4 ORDER - The Journal
Mehr über 4 Order
- Genre:
- Melodic Bombastic Metal
- Chapter One Glory Ride
- Chapter Two Death Wish
- Chapter Three Touched by Evil
- Chapter Four Dark Gift
- Chapter Five Darkness
- Chapter Six Vampire
- Chapter Seven Evil Things
- Chapter Eight Blood And Flame
- Chapter Nine Torture
- Chapter Ten My Master My Slave
Eigenen Angaben nach fabrizieren diese Finnen "Ghost Metal", wobei diese Bezeichnung wohl in erster Linie auf das Konzept bezogen ist. Unter dem Einfluss von Großmeistern von konzeptionell angelegten Veröffentlichungen wie KING DIAMOND und QUEENSRYCHE, auf die sogar der Bandname 4 ORDER zurückzuführen ist, denn die Inspiration dafür stammt von "Rage For Order", kredenzt uns die Formation ein sehr opulent angelegtes Album, das es wahrlich in sich hat.
Zunächst muss erwähnt werden, dass "The Journal" den Einstieg in ein als Trilogie konzipiertes, umfassendes Werk zu sehen ist, dessen Fortsetzungen im Laufe der nächsten Jahre veröffentlicht werden. Die Geschichte handelt von der Suche eines Protagonisten, in diesem Fall eines alternden Rockstars, nach dem ewigen Leben, das er durch seine große Liebe zu erhalten hofft. Doch, wie so oft, ist diese Dame leider keine von uns, sondern ein Vampir, die den Herren nun mit in ihre Welt nimmt.
Diesbezüglich sehr ambitioniert, was uns das Sextett aus dem hohen Norden zu offerieren hat. Auch hinsichtlich der Umsetzung des ersten Teils kann man den Finninnen und Finnen nur gratulieren, denn in Sachen Arrangements bleiben hier keinerlei Wünsche offen. Die Songs selbst sind gut strukturiert und sind durch vereinzelte Erzählpassagen verbunden, so dass es wahrlich Sinn macht "The Journal" als Gesamtwerk zu betrachten. Allerdings können einzelne Songs sehr wohl auch als solche bestehen, denn musikalisch trifft die selbst gewählte neue Stilkreation nicht wirklich zu, sondern haben wir es mit mittlerweile fast schon konventionellen Klängen zu tun.
Allerdings muss man 4 ORDER sehr wohl zugestehen, wahrhaft ein mannigfaltiges Werk abgeliefert zu haben und auch die in jeder Weise bestechende Ausführung ist zu honorieren. Vom bombastischen Metal in melodischer Form, der in Summe die Basis von "The Journal" ausmacht, über fetten und knackig intonierten Hardrock der alten Schule, der bereits im ersten Track 'Chapter One Glory Ride' zum Vorschein kommt, über gefühlvoll intonierten Progressive Metal ('Chapter Two Death Wish') und heftig gen Gehörgänge pulsierende Riffattacken ('Chapter Three Touched By Evil') reicht der musikalische Reigen, zu dem in späterer Folge auch noch reichlich Anleihen aus dem Gothic Metal addiert werden, die nicht zuletzt auf den Gesang zurückzuführen sind.
Neben Ozzie Rissanen, der über eine gute, allerdings auch eher unspektakuläre, Sangesstimme verfügt, haben 4 ORDER mit Marie Helsingfors ein Mädel am Mikro, das zwar mit Sicherheit über eine ausgebildete und in so manchen Opernhäusern bejubelte Stimme verfügt, hier allerdings nicht immer passend erscheint. Vor allem wenn die Tracks knackig gen harten Rock gebürstet und mit Groove ausgestattet aus den Boxen krachen, wie beispielsweise im Opener oder auch in 'Chapter Eight Blood And Flame', klingt ihr Gesang in meinen Gehörgängen eher störend als atmosphärisch oder dergleichen. Diesbezüglich haben 4 ORDER definitiv übertrieben, denn gesangstechnisch klingen dadurch viele Passagen schwer überladen.
Ihre großen Momente hat Marie aber sehr wohl und zwar vor allem dann, wenn es gotisch und in Doom-Variante zur Sache geht, wie im von einer Hammondorgel begleiteten 'Chapter Six Vampire', wo ihr Beitrag zu Gänsehaut ohne Ende führt.
In Summe ist "The Journal" ein sehr interessantes, von 4 ORDER auch nicht nur ambitioniert, sondern in der Tat auch gelungen umgesetztes Konzeptwerk geworden, doch hinsichtlich der Sangesbeiträge sollten die Finnen und Finninnen beim zweiten Teil eher die Intuition "weniger ist manchmal mehr" verfolgen.
Anspieltipps:
Chapter Two Death Wish, Chapter Three Touched By Evil, Chapter Six Vampire
- Redakteur:
- Walter Scheurer