45 DEGREE WOMAN - How To Handle The Pain
Mehr über 45 Degree Woman
- Genre:
- Rock
- Label:
- Suomen Musiikki
- Release:
- 22.03.2006
- One
- Never Needed
- Everyone Fails
- The Wait
- Dead Pilot
- Remedy
- My Child
- Everlasting Pain
- Vingan
- Broken Nose
- Secret Jesus
"'How To Handle The Pain' stinkt im positiven Sinne nach Testosteron: Männlichkeit mit einem Hauch von Verletzbarkeit, atmosphärische Klänge explodieren in feuerwerksartigen Refrains". - Für gewöhnlich sind die Stilbeschreibungen der Plattenfirmen eher mit Vorsicht zu genießen, aber hier stimme ich ausnahmsweise mal zu. Auf dem Debütalbum des Helsinki-Sextetts 45 DEGREE WOMAN trifft geradliniger und treibender Heavy-Rock mit US-Schlagseite und dezentem Industrial-Nachgeschmack auf moderne, einen interessanten Kontrast bildende Synthie-Programmierungen ohne den sonst für finnische Bands typischen Kitsch-Faktor. Fette Gitarrenwände und die eher kratzig-raue Stimme von Mikko Viman sorgen für das Macho-Feeling, während sich durch die Texte wie ein roter, aber gar nicht wehleidig wirkender Faden das Thema "Schmerz" zieht.
Der Sound der 45-Grad-Frau (was auch immer man sich darunter vorstellen darf - eine extravagante Kamasutra-Position oder eine Dame jenseits des Fiebertods?) liefert zwar keine musikalische Innovation, aber hebt sich angenehmst von den üblichen Suomi-Exporten hervor. Energiegeladene Rocker wie 'One' treffen auf hymnische Powersongs der Sorte 'Never Needed'. In 'The Wait' münden industrial-lastige Klangcollagen in einen AMORPHIS-artigen Chorus. Bis auf die kurzen, keyboarddominierten Strophen überraschend aggressiv tönt 'Remedy'. Selbst die Quotenballade 'Vingan' ist völlig kitschfrei.
Das rockt, ist kurzweilig, und einige Tracks setzen sich nach zwei, drei Durchläufen derart hinterhältig in den Gehirnwindungen fest, dass "How To Handle The Pain" deutlich öfter in den CD-Player wandert, als man das anfangs erwartet hätte. Allerdings gibt es im hinteren Drittel nicht unbedingt Ausfälle, aber doch leichte Abnützungserscheinungen zu verzeichnen. Auch der finale Knaller fehlt auf diesem an sich ziemlich starken Debüt, denn die Klang-Experimente (so als ob die Platte 'nen Hänger hätte) in den letzten zweieinhalb Minuten des ansonsten leicht punkigen bis stoner-rockigen Rausschmeißers 'Secret Jesus' knallen leider überhaupt nicht.
Zum Antesten gibt's kurze Schnipsel der einzelnen Songs auf der Bandhomepage, wo auch nützliche Bestelladressen für Interessenten außerhalb Finnlands sowie die MySpace-Seite gelistet sind.
Anspieltipps: One, Never Needed, The Wait, Vingan
- Redakteur:
- Elke Huber