4TH'N'GOAL - Turn On the Light
Mehr über 4th'N'Goal
- Genre:
- Pop Punk/Hardcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 10.01.2016
- Pickles
- Red Line Extreme
- Turn On The Lights, Dude!
- Out Of Tortillas
- Drown
- Ken Burns
- Melancholy
- Dead Poets
- The Longest Bridge
- Fingers Crossed
Unnötiger Re-Relase der gleichnamigen EP, der trotzdem tolle Songs zu bieten hat.
Pasta, Pizza und Power Metal, so könnte eine Charakterisierung Italiens lauten, denn in den letzten Jahren waren die Südeuropäer neben ihren kulinarischen Spezialitäten hauptsächlich für solche Exporte wie RHAPSODY OF FIRE oder den Ableger LUCA TURILLI'S RHAPSODY bekannt. Doch ausgerechnet in der Modestadt Mailand erfreuen sich auch Punkrock und Hardcore großer Beliebtheit, wie dieser Tage 4TH'N'GOAL mit dem Album "Turn On The Light" beweist. Schaut man sich die Tracklist der Scheibe allerdings genauer an, dann entpuppt sich der Langspieler schnell als erweiterte Version der gleichnamigen EP "Turn On The Light" aus dem Jahr 2015, die für den erneuten Release nur um vier neue Songs erweitert wurde.
Musikalisch präsentiert das Sextett dabei eine herrlich erfrischende Mischung aus Pop-Punk und Hardcore, wobei auch der Humor in den Texten nicht zu kurz kommt. Als Hörer fühlt man sich da schnell in die goldene Zeit des Genres zu Anfang des neuen Jahrtausends zurückversetzt, als Bands wie BLINK 182, SUM 41 oder GOOD CHARLOTTE die Sendezeit von MTV blockierten. Mit den genannten Bands teilen die Mailänder nämlich die Unbeschwertheit, mit der sie sich durch die insgesamt knapp 30-minütige Spielzeit des Albums rocken.
Auch in Sachen Songwriting haben die Italiener ein sehr gutes Händchen, wie bereits das eröffnende Song-Trio 'Pickles', 'Red Line Extreme' und 'Turn On The Lights, Dude!' beweist, denn mit ihren tollen Hooklines und feinen Gitarrenmelodien hätten sich die Songs auch allesamt auf dem letzten BLINK 182-Album gut gemacht. Die Parallele zu den Amerikanern wird dabei ganz besonders beim Gesang deutlich, denn nicht nur klingen die beiden Sänger extrem nach Tom DeLonge und Mark Hoppus, auch das ständige Wechselspiel zwischen beiden ist eins zu eins von den Pop-Punk-Vorreitern kopiert. Als Kritik ist dieser Punkt allerdings nicht zu verstehen, viel mehr verdeutlich er, wie gut das Songmaterial auf "Turn On The Light" insgesamt ist. Trotzdem gibt es auch etwas zu bemängeln, denn gerade die vier Songs, die für den Re-Release als Longplayer hinzugekommen sind, können nicht mit dem Material der ursprünglichen EP mithalten. Zwar gibt es auch hier mit 'Dead Poets' noch einen waschechten Hit-Kandidaten zu hören, die anderen drei Tracks wirken allerdings doch eher etwas planlos zusammengewürfelt. Ganz besonders negativ fällt dabei die Ballade 'The Longest Bridge' auf, die eher langweilig und vor allem sehr kitschig daher kommt.
So hinterlässt der erste Longplayer der Mailänder am Ende doch eher einen zweigeteilten Eindruck. Zwar bietet das Sextett großteils wirklich tollen Pop-Punk mit grandiosen Refrains an, doch warum die Jungs die EP "Turn On The Lights" nun unbedingt mit vier neuen Songs aufpeppen und als Album wiederveröffentlichten mussten, ist mir schleierhaft. Ganz besonders weil das neue Material qualitativ deutlich gegenüber den älteren Songs abfällt. Wer also die EP bereits besitzt, dem würde ich vom Kauf des Albums abraten, dafür sind die Bonustracks großteils einfach zu schwach. Wer allerdings von 4TH'N'GOAL noch nie gehört und ein offenes Ohr für melodischen Punk hat, der sollte hier in jedem Fall mal ein Ohr riskieren. Hits haben die Italiener nämlich einige im Gepäck.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs