65DAYSOFSTATIC - Wild Lights
Mehr über 65daysofstatic
- Genre:
- Atmospheric Electronic Artrock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Superball Music
- Release:
- 16.09.2013
- Heat Death Infinity Splitter
- Prisms
- The Undertow
- Blackspots
- Sleepwalk City
- Teipei
- Unmake The Wild Light
- Safe Passage
Wie eine Welle warmen Wassers aus der unendlichen See.
"Noone knows what is happening - there is a lot of danger out there. Okay."
Das sind die Worte der weiblichen Sprechstimme beim Opener 'Heat Death Infinity Splitter'. 65DAYSODSTATIC, kurz 65 genannt, ist schon seit dem Debüt "The Fall Of Math" eine der "gefährlichsten" Bands im Universum des sogenannten Post Rock, spielt sie diesen doch auf eine unverschämt andere Weise verglichen mit vielen ihrer Genrekollegen. Die Zahl 65 ist schon seit jeher viel vitaler, fetziger und tanzbarer als ihre Kollegen und rhythmisch wie kompositorisch sorgt sie immer wieder für lustige Knobelspielchen, die auch Progger faszinieren. 65 anno 2013 immer noch mit dem Label "Post Rock" zu versehen, grenzt indes schon an einen Akt arglistiger Täuschung.
"Wild Light" führt den Weg der letzten CD "We were exploding anyway" konsequent fort und erhöht den Anteil der elektonischen Momente in der Musik noch einmal um eine ganz Schippe. Dabei wird die Musik aber nicht noch tanzbarer und diskotauglicher wie beispielsweise der letzte Track 'Tiger Girl'des "Exploding"-Albums. Die Musik auf "Wild Light" passt vielmehr frappierend gut zu ihrem Titel: 65 ist an verschiedenen Stellen immer noch wild, was sich in abgedrehten Breakbeats und nach wie vor verschachtelten Songstukturen äussert. Auf der anderen Seite wird der Klangraum mit jeder Menge farbenfroher, flächiger Sounds ausgeleuchtet, so dass auch die dunklen Ecken, die es bei 65 vor allem auf ihren ersten Alben gab, diesmal hell angestrahlt werden. Doch in diesen Ecken befindet sich kein Staub und kein Monster, sondern kleine, funkelnde Juwelen von äussert anmutiger Pracht. Schaut man genauer hin, wird sogar ein wahrer Schatz draus. Musikalisch gesprochen: die Musik von 65 ist wesentlich epischer geworden, die Kanten wirken polierter, die Flächen glänzender, die Harmonien feierlicher und wenn nach behutsamem Aufbau der einzelnen Songs dann doch mal die verzerrte Elektrische rausgelassen wird, drückt einen der Sound nicht mehr an die Wand, sondern umspült einen eher wie eine Welle warmem Wassers aus der unendlichen See. Sehr, sehr toll!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Thomas Becker