50 STITCHES TO SALVATION - The Demo 2010
Mehr über 50 Stitches To Salvation
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 07.01.2010
- A Quest for Liberty
- Storms to Come
- Purify the Fallen
Alles beim Alten im Metalcore Land
Hui, eine EP einer Underground Band, die den zwar einfallslosen, aber gleichzeitig auch nicht prolligen Titel “The Demo 2010” trägt – immer noch besser als “The Fucking Killing Massacre in Schlumpfhausen” oder sowas. Hach wie fein! Der etwas böse Bandname 50 STITCHES TO SALVATION hat mich dann auch noch nicht abgeschreckt und schon war die EP unterwegs zu meinem Hause. Leider habe ich dann zuerst einen Blick auf die Myspace Seite der Band geworfen. Dort kann man (zumindest heute, am 18.05.2010, noch) ein Musikvideo Marke Eigenbau sehen, in welchem eine Horde Fans Windmühlen spielen und vor der auf dicke Hose machenden Band die Grundlagen der örtlichen Kung Fu Schule durchexerzieren. Dazu wird die Gitarre zum Gemächtschoner umfunktioniert und inmitten der Fanmeute erspäht man hier und da die Hardcore-Kids, die vollkommen überfordert obgleich der um sich schlagenden Menge wie angewurzelt stehen bleiben. Willkommen im Metalcore Himmel – ich hatte beide Hände schon vorm Gesicht.
Gott sei Dank ist die Musik der EP, welche man kostenlos auf der Bandhomepage herunter laden kann, um Längen besser und origineller als das Geprügel (das visuelle, meine ich jetzt) auf dem Video. 50 STITCHES TO SALVATION bedienen zwar die gängigen *Core Klischees (harmonische cleane Vocals, Breakdowns, Stakkato-Riffs, Tempi-Wechsel und [gute] Shouts im Fry, False und Death Bereich), sind aber dennoch von eingängiger Kost der meisten Szenevertreter weit entfernt. Dies liegt daran, dass die Truppe durchaus (wie beim Opener) mal den Fuß vom Gas nehmen und somit variieren kann.
Da folgt aber auch die Kritik auf dem Fuße: So sehr die Band sich, auch dank der überdurchschnittlich langen Songs, von den meisten Genrevertretern abhebt, ist das Songwriting durch die Länge sehr zerfahren. Einzelne Passagen (wie die gute Gitarrenarbeit bei einigen Riffs von ‘Storms To Come’ oder der cleane Gesang beim Opener) können im Ohr hängen bleiben, aber nie das gesamte Lied. Hier sollte mal dringend entschlackt und ein roter Faden in die Songs gebracht werden. Die Produktion ist zwar nett, allerdings sägen die Gitarren für meinen Geschmack extrem und es wirkt (genrebedingt) sehr klinisch. Etwas mehr Mut zur Eigenständigkeit ist durchaus angebracht, dann fällt man auch in diesen Bereichen aus dem Rahmen und bleibt mehr im Gedächtnis!
Fazit: Der Metalcore-Hype ist eh schon lange tot, deswegen sollte die Band schleunigst versuchen, eigene Trademarks zu entwickeln. Anfangen könnte man mit etwas nachvollziehbareren Songwriting und damit, die stärken im Mid-Tempo Bereich auszubauen. Groove statt Ochsen heißt hier die Devise! Für die kostenlose EP würde ich aber dennoch derzeitig 6 von 10 Punkten geben.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Stephan Jegust