren und wird möglicherweise äußerste positiv überrascht. New Metal, wie er sein sollte.
Anspieltipps: Self Medicate; Rain; F.E.; A Season In Hell
- Redakteur:
- Sebastian Baumer